Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Ross Brawn verteidigt Racing Point
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Brawn: Jeder kopiert in der Formel 1 +++ Kann Racing Point Rennen gewinnen? +++ Ferrari von schlechtem Start überrascht +++
Brawn: Jeder kopiert in der Formel 1!
In seiner Kolumne auf 'Formula1.com' hat sich der Formel-1-Sportchef zum Protest von Renault gegen Racing Point geäußert. "Meiner Meinung nach ist Kopieren in der Formel 1 Standard", sagt er und erklärt, dass jedes Team eigene Fotografen in der Boxengasse habe. "Wir haben unseren Fotografen früher eine 'Einkaufsliste' gegeben", erinnert er sich an seine Zeit zurück. "Racing Point hat das einfach auf ein neues Level gehoben", so Brawn. Zwar liege die Entscheidung über die Legalität am Ende bei der FIA, doch er persönlich hat ganz offensichtlich kein Problem damit.
Das war's für heute!
Damit sind wir auch schon wieder am Ende unseres Montagstickers angekommen. Morgen geht es mit einer neuen Ausgabe weiter, dann ist meine Kollegin Maria Reyer an dieser Stelle für dich da. Wir lesen uns hier am Donnerstag wieder. Hab noch einen schönen Abend, komm gut in die Woche und bis bald!
McLaren: Bauen trotz Mercedes-Motor unser Getriebe selbst
Das hat Teamchef Andreas Seidl im Hinblick auf 2021 verraten. "Wir werden im kommenden Jahr die Mercedes-Power-Unit in unser Auto einbauen, aber wir hatten nie Pläne, unser Getriebe zu wechseln. Wir werden weiter unser eigenes Getriebe bauen", stellt er klar. Lob gibt es in dem Zusammenhang auch für die Zuverlässigkeit des aktuellen MCL35. In allen drei bisherigen Rennen kamen beide McLaren-Piloten ins Ziel. Das schaffte daneben nur Mercedes.
#FragMST
Sven möchte wissen, warum Renault ein zweites Mal gegen Racing Point protestiert hat. Hintergrund ist, dass man immer nur Protest gegen die Wertung eines bestimmten Rennens einlegen kann. Ein nachträglicher Schuldspruch für Spielberg hätte also auf das Ungarn-Ergebnis erst einmal keine Auswirkung gehabt. Deswegen der zweite Protest. Man kann also davon ausgehen, dass Renault auch in Silverstone wieder protestieren wird, wenn es bis dahin keine Entscheidung gibt.
Die richtige Antwort lautet ...
a) Zakspeed! Wirklich erfolgreich war die deutsche Truppe in der Formel 1 allerdings nie. In fünf Jahren in der Königsklasse schaffte man es lediglich einmal in die Punkte. Martin Brundle wurde 1987 in Imola Fünfter, als er von zahlreichen Ausfällen profitierte. Dementsprechend enttäuschend verlief auch Schneiders Debütsaison 1988. In 16 Rennen verpasste er zehnmal die Qualifikation. 1989 kam er in 16 Versuchen für Zakspeed sogar nur zweimal durch die Vorqualifikation. Wenig überraschend war es Zakspeeds letzte Formel-1-Saison.

© Motorsport Images
Quiz am Nachmittag
Wir schieben noch einmal eine kleine Quizfrage zu unserem heutigen Geburtstagskind ein. Eben haben wir schon über Bernd Schneiders Versuche in der Formel 1 gesprochen. Aber für welches Team gab er 1988 eigentlich sein Debüt in der Königsklasse?
a) Zakspeed
b) Arrows
c) McLaren
d) Benetton
Die Antwort gibt es in wenigen Minuten. In der Zwischenzeit kannst du gerne einmal in unserem großen Formel-1-Quiz vorbeischauen!
Hamilton dachte, Verstappen fährt nicht mit!
Kurios: Der Weltmeister ging zu Beginn des Rennens gestern davon aus, dass Verstappen gar nicht dabei sei! Das Team hatte ihn wohl darüber informiert, dass der Niederländer vor dem Start einen Unfall hatte. Offenbar sagte ihm aber bis nach dem Start niemand, dass der Red Bull nun doch im Rennen sei. Hamilton jedenfalls war ziemlich überrascht, als ihm per Funk plötzlich Abstände auf Verstappen durchgegeben wurden ...
Auch AlphaTauri bald mit Red-Bull-Kopie?
Das kündigt zumindest Helmut Marko bei 'F1-Insider.com' an. Abhängig sei das vom Ausgang des Protests. "Wenn der Racing Point legal ist, werden wir mit AlphaTauri dasselbe tun", sagt er und meint damit: "Das Auto [von Red Bull] aus allen Winkeln durchfotografieren und nachbauen lassen. Wobei wir der Meinung sind, dass man diese Klimmzüge auch lassen könnte und einfach klar definieren sollte, was erlaubt ist und was nicht."
Kann Racing Point sogar Rennen gewinnen?
Zumindest Toto Wolff schließt das nicht aus. Teamchef Otmar Szafnauer relativiert allerdings etwas. "Ich hoffe, dass Toto recht hat", schmunzelt er und erinnert: "Wenn man sich die ganze Runde anschaut, dann waren sie im Qualifying etwa eine Sekunde schneller als wir. Es schmeichelt uns, und ich hoffe, dass er recht hat. Aber ich denke, wir haben noch immer Arbeit vor uns, wenn wir einige Rennen gewinnen wollen." In der Tat dürfte es schwierig werden, solange beide Mercedes ohne größere Probleme ins Ziel kommen.
Übersicht: Schnellste Runde und Co.
Wer war in Budapest Fahrer des Tages? Welches Team hat den schnellsten Boxenstopp abgeliefert? All diese Infos findest du in den Übersichten auf unserem Schwesterportal motorsport.com:
Formel 1 2020: Fahrer des Tages
Die schnellsten Boxenstopps der Formel 1 2020
Die schnellsten Rennrunden der Formel 1 2020
Ungarn: Fahrernoten der Redaktion
Auch an diesem Wochenende haben wir die Fahrer für ihre Leistungen wieder benotet. Unsere beliebte Fotostrecke ist mittlerweile auch fertig und online. Die kompletten Noten (inklusive denen von Lesern und unserem Experten Marc Surer) gibt es dann am Abend auf unserem Portal!
Verstappen: Nach dem Crash ganz ruhig
Auch das zeichnet den Niederländer aus. Er hat nach seinem Abflug nicht die Nerven verloren. "Ich war sehr ruhig. Ich dachte mir: 'Schauen wir mal, ob sie es schaffen.' Und wenn nicht, dann wäre das Rennen vorbei gewesen. Dann wäre das enttäuschende Wochenende komplett gewesen. Aber sie haben einen großartigen Job gemacht", berichtet er. Er habe der Crew den Einsatz dann mit einem guten Ergebnis zurückzahlen wollen - was er letztendlich auch tat.
Williams gratuliert Racing Point: Haben einfach gut kopiert
Dave Robson von Williams erklärt im Hinblick auf den RP20: "Kopieren war schon immer ein wichtiger Teil unseres Spiels. Die Schwierigkeit besteht darin, dass diese Autos so kompliziert sind. Man muss in der Lage sein, das Konzept zu kopieren." Man müssen verstehen, "wie und warum der Mercedes funktioniert". Das habe Racing Point offenbar geschafft. Deswegen habe er "kein Problem" mit diesem Ansatz. "Sie haben einen außerordentlich guten Job gemacht", lobt er.
Fairerweise muss man aber sagen, dass es auch überraschend gewesen wäre, wenn es aus dem Mercedes-Lager Kritik an einem anderen Mercedes-Team gegeben hätte.
Hamilton: Wann bricht er den Schumi-Rekord?
Alle Schumacher- und Ferrari-Fans müssen jetzt stark sein. Denn Lewis Hamilton könnte "Schumis" Rekord von 91 Formel-1-Siegen ausgerechnet bei Ferraris Heimrennen in Mugello knacken. Der Weltmeister steht aktuell bei 86 Siegen. Gewinnt er auch die beiden Silverstone-Rennen, in Barcelona, Spa und Monza, dann stünde er vor Mugello ebenfalls bei 91 Triumphen - und könnte Schumacher damit ausgerechnet in Italien überflügeln ...
Verstappens Start im Video
Wenn man sich die Umstände überlegt, dann ist der Start des Niederländers schon brutal gut gewesen. Gut war er ohnehin, klar. Aber man darf nicht vergessen, dass er das Auto auf dem Weg in die Startaufstellung noch in die Mauer gesetzt hat. Da musst du dann erst einmal so ein Selbstvertrauen haben, danach so einen Start hinzulegen. Wahnsinn!
Bottas optimistisch: Kann Hamilton schlagen!
Ungarn war ohne Frage ein Rückschlag für den Finnen, die WM-Führung ist weg. Trotzdem erklärt er im Hinblick auf den Saisonstart: "Mit meiner Performance bin ich zufrieden. Es war ein sehr ermutigender Start." Bottas sagt sogar: "Ich denke, ich habe in diesem Jahr die Pace, um den Titel zu gewinnen." Er hofft, dass sich das Blatt bereits in Silverstone wieder wendet. "Ich weiß, dass Lewis dort stark ist. Er ist überall stark. Aber ich glaube auch an meine Fähigkeiten, ihn zu schlagen." Schauen wir mal.
Die richtige Antwort lautet ...
b) 9! Zwar nahm Schneider zwischen 1988 und 1990 an insgesamt 34 Grands Prix teil, dabei schaffte er mit unterlegenem Material allerdings lediglich neunmal die Qualifikation und sah dabei wiederum nur dreimal die Zielflagge. Seine Bilanz: Zwei zwölfte und ein 13. Platz. In der DTM lief es da deutlich besser!

© Rainer Schlegelmilch


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