GP Japan
Formel-1-Live-Ticker: Der Sonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Lewis Hamilton siegt in Suzuka +++ Sebastian Vettel nach Motorenproblem raus +++ Vorentscheidung in der Weltmeisterschaft +++
Umweltschutz?
Bleiben wir im weitesten Sinne mal bei Hamilton ;-) Force-India-Betriebsdirektor Otmar Szafnauer hält nicht besonders viel von dem Vorschlag, dass die Formel 1 etwas - beziehungsweise noch mehr - zum Umweltschutz beitragen soll. Sein Kommentar zu entsprechenden Forderungen: "Es hat einen größeren Einfluss auf die Umwelt, dass Lewis Veganer geworden ist ..." Ziemlich klare Ansage :-D
Lewis und der Indy-Ring
Eine amüsante Szene gab es heute auf dem Podium, als Lewis Hamilton den Ring von Interviewer, Ex-Formel-1-Pilot und Indianapolis-500-Sieger Takuma Sato sah. "Wo hast Du den her?", will der Brite wissen. "Schau ihn dir an. Ein Siegerring vom (Indy) 500", sagt Sato stolz. Hamiltons Reaktion: "Diesen Ring brauche ich auch!" Alle Fans sollten nun aber nicht zu viel Geld darauf setzen, Hamilton einmal beim Indy 500 am Start zu sehen. Der Mercedes-Pilot erklärte nämlich zuletzt bereits, dass er seine Karriere nach seiner Zeit in der Formel 1 beenden wird ...

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Frische Bilder
In Japan ist es jetzt bereits nach 19:00 Uhr. Dementsprechend haben wir auch unsere Galerie noch einmal mit einem ganzen Haufen Fotos befüllt :-) Bei Gelegenheit einfach mal durchklicken!
Arrivabene: Zeine Zweifel am Team
Sebastian Vettel hat das Team nach seinem Ausfall in Schutz genommen - und das tut auch Teamchef Maurizio Arrivabene. "Wir wissen, dass das Auto, die Fahrer und das Team alle die Pace haben", so der Italiener. Dummerweise konnte man das wieder einmal nicht zeigen. Und so lautet die Frage eigentlich auch nicht, ob Arrivabene noch Vertrauen in das Team hat, sondern ob Präsident Sergio Marchionne noch Vertrauen in Arrivabene hat. Die Luft für Maurizio scheint jedenfalls immer dünner zu werden ...
Merkwürdiger Ausfall bei Stroll
Den seltsamen Crash von Lance Stroll müssen wir natürlich auch noch aufarbeiten. "Ich spürte, dass etwas vorne nicht stimmt. Dann hatte ich einen Plattfuß", berichtet Stroll, der nur wenige Runden zuvor auf Supersofts gewechselt war. "Es war komplett unerwartet und sehr unglücklich. Als ich wieder auf die Strecke kam, war es mit Ricciardo ziemlich eng, aber zum Glück konnte ich anhalten, ohne dass etwas passierte", berichtet der Kanadier. Aber wie kam es zu dem Plattfuß? Paddy Lowe berichtet, dass es einen "Defekt" am Auto gab, der zu dem Plattfuß führte. Ins Detail geht aber nicht. Möglicherweise die Folge einer frühen Berührung mit Magnussen ...?
Rechenspiele
Vorhin habe ich es schon einmal kurz angerissen: Hamilton kann bereits beim kommenden Rennen Weltmeister werden. Was er dazu braucht? Zum Beispiel einen Sieg. Wenn Vettel dann nicht besser als Sechster wird, hat er den Titel sicher. Reichen würde auch ein zweiter Platz, wenn Vettel maximal Neunter wird. Im Endeffekt braucht der Brite einfach einen Vorsprung von mindestens 75 Punkten vor Mexiko, dann wäre er bereits vorzeitig Champion.
Erinnerung an 2006
Über das Kontaktformular kannst Du bekanntlich Kontakt mit uns aufnehmen - wie der Name schon sagt :-D Marius hat das zum Beispiel getan und geschrieben, dass ihn die Situation um Vettel an den Titelkampf 2006 erinnert. Damals schied Michael Schumacher im Ferrari in Suzuka ebenfalls mit einem Motorschaden aus - und verlor damit quasi auch die WM an Fernando Alonso. "Immer wieder steht sich Ferrari mit der Technik im Weg", findet Marius. Tatsächlich gibt es durchaus Parallelen zwischen den beiden Vorfällen. Zwar ist "Schumi" noch immer das große Vorbild von Vettel, aber diese Sache hätte er ihm sicher lieber nicht nachgemacht ...

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Vettel droht Strafe
Weil wir gerade bei Strafen sind ... Für Vettel war es bereits die zweite Verwarnung der laufenden Saison. Bei der dritten gibt es laut den Regeln eine Strafe und er muss in der Startaufstellung zehn Plätze nach hinten. Die erste hatte er sich in Monaco abgeholt, weil er in Q3 die Linie an der Boxenausfahrt überfuhr. Allerdings gibt es eine Einschränkung: mindestens zwei der drei Verwarnungen müssen sportlicher Natur sein (so wie in Monaco), damit es eine Strafe gibt. Sollte er also noch einmal die Hymne schwänzen, wäre das kein Problem ;-)
Strafpunkte
Fernando Alonso hat seine weiße Weste verloren ;-) Für das Ignorieren der Blauen Flaggen gegen Hamilton in der Schlussphase gab es eine Verwarnung und zwei Strafpunkte. Hat aber keine unmittelbaren Auswirkungen, ernst wird es schließlich erst, sobald man zwölf Punkte auf dem Konto hat.
Wehrlein: Letzter Platz und nicht zufrieden
Im Gegensatz zum Teamkollegen immerhin ins Ziel gekommen, dafür aber letzter Platz für Pascal Wehrlein. "Ich kann mit dem heutigen Rennen nicht zufrieden sein", gesteht der Sauber-Pilot und erklärt. "Ich kam von Anfang an nicht so gut mit der Balance des Autos zurecht. Daher konnte ich nicht am Limit fahren, was unter normalen Umständen natürlich der Fall gewesen wäre. Wir schauen uns nun die Daten an, um die Ursachen dafür verstehen zu können. Alles in allem war es ein enttäuschendes Rennen hier in Suzuka." So wird es natürlich auch schwer, sich für ein Cockpit 2018 zu empfehlen ...
Mercedes lässt im Titelkampf nicht nach
Eigentlich könnte Mercedes nach dem heutigen Rennen ein, zwei Gänge runterschalten und locker zum Titel cruisen - macht man aber nicht. Hat Lewis Hamilton bereits erklärt (siehe früherer Eintrag) und sagt nun auch Toto Wolff: "Wir ändern unsere Herangehensweise nicht. Wir müssen von Rennen zu Rennen schauen. [...] Für uns ist unsere Performance im Vergleich zu unseren direkten Gegnern wichtig. Daher würde ich nicht sagen, dass wir Red Bull oder Ferrari komplett dominieren." Auch mittelfristig - also im Hinblick auf die kommende Saison - sei es daher wichtig, den Fuß nicht vom Gas zu nehmen.
Sainz: Letztes Rennen in die Hose gegangen
Vor dem Rennen habe ich hier im Ticker noch gescherzt, dass sich Jolyon Palmer "mit einem Knall" verabschieden könnte. Das hat stattdessen Carlos Sainz gemacht ... "Wir starteten auf dem weichen Reifen, der etwas weniger Grip bietet", erklärt der Spanier seinen Unfall in Runde eins und erklärt: "Wir mussten am Start Plätze gewinnen, denn in einem Einstopprennen passiert sonst nicht viel."
"Ich ging ein Risiko ein. Normalerweise funktioniert es - heute aber nicht", entschuldigt er sich und berichtet: "Ich versuchte es in Kurve 6 außen, aber da war viel mehr Dreck als erwartet, und ich verlor das Auto. Aber ich bereue nichts. Ich habe für das Team in meinem letzten Rennen alles gegeben. Ich musste etwas beim Start riskieren, und es hat eben nicht funktioniert." Ab Austin kann er dann für Renault etwas riskieren.
Räikkönen: Ferrari-Probleme "merkwürdig"
Kimi Räikkönen machte das gebrauchte Ferrari-Wochenende mit Platz fünf perfekt. Der Finne arbeitete sich von P10 zwar etwas noch vorne, zufrieden ist er damit aber natürlich nicht. Zur Erinnerung: In Malaysia fuhr Vettel von P20 noch auf P4 nach vorne. Im Hinblick auf die technischen Defekte der vergangenen Rennen erklärt er: "Es ist etwas merkwürdig, denn am Samstag ist noch alles in Ordnung." Die Probleme seien - sowohl bei ihm in Malaysia als auch bei Vettel heute - "unerwartet" gekommen. "Wir müssen verstehen, warum diese Dinge passieren", erklärt er. Weil die Probleme jeweils so kurz vor dem Start auftraten, habe es dann auch nichts mehr gegeben, was man noch tun konnte.
Haas: Wichtige Punkte mitgenommen
Ein ganz wichtiges Ergebnis für Haas: P8 und P9 für Magnussen und Grosjean bedeutet sechs WM-Punkte. Damit zieht das US-Team wieder an Renault vorbei und liegt vier Rennen vor Ende auf Rang sieben. "Wir haben als Team das Maximum herausgeholt", freut sich Magnussen, der mit einem tollen und aggressiven Überholmanöver gegen Massa in Kurve 1 überzeugte.
Grosjean glaubt, dass sogar noch mehr drin gewesen wäre. "Ich wusste gestern schon, dass mein Auto eine tolle Pace hat", erklärt der Franzose, der im Qualifying noch crashte. "Leider konnte ich das heute nicht zeigen, weil ich das ganze Rennen hinter Kevin war, aber ich hatte noch viel mehr Pace im Auto. Ich wünschte, ich wäre vor ihm gewesen." Allerdings gab das Team ihm die Anweisung, hinter Magnussen zu bleiben.
Wer könnte einspringen?
Wir haben einmal direkt bei Helmut Marko nachgefragt, ob Red Bull bereits eine Liste mit potentiellen Ersatzfahrern hat. Seine Reaktion "Ja, die haben wir." Namen möchte er aber nicht nennen. Auf Nachfrage, ob es womöglich Sebastien Buemi sein könnte, erklärt er: "Bei Red Bull ist alles möglich ..." Buemi fuhr in der Vergangenheit bereits für das Team und macht seit einigen Jahren mit guten Leistungen in der Formel E auf sich aufmerksam.
Lässt Gasly Austin aus?
Der Toro-Rosso-Pilot hatte eine Chance auf Punkte, wurde am Ende aber nur 13. Die große Frage lautet heute aber eher, ob Gasly auch beim kommenden Rennen in Austin im Auto sitzen wird. Denn an diesem Wochenende findet auch das Finale der Super Formula in Suzuka statt. "Er kann nicht beides machen", weiß Helmut Marko. Angeblich möchte Honda, für die Gasly in Japan fährt, dass der Franzose in der Super Formula startet.
Hintergrund: Gasly und Honda kämpfen dort noch um den Titel. Startet Gasly nicht, geht der Titel wohl an Toyota. Das wirft aber natürlich die Frage auf, wer dann den zweiten Toro Rosso fahren sollte. Schließlich wechselt Sainz zu Renault, Kwjat kehrt für den Spanier zurück, und mehr Fahrer hat Red Bull nicht im Angebot. Man müsste sich also einen anderen Piloten besorgen. Wir behalten die ganze Sache natürlich im Auge.

