Formel-1-Newsticker
Formel-1-Live-Ticker: Der Donnerstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: Räikkönen über Zukunftspläne +++ Hülkenberg wünscht sich Alonso im Team +++ Vettel erklärt Monaco-Teamtaktik +++
Gute Nacht!
Der Medientag in Montreal geht zu Ende. Und wir entlassen euch mit den wichtigsten Fakten zur Strecke in die Nacht. Schließlich will man ja nie unvorbereitet in ein Grand-Prix-Wochenende gehen! Morgen ist mein Kollege Ruben Zimmermann im Ticker für euch da. Und dann gibt es auch endlich wieder Action auf der Rennstrecke. Damit ihr auch nichts verpasst, gibt's hier noch den Plan für Freitag. Gute Nacht!
Der Zeitplan am Freitag:
16:00 Uhr: 1. Freies Training
20:00 Uhr: 2. Freies Training
22:00 Uhr: PK der Teamchefs
Clever nachverhandelt
Armer Kevin Magnussen! Anders als sein Haas-Teamkollege Romain Grosjean muss er in dieser Formel-1-Saison gleich sieben Mal sein Cockpit räumen. Denn dann wird Tesfahrer Antonio Giovinazzi jeweils das erste Freie Training in Magnussens Auto bestreiten. Grosjean muss im Vergleich dazu nur einmal pausieren. Der Grund liegt in einer Vertragsklausel. Denn als er 2015 bei Haas unterzeichnete, bestand der Franzose darauf, sein Auto so wenig wie möglich abgeben zu müssen. Das hätten ihn seine Erfahrungen bei Lotus gelehrt, als er in 13 von 19 Sessions zuschauen musste.
Magnussens wusste laut eigener Aussage bei seiner Unterzeichnung nichts von der Abweichung. Er sei davon ausgegangen, die Vertragsbedingungen seien identisch und habe entsprechend auch nicht nachverhandelt. "Das ist natürlich nicht perfekt, aber ich bin nicht allzu besorgt", gibt der Däne zu. Dennoch gebe es für ihn keinen Anlass zur Beschwerde. Er habe die Gespräche geführt und den Vertrag unterschrieben. "Man lernt eben nie aus."

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Viele kleine Updates bei Red Bull
Wie Teamkollege Verstappen glaubt auch Ricciardo, dass es Red Bull in Montreal etwas schwerer haben wird als in Monaco. Dennoch sieht der Australier Fortschritte am RB13, und das nicht nur in Form von vielen, kleineren Updates, die das Team mit nach Montreal gebracht hat. Vielmehr sei man sich der eigenen Richtung deutlich sicherer und wisse, was funktioniert und was nicht. So plant Red Bull auch in Montreal mit dem T-Flügel zu fahren, der vor zwei Wochen in Monaco seine Premiere feierte. Ein Motorupdate von Renault werde es jedoch voraussichtlich erst in Baku geben.
Weitere technische Neuheiten auch der anderen Teams gibt's in unserer Fotogalerie, die wir über das Rennwochenende hinweg natürlich weiter aufstocken werden.
Besondere Erinnerungen an Kanada
Ricciardo verbindet mit Kanada ganz besondere Erinnerungen. Denn 2014 feierte der Red-Bull-Pilot seinen ersten Formel-1-Sieg. Dafür wird es dieses Mal wohl nicht reichen. Aber Ricciardo ist zuversichtlich, von den Topteams nicht allzu weit wegzu sein. Seinen Tempo-Nachteil auf der Geraden hofft er auf der Bremse wieder gutmachen zu können. Die Tücken des Stadtkurses in Montreal sind ihm bewusst: "Die Geschwindigkeiten sind hoch, dazu kommen harte Bremszonen und wenig Grip. All das begünstigt Fehler. Auch die Randsteine sind tückisch", weiß der Australier.
Frischer Wind dank Liberty Media
Die Formel-1-Saison ist gerade einmal sechs Rennen alt. Doch schon jetzt spürt man den Einfluss der neuen Besitzer von Liberty Media. Felipe Massa freut sich über den frischen Wind. Der Williams-Pilot glaubt, dass es höchste Zeit ist, eine neue, modernere Richtung einzuschlagen und den Zuschauern mehr Show zu bieten. "Barcelona ist ein gutes Beispiel dafür, was sich bereits alles verändert hat", sagt der Brasilianer. Eine Gamezone, besseres Merchandising und zahlreiche Aktionsmöglichkeiten machten die Formel 1 auch abseits der Strecke wieder attraktiver.
Das kann laut Massa aber erst der Anfang sein. Zu lang habe die Formel 1 einfach so weitergemacht wie bisher. "Bernie (Ecclestone; Anm. d. R.) ist ein Genie, er hat Unfassbares geleistet. Aber die Welt hat sich verändert", und genau darauf müsse man jetzt reagieren. Dabei beziehe Liberty auch die Fahrer ein. Massa weiß das zu schätzen: "Wir hatten schon zwei oder drei Meetings. Sie wollen das Feedback der Fahrer hören. Das war vorher nicht so."
Achtung, Randsteine!
Mit Blick auf Montreal gibt Verstappen zu, dass die Strecke "nicht fantastisch" sei und Monaco dem Red Bull besser gelegen habe. Dennoch erhofft er sich von einigen Updates, die mechanischer wie auch aerodynamischer Natur seien, eine Steigerung und mehr Stabilität im Auto. Am fehlenden Speed auf der Geraden könne man hingegen nichts ändern. Von denen gibt es in Montreal allerdings reichlich, weshalb auch das Bremsen zum Problem werden könne.
"Aufgrund der langen Geraden kühlen die Bremsen etwas ab. Und wenn du dann mit hohem Topspeed ankommst, macht es das immer etwas schwieriger. Auch die höheren Randsteine sind ein Risiko", erklärt Verstappen. Denn wer diese berührt, landet schnell in der Mauer.
Verstappen noch immer nicht glücklich
Der Ärger über die verpasste Chance auf den dritten Platz in Monaco sitzt bei Max Verstappen noch immer tief. Er war im Fürstentum Opfer eines Overcuts durch den eigenen Teamkollegen geworden. Trotz eines klärenden Gesprächs danach ist der Red-Bull-Pilot noch immer sauer über die Strategie. Er selbst sei lediglich den Instruktionen des Teams gefolgt. Wo er sich damit dann aber wiederfand, war ganz und gar nicht nach seinem Geschmack.
Hätte er wie Daniel Ricciardo auch besser länger auf der Strecke bleiben sollen? "Für mich ist es schwer, das zu sehen, denn ich weiß im Rennen ja nicht, was hinter mir passiert und wer stoppt", erklärt der Niederländer. Faktisch war das Kind aber schon nach dem misslungenen Undercut gegenüber Valtteri Bottas in den Brunnen gefallen. Kopf hoch, Max. Neues Rennen, neues Glück!

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Alonso für eine IndyCar-Saison "nicht gut genug"
Alonsos Leistung beim Indy 500 hat auch Hülkenberg imponiert. Dass er trotz limitierter Vorbereitungszeit so gut mithalten konnte, unterstreiche seine Qualität als Rennfahrer. 2015 trat der Deutsche selbst beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans an - und gewann. Auch Alonso war nah dran am Sieg, bis ihn ein technischer Defekt ausbremste. "Das zeigt, dass wir immer noch die besten Fahrer der Welt sind. Man erforscht eine andere Rennserie in sehr kurzer Zeit und ist trotzdem konkurrenzfähig", so Hülkenberg.
Für eine komplette IndyCar-Saison sieht sich Alonso aber nicht gerüstet: "Es ist schwer, ein volles Jahr in der IndyCar-Serie in Betracht zu ziehen. Denn ich bin nicht vorbereitet. Ein Rennen zu bestreiten, ist eine Sache. Für eine ganze Saison bin ich möglicherweise nicht gut genug, um konkurrenzfähig zu sein." Dafür fehle ihm die nötige Energie. Deshalb bleibe die Formel 1 seine Priorität, frei nach dem Motto: "Schuster bleib' bei deinen Leisten!"
"Ich habe alle meine Fähigkeiten in den letzten 16 Jahren für die Formel 1 ausgebildet. Das ist das beste Auto, das ich fahren kann", sagt Alonso. Entsprechend sieht er in der Königsklasse auch für ihn die besten Chancen, zu gewinnen und noch einen Gesamtsieg zu holen. Zu 100 Prozent sicher sagen, dass er 2018 in der Königsklasse fährt, könne er zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht. Fans müssen sich bis September gedulden.
Hülkenberg würde Alonso mit offenen Armen empfangen
Und weiter geht's mit dem Formel-1-Orakel. Das kreist ja nicht nur um Vettel und Räikkönen, sondern vor allem um Alonso, der bereits in der heutigen Pressekonferenz klarstellte, unter welchen Bedingungen er bei McLaren weitermacht. Wenn es nach Nico Hülkenberg geht, dürfte Alonso gerne bei Renault andocken. Das wäre "gut für das Team", wird der Deutsche bei 'Crash.net' zitiert. Zudem wäre Alonso eine gute Refrenz: "Ich könnte mich mit einem der besten Fahrer in der Welt und der Formel 1 messen."
Immer wieder wird Alonso mit einem möglichen Wechsel zu Renault in Verbindung gebracht. Mit dem Hersteller feierte er 2005 und 2006 seine beiden WM-Titel. Der dritte ist und bleibt sein großes Ziel. Ob er diesen allerdings wieder mit Renault feiern wird, bleibt abzuwarten.

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Vettel-Vertrag derzeit kein Thema
Übrigens wurde, wie sollte es anders sein, auch Vettel über seine vertragliche Situation ausgequetscht. Allerdings ohne Erfolg. "Das zählt im Moment nicht. Wir konzentrieren uns auf diese Jahr. Da hat man nicht die Zeit und Ruhe, sich darüber zu unterhalten", sagt der Deutsche, dessen Ferrari-Vertrag ebenfalls Ende des Jahres ausläuft. Doch aktuell liege der Fokus einzig und allein darauf, das Momentum bei den Roten aufrechtzuerhalten.
Entscheidung gefallen, aber...
Was seine Zukunft in der Formel 1 angeht, hat sich Räikkönen bereits entschieden. Doch wofür, das will der Ferrari-Pilot, dessen Vertrag zum Ende der Formel-1-Saison ausläuft, nicht verraten. "Mein Plan steht, aber den muss ich nicht mit euch teilen", sagt der Finne gewohnt wortkarg und setzt noch einen drauf: "Es geht euch nichts an. Ihr schreibt ohnehin, was ihr wollt, also ändert es nichts. Alle, die es wissen müssen, wissen es." Einen Vertrag für das nächste Jahr habe er aber nicht, verrät er dann doch. Na, da soll einer schlau draus werden...
Räikkönen: Für Teamorder ist es viel zu früh
Was sagt eigentlich Räikkönen zur Diskussion um eine Ferrari-Teamorder? Im Gespräch mit 'Autosport' bestreitet der Finne, dass Vettel die Nummer eins bei Ferrari sei: "Nein, wir haben nichts dergleichen. Aber wenn es in der Saison zu einem Punkt kommt, an dem der eine oder der andere keine Chance mehr hat, ist das normal. Und damit habe ich auch kein Problem." Derzeit führt Vettel die WM mit 129 Punkten an, Räikkönen liegt mit 67 Zählern auf dem vierten Platz. Doch das veranlasse die Scuderia noch nicht dazu, Teamorder zu betreiben, betont Räikkönen.
"Zum jetzigen Zeitpunkt macht es überhaupt keinen Sinn, denn es sind noch so viele Rennen zu fahren", sagt der 37-Jährige, der nichts auf das Geschwätz der Kritiker gibt: "Darauf verschwenden wir keine Energie. Wir geben unser Bestes und haben eine klare Politik." Was in Monaco passiert ist, sei nichts Ungewöhnliches. Sein Ärger habe dort nicht dem Team gegolten. "Ich war einfach nicht glücklich damit, Zweiter zu werden. So einfach ist das."

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Härtere Strafen für Fahrer
Nachdem die "Wall of Champions" in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen entschärft wurde, kündigt die Rennleitung nun an, das Abkürzen in der Schlussschikane fortan härter zu bestrafen. Ein neuer Styroporblock dient als Slalomstange, die die Piloten umfahren müssen. An anderer Stelle gibt es neue hohe Randsteine in Orange, die man besser nicht überfahren sollte. Alle Details dazu lest ihr hier.
Wo alles begann...
Einen Pokal durfte Stroll bereits heute in den Händen halten - allerdings, um ihn an die Betreiber einer örtlichen Kartstrecke weiterzugeben. Das gute Stück legte so etwas wie den Grundstein für Strolls Rennfahrerkarriere. Denn mit dieser Trophäe fing alles an. Natürlich ließ es sich der Kanadier nicht nehmen, auf seiner alten Kartstrecke gleich noch ein paar Runden zu drehen.
Verbale Unterstützung für Stroll
Auch zu Formel-1-Rookie Stroll nimmt Vettel Stellung. "Er hatte einen harten Start, das hilft natürlich nicht, wenn du gerade erst anfängst. Zugleich lernst du dabei aber sehr viel", weiß der Deutsche. Er sei überzeugt, dass sich Stroll in den nächsten Rennen steigern können wird. Zuvor hatte bereits Mercedes-Pilot Valtteri Bottas den jungen Kanadier verteidigt: "Er ist erst 18 Jahre alt und die Autos sind wesentlich effizienter. Vielleicht hat er sich nicht unbedingt das richtige Jahr ausgesucht, um damit anzufangen." Es sei für einen Rookie nie einfach, sich mit den weltbesten Fahrern und deren Erfahrung zu messen. Deshalb sollte man Geduld haben und Stroll etwas Zeit geben.
Doch bei seinem Heim-Grand-Prix sind die Erwartungen natürlich hoch...

