Singapur GP
Formel-1-Live-Ticker: Der Sonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Aufholjagd von Vettel: Von P22 auf P5 +++ Hamilton ärgert sich über Strategie +++ Kwjat-Verstappen-Duell "hartes Racing" +++
Räikkönen ratlos: Podium verschenkt
Kimi Räikkönen konnte Lewis Hamilton auf der Strecke angreifen und überholen. Durch einen Undercut des Briten kam dieser aber wieder am Finnen vorbei. Der war nach dem Rennen relativ ratlos, warum nicht er auf dem Podium stand.
"Ich konnte ihn zumindest einmal überholen, weil er einen Fehler gemacht hat. Danach weiß ich nicht, was passiert ist. Wir haben es irgendwie geschafft, ihm die Position zurückzugeben", so der Finne. "Das war nicht ideal. Das Auto hat sich ganz gut verhalten. Es war natürlich schwierig zu überholen, aber andere haben Fehler gemacht."
Hamilton: Erster Boxenstopp "hat keinen Sinn gemacht"
"Ich habe alles gegeben", schildert Lewis Hamilton bei den TV-Interviews nach dem Rennen. "Wenn du einen Fehler machst, ist das natürlich nicht toll, aber es hat keinen Unterschied im Ergebnis gemacht", meint er zu dem Verbremser, durch den ihn Kimi Räikkönen auf der Strecke überholen konnte. "Manchmal hast du eben so ein Wochenende."
"Ich hatte solche Probleme mit den Bremsen, es war ziemlich egal, mit welcher Strategie ich fahren würde. Im ersten Stint sind wir länger draußen geblieben. Wir wollten bis Runde elf fahren. Dann haben sie mich in Runde 14 reingeholt, zugleich mit Ricciardo. Das hat für mich keinen Sinn ergeben", kritisiert er die Strategie. "Das war eine vergeben Chance. Ich hätte ihn aber sowieso nicht schlagen können. Mein Motor war scharf gestellt, als ich einen guten Abstand zum Auto dahinter hatte, stellt ich ihn runter", erklärt er außerdem.
Horner zu Kwjat-Verstappen-Duell: "Das ist Rennsport"
Max Verstappen und Daniil Kwjat haben sich heute auf der Strecke nichts geschenkt. Das Duell hatte zusätzlich Brisanz, weil der ehemalige auf den neuen Red-Bull-Piloten gestoßen ist. Christian Horner kommentiert den Kampf wie folgt: "Das ist so im Rennsport, sie haben hart miteinander gekämpft. Das haben die Jungs auf der Strecke ausgemacht. Sie dürfen frei fahren und es war gute Unterhaltung. Max hat das nur ein bisschen Zeit gekostet."
Beim Holländer gab es Probleme am Start: "Es gab Probleme mit der Kupplung und dann hatte er durchdrehende Reifen. Auch der Unfall hat ihm ein bisschen den Schwung genommen. Er hatte da noch Glück, dass er nicht darin verwickelt wurde. Das hat ihm aber ein paar Positionen gekostet." Denn Hülkenberg schrammte knapp am Frontflügel des Red Bull vorbei.

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Lauda entzückt: "Nico hat einen Lauf"
"Nico hat einen Lauf und fährt vor allem fehlerfrei unter diesen schwierigen Bedingungen", ist Niki Lauda begeistert. "Das rechne ich ihm hoch an, das musst du erst mal zusammenbringen. Das musst du mit den Nerven und dieser Konstellation erst mal hinbekommen, unter dieser Belastung vor Ricciardo herzufahren."
Auch der Marina Bay Street Circuit hat es ihm angetan: "Wenn du die Fernsehbilder anschaust, ist das unglaublich spannend inszeniert. Obendrauf ein so spannendes Rennen, besser kann man es nicht machen."
Hamilton rät er: "In Kuala Lumpur muss Lewis mit allen seinen Stärken zurückkommen, wenn er Nico mit seinem unglaublichen Lauf, den er jetzt hat, irgendwas entgegensetzten möchte."
Ricciardo wusste, dass seine Pace einbrechen würde
Daniel Ricciardo hat in den TV-Interviews noch einmal erklärt, warum er gegen Ende hin Nico Rosberg nicht mehr ernsthaft attackieren konnte: "Ich wusste, dass meine Pace am Ende einbrechen würde, weil ich die Reifen ziemlich aggressiv rangenommen habe. Mir war klar, dass es eng werden würde. Ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht, was passieren würde, wenn ich ihn eingeholt habe. Ich habe mich nur darauf konzentriert, ihn zu kriegen und ihn unter Druck zu setzten."
Er setzte auf psychologische Tricks: "Mir war klar, dass sein Ingenieur ihm über Funk sagen würde: 'Ricciardo macht zwei Sekunde pro Runde auf dich gut'. Das hört man nicht gerne. Ich habe also alles gegeben und gehofft, ihn in einen Fehler zu zwingen. Es wäre schwierig geworden, ihn zu überholen. Aber wir haben versucht, das Publikum zu unterhalten."
Vettel kann mit Platz fünf leben: "Hätte, hätte, Fahrradkette..."
Sebastian Vettel konnte vom 22. Platz auf den fünften nach vorne fahren, war am Ende des Rennens trotzdem nicht restlos glücklich. "Mehr war nicht drin. Am Anfang haben wir in der Runde 20 oder 25 gehofft, dass irgendwann das Safety-Car rauskommt. Aber das kam nicht. Danach war die Lücke sehr groß, aber wir konnten mit zwei frischen Ultrasoft-Reifen gut durch das Feld pflügen und einige Plätze gutmachen."
Zum Unfall von Nico Hülkenberg meint der Deutsche: "Ich hatte einen ziemlich schlechten Start und habe dann gesehen, dass jemand querschießt. Ich habe dann aufgepasst, aber war eh weit weg von dem Auto davor, deswegen konnte ich ein bisschen schauen. Als ich dann ankam, hat sich die Situation schon bereinigt."
Grundsätzlich sei der Speed "gut" gewesen. "Das ist ein Ergebnis, mit dem wir gut leben können. Wir haben ein paar Punkte mitgenommen." Außerdem habe man nun "weniger Sorgen, was die Motorenanzahl bis zum Ende des Saison angeht". Trotzdem trauert er dem Qualifying noch hinterher: "Es ist natürlich schade, weil das Auto gegen Abend hin immer besser geworden ist und im Qualifying wäre mit Sicherheit noch mehr drin gewesen, aber gut. Hätte, hätte, Fahrradkette..."

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"Mathematisches Modell" von Mercedes "zusammengekracht"
Toto Wolff hat außerdem zugegeben, dass man bei Mercedes über Ricciardo überrascht war: "In den ersten Runden war er drei, vier Sekunden schneller, und da ist unser ganzes mathematisches Modell zusammengekracht. Es war aber auch klar, dass der Supersoft irgendwann in die Knie gehen muss." Ricciardo fuhr seinen letzten Stint (14 Runden) mit dem roten Pneu.
"Und genauso ist es auch passiert. Immer wieder gab es Momente, wo ich gedacht habe, dass es sich nicht ausgeht. Aber so soll es auch sein. Ich habe jede Sekunde genossen", schwärmt der Mercedes-Motorsportchef.
Horner: "So sollte die Formel 1 sein!"
Christian Horner erklärt, wie es zu dem Boxenstopp von Daniel Ricciardo in Runde 47 gekommen ist: "Lewis war im Grunde derjenigen, der das ausgelöst hat. Er hatte einen freien Stopp, den Kimi gecovert hat. Wir hatten dann nichts zu verlieren und haben auch gecovert. Nico wollte glaube ich auch stoppen, aber der Abstand war sehr knapp, deshalb ist er draußen geblieben", bestätigt er die Aussagen von Wolff.
"Die Jungs in der Fabrik haben uns ausgerechnet, dass wir in den letzten beiden Runden auf eine Sekunde ranfahren können. Es war also klar, dass es spannend wird. Daniel hat einen unglaublichen Job gemacht. So sollte die Formel 1 auch eigentlich sein - dass die ersten beiden nach zwei Stunden nur noch eine halbe Sekunde trennen", freut sich Horner.
Mercedes "hat sich in die Hosen gemacht"
Toto Wolff und Niki Lauda haben bei 'RTL' über den Sieg von Nico Rosberg gesprochen. Die beiden Österreicher werden diesen auf dem Heimflug anscheinend feiern. Wolff zu Lauda: "Heute trinken wir ein Bier am Rückflug!"
Er gibt auch zu: "Wir haben uns wirklich in die Hosen gemacht. Das war ein Rennen, wo alles drin war. Wir müssen vor Red Bull den Hut ziehen - das Feuerwerk, das Ricciardo am Ende hingelegt hat. Sie haben uns unter Druck gesetzt. Wir konnten keinen Boxenstopp mehr machen. Die Runde aus der Box raus von Ricciardo war so sensationell stark, dass es sich nicht mehr ausgegangen wäre", erklärt Wolff.
Lauda ergänzt: "Hätte er ein, zwei Zehntel im Rennen irgendwo verloren, dann hätte er nie gewonnen. Er ist am Limit gefahren, deshalb verdient er den Sieg."
Rosberg: "Qualifying war halbe Miete"
Und wir hören auch noch mehr vom Sieger. Das hatte Rosberg in der Pressekonferenz zu sagen: "Das Qualifying war schon die halbe Miete. Ich hatte dann auch einen mega Start, der war richtig gut. Ab dann lief alles super. Besonders am Anfang des Rennens. Dann mit den weichen Reifen nicht so, da hatte ich sehr viel Übersteuern. Da waren die Red Bulls auf Augenhöhe. Dann dieser Boxenstopp von Daniel, wo sie alles versucht haben. Wir wussten, dass es dadurch eng wird. Da habe ich dann noch einmal richtig Gas gegeben."
Strafe für Rosberg
Nico Rosberg wird zwar auf Wolke sieben schweben, er muss jedoch 500 Euro zahlen, da er in der Boxengasse ein bisschen zu schnell dran war...
Rosberg nun wieder WM-Leader
Nico Rosberg führt nun acht Punkte vor Lewis Hamilton in der WM-Wertung. Daniel Ricciardo ist nun bereits fast 100 Punkte zurück.
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