Formel 1 lenkt Großbritannien vom Terror ab

Nach den Terroranschlägen ist die Formel 1 in Silverstone willkommene Ablenkung für die Briten - FIA leidet mit den Opfern der Anschläge

(Motorsport-Total.com) - Zwei Tage nach den schrecklichen Terroranschlägen in der Innenstadt von London hat sich Großbritannien bereits wieder aufgerappelt, doch die Stimmung im Land ist noch bei weitem nicht wieder normalisiert. Die Formel 1 in Silverstone, die nun natürlich strengsten Sicherheitsauflagen unterliegt, stellt insofern eine besonders willkommene Ablenkung für die Briten dar.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Verschärfte Kontrollen, doch ansonsten ist in Silverstone alles wie immer...

Abgesehen von einem erhöhten Exekutivaufkommen ist an der Rennstrecke von den Nachwirkungen des Bombenterrors nichts zu spüren, auch die Atmosphäre hat sich nach einem zunächst doch recht merkwürdigen Donnerstag weitgehend normalisiert. Dennoch fuhr Jordan-Toyota gestern mit schwarz eingefärbten Fahrzeugnasen, während alle Flaggen auf Halbmast gesetzt wurden. Darüber hinaus soll am Sonntag vor dem Start eine Trauerminute abgehalten werden.#w1#

Es sei aber wichtig, dass das Rennen stattfindet, erklärte ein Sprecher der FIA: "Wir wollen beweisen, dass wir stärker sind als die unfassbaren Grausamkeiten, die am Donnerstag London erschüttert haben. Wir wollen die Normalität beibehalten - genau so, wie das in vielerlei Hinsicht in London schon jetzt passiert." Gleichzeitig drückte die FIA den Betroffenen der Terroranschläge gegenüber tiefstes Mitfühlen aus.

Von den Formel-1-Protagonisten war niemand direkt von den Bomben betroffen, 'F1Total.com'-Chefredakteur Christian Nimmervoll kam jedoch nur wenige Minuten nach einem der Anschläge in der betroffenen Liverpool Street an, wo ein Zug explodiert war. Die Stimmung auf den Straßen war jedoch erstaunlich gelassen und ruhig, und auch auf dem Flughafen in Stansted außerhalb der Stadt griffen sofort Sicherheitsmaßnahmen, die nicht improvisiert, sondern bestens organisiert wirkten.

Auch in Silverstone war gestern von Panik oder Angst keine Spur mehr - im Gegenteil: 35.000 Zuschauer kamen schon am ersten Tag an die Strecke, die abgesehen davon, dass ihre Taschen genauer als sonst untersucht wurden, keine Veränderungen zu spüren bekamen. Die Terrorgefahr für dieses Wochenende wird von den Behörden als minimal eingestuft. Als gefährdete Ziele gelten eher Großstädte und weniger Provinzgebiete wie jenes um Silverstone.

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