GP Österreich
Formel-1-Live-Ticker: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Hamilton fällt durch Gridstrafe weit zurück +++ Valtteri Bottas auf Pole vor Sebastian Vettel +++ Erstes Bild vom Cockpitschutz +++
Sainz von Gelben Flaggen eingebremst
Besser lief es heute bei Carlos Sainz. Der Spanier wird morgen von P10 starten und belegte in Q1 sogar einen starken vierten Platz. In Q3 wäre wohl auch noch mehr drin gewesen. "Gelbe Flaggen sind in Q3 frustrierend - vor allem, wenn man ein gutes Qualifying fährt und im letzten Versuch noch einmal alles versuchen will", ärgert sich Sainz und erklärt: "Es frustriert mich, dass ich mich in Q3 mit gebrauchten Reifen qualifiziert habe."
"Ich denke, auf neuen Reifen hätten wir noch mehr schaffen können. Aber ich bin trotzdem zufrieden, denn es ist keine einfache Strecke für uns." Generell sei es "ein gutes Qualifying" gewesen. "Bis dahin war es eher ein schwieriges Wochenende mit dem Set-up. Aber wir haben vor dem dritten Training den richtigen Weg eingeschlagen und ich konnte mit viel mehr Selbstvertrauen fahren", berichtet Sainz.
Abwärtstrend
2014 belegte Williams in Spielberg noch die Plätze 3 und 4. Ein Jahr später waren es immerhin noch die Ränge 3 und 5, aber bereits im Vorjahr hatte man große Probleme, als Bottas nur noch 9. wurde und Massa die Zielflagge gar nicht erst sah. Und in diesem Jahr? Da droht Williams sogar komplett ohne Punkte zu bleiben. Vom einstigen Lieblingskurs ist nicht mehr besonders viel übrig ...
Alle Ergebnisse kannst Du natürlich auch in unserer Datenbank nachlesen.
Haas: Schnellstes Team im Mittelfeld
Überraschend gut lief es hingegen für Haas. Romain Grosjean wurde Siebter und ist damit bester Mittelfeldpilot. Trotzdem lief heute nicht alles rund beim US-Team. In Q2 schied zunächst Kevin Magnussen aus, weil seine Aufhängung brach. "Wir sahen hier so gut aus", ärgert er sich und erklärt: "Da ist es natürlich extrem frustrierend, wenn man das Qualifying nicht zu Ende fahren kann."
"Wirklich schade, dass die Aufhängung ohne meine Schuld gebrochen ist. Es könnte ein Produktionsfehler sein, denn ich habe wirklich nichts getroffen. Es war einfach Pech", so Magnussen, der morgen nur von P15 starten wird. Am Ende von Q3 rollte dann auch noch Grosjean aus. Was war los? "Wir sind mit neuen Reifen rausgefahren und ich hatte Probleme mit der Fahrbarkeit. Wir haben ein paar Einstellungen ausprobiert", berichtet der Franzose.
"Nach der ersten Kurve wurde mir gesagt, ich soll langsamer werden. Und dann verlor ich plötzlich komplett die Kontrolle über das Getriebe und die Kupplung. Der Motor hat sich in der Haarnadelkurve abgewürgt und ich konnte nichts mehr machen", sagt Grosjean und ergänzt optimistisch: "Ich denke, morgen wird es wieder okay sein. Wahrscheinlich war es nur ein elektrischer Stecker der lose war."
Doppelaus in Q1: Debakel für Williams
2014 noch auf der Pole, 2017 mit beiden Autos in Q1 raus. Was ist an diesem Wochenende nur bei Williams los? "Wir haben schon das ganze Wochenende immer wieder Probleme, die Reifen ins passende Arbeitsfenster zu bekommen, zumindest bei neuen Pneus", berichtet Felipe Massa und erklärt: "Im Qualifying habe ich die Gummis einfach nicht zum Arbeiten gebracht. Es ist total enttäuschend. Wir sollten weiter vorn stehen, um vernünftig mitkämpfen zu können."
"Es ist wirklich seltsam: Auf gebrauchten Reifen fühlte sich das Auto gestern richtig gut an, auf neuen Gummis geht gar nichts", grübelt der Brasilianer. Teamkollege Lance Stroll ergänzt: "Es ist ein hartes Wochenende für uns. Wir haben alles versucht, um die Balance des Autos zu verbessern, aber wir verlieren in den schnellen Kurven einfach zu viel auf die Konkurrenz. Die positive Seite: Unsere Longruns waren an diesem Wochenende immer besser als das Tempo über eine einzelne Runde. Das gibt uns Hoffnung für morgen."
Hülkenberg hofft auf Punkte
Besser sieht es wieder einmal bei Nico Hülkenberg aus. Er startet morgen von P11 und erklärt: "Ich hoffe, dass die freie Reifenwahl der Schlüssel auf dem Weg zu Punkten sein kann. Im Qualifying habe ich eine gute Runde herausgequetscht. Das war das Beste, was mit dem Auto und dem Motor im Moment geht. Ich bin sehr zufrieden. Ich werde versuche, schon beim Start den Erfolg zu suchen." Teamkollege Palmer geht nur als 16. ins Rennen. Und da droht ja auch immer noch Ärger wegen des Räikkönen-Zwischenfalls (siehe früherer Eintrag) ...
Wehrlein: Problem mit dem Antrieb
Damit kommen wir zu den weiteren Deutschen im Feld. Beginnen wir mal bei Pascal Wehrlein. Der wurde heute Letzter - aber warum? "Q2 war heute nicht möglich", berichtet er und erklärt: "Es gab heute Probleme an meinem Antrieb. Die Batterie lädt sich nicht voll auf. Dadurch hatte ich immer zu wenig Leistung. Wir sind drei Versuche gefahren. Die erste Runde war immer ganz okay, aber in der zweiten ging gar nichts mehr. Ich bin gespannt, wie es morgen im Rennen wird, vor allem dann, wenn sich die Batterie auch dann nicht richtig auflädt." Punkte scheinen für Sauber eher ausgeschlossen zu sein, denn auch Marcus Ericsson landete nur auf P19 ...
Pole-Runde im Video
Wie immer gibt es die Pole-Runde nach dem Qualifying im Video. Nicht wundern, dass das Video dieses Mal so kurz ist - das liegt eben an der kurzen Strecke in Spielberg ;-)
Marko wittert Red-Bull-Chance
Interessant: Helmut Marko widerspricht Verstappen ein bisschen und erklärt bei 'Sky': "Im Rennspeed sind wir näher dran. Wir sind hier nicht so schlecht wie erwartet. Ein Podest ist drin. Ich schätze, dass der Bottas nicht mehr Gas gibt als nötig. Nur so viel, dass Vettel nicht vorbeikommt. Das eröffnet taktische Möglichkeiten bei trockenem Wetter. Wenn ein Gewitter kommt, wird sowieso alles durcheinander gewirbelt." Er spielt darauf an, dass Bottas Vettel blocken könnte, damit Hamilton aufholen kann. Das würde Red Bull natürlich ebenfalls in die Karten spielen ...
Verstappen setzt auf Strategie
Damit erst noch einmal zurück zu Red Bull. "Damit wir beide unsere Autos auf das Podest bekommen, muss schon etwas passieren", grübelt Max Verstappen und erklärt: "Nur durch das Renntempo schaffen wir das wahrscheinlich nicht. Wenn wir aber halbwegs dranbleiben können, dann geht vielleicht etwas über die Strategie. Ich hoffe auf Regen. Bei wechselnden Bedingungen sind wir immer gut."
Im Hinblick auf sein Qualifying ergänzt er: "Im ersten Versuch habe ich einen Fehler in der dritten Kurve gemacht. Da hatte ich immer kleine Probleme, dort aber diesmal viel Zeit verloren. Im zweiten Versuch fing alles gut an, aber dann konnte ich kein DRS nutzen, weil die gelben Flaggen wegen Grosjean draußen waren. Das ist natürlich schade, denn sonst hätte es eine richtig gute Runde werden können."
Ärger für Palmer?
Doppeltes Pech für Jolyon Palmer: Der Renault-Pilot ist nicht nur - wieder einmal - in Q1 rausgeflogen, er soll Kimi Räikkönen auch noch auf einer schnellen Runde blockiert haben. Um 16:00 Uhr muss er sich dafür vor den Rennkommissaren verantworten. Da könnte noch Ärger drohen. "Ich weiß nicht, ob ich ihn geblockt habe. Wir waren auf dem Weg zum ersten Versuch. Im Funk sagte man mir, dass Vettel hinter mir in der Einrollrunde ist. Urplötzlich tauchte dann Kimi auf. Ich konnte da nicht mehr reagieren. Ist doch egal jetzt, ob ich ihn behindert habe oder nicht: Er hat es eine Runde weitergeschafft, ich nicht", winkt Palmer ab.
Red Bull: Ricciardo schlägt Verstappen
Das dürfte Daniel Ricciardo nach seinem Sieg in Baku noch mehr Selbstvertrauen geben: Nach vier Niederlagen in Serie hat der Australier Max Verstappen im Qualifying endlich einmal wieder geschlagen. "Wir sind recht nahe an Kimi dran. Da fehlt mal gerade eine Zehntelsekunde", jubelt der Red-Bull-Pilot und ergänzt: "Ich bin ganz zufrieden, wie das Qualifying gelaufen ist. Nachdem ich in Bahrain von Platz vier gestartet bin, habe ich hier jetzt meinen besten Startplatz des Jahres wiederholt."
Wegen der Strafe gegen Hamilton wird Ricciardo morgen nämlich als Vierter starten. "Ich hätte gern in der letzten Runde noch zugelegt, aber dann waren da die Gelben Flaggen. Kimi saß da aber im gleichen Boot. Wir hatten beide einen gleich schnellen ersten Sektor und sind dann beide durch die Flaggen eingebremst worden", berichtet er und ergänzt: "Das Podium habe ich im Blick. Das ist von Platz vier durchaus realistisch. In der Mittagszeit soll am Sonntag etwas Regen kommen. Das wäre klasse. Dann wird es aufregend."
Lauda: Strategie für Hamilton entscheidend
Für Niki Lauda war das Qualifying "gut und schlecht". Er erklärt bei 'RTL': "Für Lewis wäre es ideal gewesen, die Pole-Position herauszufahren. Das ging aber nicht, weil er die Runde nicht hinbekommen hat, um es einfach zu sagen. Denn die Autos sind ja gleich. Aber ob er jetzt als Sechster oder Achter startet ist eigentlich egal. Sebastian steht hinter Bottas - das ist schon mal wesentlich besser, als wenn er davor stehen würde. Im Rennen müssen wir natürlich versuchen, die richtige Strategie zu erwischen." Es werde morgen "wahrscheinlich ein Einstopprennen" werden. "Alles andere wird sich erst morgen entwickeln."
Vettel: Wäre die Pole drin gewesen?
Am Ende fehlten Vettel lediglich 0,042 Sekunden zur Pole. "Die Session war eigentlich ziemlich gut, auch Q3. Ich war mit meiner Runde eigentlich zufrieden. Aber es gleicht sich alles aus: Ich hatte ein paar Mal Glück mit engen Abständen, speziell gegen Valtteri. Die vier Hundertstel sind eng. Die Geschichte zwischen uns geht weiter", lacht er und verrät: "Vielleicht war ein kleiner Haken in der letzten Kurve, aber hier ist es nicht einfach, alles zusammenzubringen. Wir haben im Vergleich zu gestern einen guten Schritt gemacht, und hoffentlich können wir das ins Rennen mitnehmen."
Wolff erwartet offenen Kampf mit Ferrari
Toto Wolff ist etwas erkältet und hat seine obligatorische Medienrunde heute daher abgesagt. Den Kollegen von 'Sky' hat er sich trotzdem gestellt und erklärt: "Sebastian war heute schon ziemlich stark. Ich denke, die beiden Autos vorn sind ebenbürtig. Ich glaube, dass hier morgen ein Ferrari oder ein Mercedes gewinnen kann. Lewis war auf den Longruns der Schnellste, aber er startet jetzt weiter hinten."
"Er hat eine andere Strategie und nimmt den härteren Reifen zum Start. Damit könnte er länger fahren. Alles hängt vom Start ab. Wenn er auf P8 bleibt, wird es schwierig. Wenn er sich aber auf die Position drei oder vier vorarbeiten kann, dann hat er alle Chancen. Zu viel Risiko wird es nicht geben. Wenn man morgen Schadenbegrenzung betreiben muss, dann sollte man die zehn oder acht Punkte mitnehmen, aber auf keinen Fall crashen."
Handschlag
"Entwarnung": Vettel und Hamilton haben sich doch die Hand gegeben - allerdings bereits vor den Interview. Vor der Kamera wollten sie das dann nicht noch einmal wiederholen. Alles offenbar doch alles gut zwischen den beiden.
Stimmen der Top 3
Hier noch eine Übersicht, was die Top 3 in dem angesprochenen Interview gesagt haben.
Valtteri Bottas (1.): "Ich habe es wirklich genossen hier zu fahren - vielen Dank für die Unterstützung. Das hat heute Spaß gemacht. Das Auto wurde immer besser, je mehr Grip wir bekommen haben. Es war eine ordentliche Runde am Ende - nicht ganz perfekt, aber es hat gereicht."
Sebastian Vettel (2.): "Ich war nicht schnell genug. Aber ich bin zufrieden. Das Auto war sehr gut. Ich habe auf den letzten Versuch gehofft, aber die Gelbe Flaggen haben uns um diesen Höhepunkt gebracht. Es ist eine großartige Strecke, nur schade, dass sie so kurz ist. Mit den schnellen Kurven macht es aber Spaß. Ich freue mich auf morgen, das sollte ein gutes Rennen werden."
Lewis Hamilton (3.): "Erst einmal herzlichen Glückwunsch an Valtteri, er ist das ganze Wochenende lang fantastisch gefahren. Sebastian ist an diesem Wochenende auch sehr schnell. Ich bin mit Platz drei zufrieden. Ich hätte meine Zeit natürlich gerne noch einmal verbessert, aber es sollte heute nicht sein."

