Formel-1-Newsticker
Formel-1-Live-Ticker: Alle Informationen zum Ricciardo-Deal
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Große Überraschung um Daniel Ricciardo +++ Sorgen um Niki Lauda +++ Was macht der Deutschland-GP 2019? +++
Der Ticker macht Wochenende
Das war doch ein ereignisreicher Tag! Zeit, dass sich der Ticker in der Sommerpause auch einmal ein bisschen Erholung gönnt. Weil wir auch einmal unsere Batterien etwas aufladen müssen, entfällt der Ticker am Samstag und am Sonntag. Am Montag sind wir an dieser Stelle wieder in gewohnter Weise am Start.
Norman Fischer verabschiedet sich für heute und gönnt sich jetzt erstmal ein schönes Eis ;) macht's gut und schmelzt nicht dahin!
Neue Regeln bei der Reifenausschreibung
Die FIA hat bei der neuen Reifenausschreibung ein kleines aber feines Detail verändert. Als Reifenhersteller kann man sich nun im Vorfeld über die Bedingungen äußern und sagen, welche Voraussetzungen der FIA man aus welchen Gründen nicht einhalten möchte - somit kann man bereits im Vorfeld alternative Vorschläge bieten. Das hat es bislang in der Form nicht gegeben.
Hinter vorgehaltener Hand hört man, dass die FIA damit Hersteller Michelin die Tür für einen neuen Ansatz öffnet. Aktuell rüstet Pirelli die Formel 1 mit Reifen aus. Der Vertrag der Italiener läuft am Ende der Saison 2019 aus.

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Keine Liebe für Frankreich und Abu Dhabi
Durch die Ricciardo-Bestätigung mussten andere Themen erst einmal hinten anstehen. So hatte ich euch vorhin gefragt, welche Rennen eurer Meinung nach aus dem Kalender können. User Tim würde am liebsten Abu Dhabi, Sotschi und Le Castellet streichen.
Er meint: "In Frankreich sollte wieder auf Magny Cours gesetzt werden, egal ob es im Nirgendwo liegt - schlechter als das Verkehrschaos in Castellet kann es nicht werden. Dann hätten wir 19 Rennen, was ich für eine vernünftige Zahl halte."
User Tobias würde den Stift noch radikaler ansetzen: "Fliegen können meiner Meinung nach: Bahrain, Le Castellet, Sotschi, China, Singapur, Abu Dhabi. Mexiko kann bleiben, wenn sie auf die alte Strecke zurückbauen. Genauso wie Österreich und Hockenheim."

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Romain Grosjean quält sich
Den Cut zu etwas seichteren Themen zu schaffen, fällt jetzt natürlich nciht so leicht, aber wir versuchen es. Romain Grosjean hat sich gestern trotz Sommerhitze gequält und einen Triathlon absolviert. Bei den 2,2 Kilometern Schwimmen mag ja noch ein wenig Abkühlung involviert sein, doch dafür trieft der Schweiß bei 120 Kilometern Radfahren und 20,5 Kilometern Laufen umso mehr. Respekt, dass der Schweizer nach 8 Stunden und 21 Minuten auf Platz 198 ins Ziel gekommen ist!
Niki Lauda soll aus künstlichem Koma geholt werden
Nachdem Daniel Ricciardo die Schlagzeilen der vergangenen Stunden bestimmt hat, wird es Zeit, sich noch einmal um den Gesundheitszustand von Niki Lauda zu kümmern. Laut österreichischen Medienberichten soll der Ex-Weltmeister nach seiner Lungentransplantation noch im künstlichen Koma liegen. Am heutigen Nachmittag soll er von den Ärzten jedoch wieder aus dem Tiefschlaf geholt werden, wie es heißt.
Diskussionen gab es nach der Nachricht jedoch um die Vergabe von Spenderorganen. Nicht selten war zu lesen, dass sich Lauda mit seinem Geld und seiner Berühmtheit an anderen Patienten auf der Warteliste vorbeigemogelt habe. Dem widerspricht jedoch der behandelnde Arzt, Walter Klepetko.
"Da der Patient zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Warteliste für die Transplantation durch die extrakorporale Membran-Oxygenierung (ECMO - maschinelle Sauerstoffanreicherung außerhalb des Körpers) am Leben erhalten wurde, bei vollem Bewusstsein war und es keine andere Therapiemöglichkeit gab, kam er sofort in die höchste Dringlichkeitskategorie für ein Spenderorgan“, sagt der Chirurg laut 'ORF'.
Die Spenderorganzuteilung erfolgte durch die unabhängige Eurotransplant (europäische Schalt- und Organisationszentrale zum Thema Organtransplantationen, Anm.) mit Sitz im niederländischen Leiden demnach nach klaren Dringlichkeitskriterien. "Wenn jemand plötzlich in die oberste Dringlichkeitsstufe für eine Lungentransplantation kommt, erfolgt die Organzuteilung mit höchster Dringlichkeit", so Klepetko.
Weiter wollen wir uns aber gar nicht mit solchen Themen befassen und sie schon gar nicht bewerten. Der Vollständigkeit halber sei dieser Umstand zumindest in unserem Live-Ticker erwähnt.

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Fahrerübersicht 2019
Du hast die Übersicht verloren? Dann klick dich doch durch unsere Fotostrecke zur Fahrerübersicht für 2019!
Die Auswirkungen auf den Fahrermarkt
Der Wechsel von Daniel Ricciardo hat natürlich weitreichende Folgen auf dem Fahrermarkt für 2019 - nicht nur Red-Bull-intern. In Kürze könnten viele Puzzlestücke folgen, doch aktuell spielt das Fahrerkarussell verrückt - zu viele Varianten und Variablen sind aus den Fugen geraten und zu beachten.
Da wäre etwa Esteban Ocon. Berichten zufolge wollte Toto Wolff den Franzosen bei Renault platzieren. Dass sich die Franzosen einen talentierten Landsmann entgehen lassen, ist wohl einzig mit Ricciardo möglich gewesen. Damit bleibt wohl für ihn doch nur Force India, wo man erst einmal schauen muss, wer sich den Rennstall nach der Insolvenz krallt.
Mercedes hätte George Russell bei Force India unterbringen können, zudem wären da auch noch Lance Stroll und Sergio Perez in der Verlosung. Letzterer wird auch mit Haas in Verbindung gebracht, wo Romain Grosjean wackelt. Aber auch Charles Leclerc gilt als Kandidat für einen Aufstieg von Sauber - immerhin war er schon Testpilot bei dem Amerikanern.
Williams sucht vor allem Piloten mit viel Geld, wobei sich viele eine Rückkehr von Robert Kubica wünschen würden. Bei Sauber ist nur Marcus Ericsson gesetzt - alles andere kommt darauf an, was mit Leclerc passiert. Geht er, könnte Antonio Giovinazzi folgen.
McLaren galt hingegen als Anlaufstelle von Carlos Sainz und könnte es auch bleiben, sollte der Spanier zu Red Bull hochgezogen werden - oder Fernando Alonso einen Überraschungswechsel zu den Bullen aus dem Hut zaubern. Was passiert dann aber mit Stoffel Vandoorne und Lando Norris? Letzterer wäre frei, wenn McLaren ihm kein Cockpit verschafft. Schlägt dann vielleicht doch Red Bull zu und schickt ihn zu Toro Rosso, wie man es schon vor mehreren Wochen vorhatte?
Es ist und bleibt zu verwirrend, um eine verlässliche Prognose abzugeben. Aber das ist ja auch das Schöne: Die Silly Season wird 2018 noch mächtig spannend werden!

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Daniel Ricciardo: Ende einer Ära
Dass sich Daniel Ricciardo nun von Red Bull verabschiedet, bedeutet auch das Ende einer langen gemeinsamen Zeit. Schon 2008 war der Australier im Förderkader von Red Bull. Damals war er im Formel-Renault-2.0-Eurocup unterwegs, bevor er über die große 3.5-Liter-Serie den Aufstieg in die Formel 1 packte. Ein halbes Jahr parkte man ihn 2011 bei HRT, bevor er über Toro Rosso schlißelich den Weg zu Red Bull fand.
Dass er vom Juniorprogramm aus den Sprung in ein anderes Team schafft, hat dabei übrigens Seltenheitswert, denn das ist vor ihm nur drei anderen Fahrern gelungen: Nur Sebastian Vettel (Ferrari), Carlos Sainz (Renault) und Vitantonio Liuzzi (Force India) konnten nach ihrer Zeit bei Toro Rosso/Red Bull noch für ein anderes Team fahren.
Christian Klien und seine drei Rennen für HRT vier Jahre nach seiner Formel-1-Zeit kehren wir dabei mal unter den Teppich ;)
Teil 2: Wer kommt zu Red Bull?
Um noch einmal auf die Nachfolge von Daniel Ricciardo bei Red Bull zurückzukommen. Teamchef Christian Horner hat berkündet, dass man "verschiedene Optionen evaulieren" werde, bevor man die Entscheidung trifft, wer 2019 an der Seite von Max Verstappen fahren wird. Eigentlich sollte man meinen, dass der Brausegigant einen Notfallplan in der Tasche hat.
Zumindest läuft es diesmal anders ab als vor vier Jahren. Damals hatte man nach der Bekanntgabe von Sebastian Vettels Wechsel zu Ferrari Hals über Kopf Daniil Kwjat als Nachfolger verkündet. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt. Womöglich möchte man nicht wieder eine vorschnelle Entscheidung treffen, nachdem ein Star-Pilot den Stall verlässt.
Renault begrüßt den Neuzugang
Nico Hülkenberg hat seinen neuen Teamkollegen schon auf Twitter begrüßt und angekündigt, mit ihm gemeinsam im kommenden Jahr auf die Jagd gehen zu wollen.
Auch die Verantwortlichen von Renault schicken schon warme Worte an Ricciardo: "Die Verpflichtung von Daniel unterstreicht unser Bestreben, die Fortschritte in Richtung Spitze des Sportes zu beschleunigen", sagt Teamboss Cyril Abiteboul. "Sie ist aber auch die Anerkennung der Arbeit, die wir in den vergangenen zweieinhalb Saisons geleistet haben."
"Daniels unzweifelhaftes Talent und Charisma sind ein großer Bonus und ein Statement für das Team. Wir müssen seinen Glauben an uns mit dem bestmöglichen Auto zurückzahlen. Wir heißen ihn daher in unserem wachsenden Team mit einer großen Portion Stolz aber auch Demut willkommen", so der Franzose weiter.
Ricciardo wollte eine neue Herausforderung
In seinem Statement erklärt der Australier: "Es war vermutlich eine der schwierigsten Entscheidungen in meiner Karriere. Aber ich dachte, dass es an der Zeit war, eine frische und neue Herausforderung anzunehmen. Ich weiß, dass vor Renault noch ein langer Weg liegt, bis sie ihr Ziel erreichen und ganz vorne mitfahren, aber ich war von ihren Fortschritten in nur zwei Jahren beeindruckt. Und ich weiß, dass Renault immer irgendwann gewonnen hat, wenn sie im Sport waren."
Renault bestätigt Ricciardo für zwei Jahre
Und da kommt auch die offizielle Bestätigung von Renault, dass man Daniel Ricciardo für 2019 verpflichtet hat. Er wird an der Seite von Nico Hülkenberg fahren und einen Zwei-Jahres-Vertrag besitzen.
Wer wird Nachfolger bei Red Bull?
Die erste Folgefrage, die sich nach dem Wechsel Ricciardos aufdrängt: Wer wird sein Nachfolger bei Red Bull? Realistisch sind eigentlich nur zwei Optionen: Carlos Sainz oder Pierre Gasly. Einen externen Piloten wird man wahrscheinlich nicht ins Auto setzen, weil dann das Juniorprogramm ad absurdum geführt wird und man seinen Piloten vor den Kopf stoßen würde.
Doch welchen der beiden sollte man vorziehen? Sainz galt vor der Saison als logischer Nachfolger, sollte ein Platz bei Red Bull frei werden. Allerdings waren seine Leistungen bei Renault gegen Nico Hülkenberg nicht immer überzeugend, während Gasly zuletzt mit dem starken sechsten Rang in Ungarn Pluspunkte sammeln konnte. Allerdings war auch der Franzose bislang nicht immer konstant und hat noch nicht einmal die Erfahrung von einem Formel-1-Jahr.
Carlos Sainz könnte daher die Nase vorne haben. Er ist der nächste in der Reihe und besitzt deutlich mehr Erfahrung. Zudem ist bei Renault für ihn jetzt ohnehin kein Platz mehr. Gasly kann man einen Verbleib bei Toro Rosso wohl zudem eher schmackhaft machen als Sainz die Rückkehr in das Juniorteam. Und würde man Gasly hochziehen, braucht man bei Toro Rosso eigentlich zwei neue Piloten. Denn sind wir ehrlich: Brendon Hartley hat nicht viel getan, um eine Weiterbeschäftigung zu rechtfertigen. Doch wo nimmt man die neuen Piloten her? Eigene gibt es nicht, schließlich fehlen Formel-3-Pilot Daniel Ticktum die nötigen Superlizenzpunkte. Die Zeichen bei Red Bull stehen daher eigentlich auf Sainz.

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Ricciardo: Renault nur die Notlösung?
Spätestens nach seinem Sieg in Monaco galt Daniel Ricciardo als König im Transferschach. Man hätte fast meinen können, dass sich der Australier hätte aussuchen können, wo er 2019 fahren möchte. Doch dem war anscheinend nicht so. Ricciardo wollte ein titelfähiges Auto: Das hätte es nur bei Mercedes, Ferrari und mit Abstrichen Red Bull gegeben.
Die Tür bei Mercedes fiel zuletzt zu. Ricciardo hatte insgeheim auf ein Karriereende von Lewis Hamilton gehofft und wollte den Briten beerben. Doch der viermalige Weltmeister verspürt noch keine Müdigkeit und verlängerte nach langer Überlegung seinen Vertrag - zusammen mit Valtteri Bottas.
Auch bei Ferrari war kein Platz für ihn, weil Sebastian Vettel angeblich keine Lust auf Ricciardo haben soll. Die beiden waren 2014 schon gemeinsam bei Red Bull unterwegs, wo der Australier die Oberhand behielt. Blieb also nur Red Bull.
Doch da fühlte er sich dem Anschein nach nicht mehr wertgeschätzt (siehe Eintrag 12:58 Uhr). Zwar sah alles nach einer Verlängerung aus, doch jetzt der plötzliche Wechsel zu Renault. Auch McLaren soll Kontakt mit ihm aufgenommen haben, doch da sind die Aussichten auf Erfolg wohl noch schlechter als bei Renault. Fernando Alonso ist ein warnendes Beispiel.

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Oh Mercedes, keine Chance!
Mercedes nutzt den derzeitigen Aufruhr mit diesem Tweet. Aber auf den Scherz fallen wir nicht rein ;) Hättet ihr nicht vor kurzem Lewis Hamilton und Valtteri Bottas für 2019 bestätigt, dann hätte das klappen können. Aber drei Fahrer kann man nicht für zwei Renncockpits verpflichten. Das kann nur Sauber ;) und da waren es damals sogar noch mehr.
PS: Ja, Red Bull hat 2005 mit Coulthard, Klien und Liuzzi drei Fahrer für zwei Cockpits verkündet, doch es ist nicht davon auszugehen, dass sich Ricciardo oder Bottas auf so einen Deal einlassen würden.
Der Punkt geht an Renault!
Also eines kann man sagen. In dem Fall hat Renault wohl den bestmöglichen Konter auf die Giftpfeile von Red Bull nach dem Ungarn-Grand-Prix gesetzt. Den Bull Daniel Ricciardo zu klauen dürfte etwas mehr schmerzen als die heftigen Anschuldigungen von Christian Horner. Ob man bei den Franzosen aus Trotz noch einmal die ein oder andere Million draufgeschlagen hat, um Ricciardos Entscheidung schneller über den Tisch zu bekommen? ;)


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