• 20.04.2016 10:39

  • von Roman Wittemeier

Formel-1-Kalender: China soll bleiben, mehr Amerika kommen

Kalendergestaltung der Formel 1 ab 2018: Bleibt Schanghai teil der Show? - Bernie Ecclestone wünscht sich "mindestens sechs Rennen in den Amerika"

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat sich offenbar seit ihrem Debüt in Schanghai in der Saison 2004 immer mehr in die Herzen der chinesischen Fans gefahren. Am vergangenen Wochenende zählte man im Rahmen des Grand Prix insgesamt 140.000 Zuschauer, die Tribünen waren im Gegensatz zu den ersten Jahren prall gefüllt. Die hohe Akzeptanz liefert wichtige Gründe für eine Verlängerung des Vertrages mit der Rennstrecke vor den Toren der Metropole. Bis 2017 ist das Rennen noch gesichert.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Amerika im Blick: Bernie Ecclestone arbeitet am Formel-1-Kalender der Zukunft Zoom

"Die Begeisterung für unseren Sport ist in China sehr groß", sagt Nico Rosberg. "Es ist toll, wenn man in der Startaufstellung dermaßen viele deutsche Flaggen für Nico, mich und und die anderen deutschen Fahrer sieht. Es ist schön, dass es den Leuten gefällt, wir genießen das auch", meint Sebastian Vettel. "Die Formel 1 kommt seit 2004 hierher und die Begeisterung wird immer größer. Das ist schön zu sehen. Es gibt so viele freudige Gesichter. Ich freue mich schon auf das kommende Jahr."

Der Vertrag mit den Veranstaltern in Schanghai läuft nach dem Grand Prix 2017 aus. Verhandlungen mit Bernie Ecclestone über eine Verlängerung des Kontraktes laufen bereits. Der Brite lässt sich aber nicht in die Karten schauen. "Die Strecke bringt immer gutes Racing, es macht Spaß. Leider entscheiden nicht wir Piloten, wo gefahren wird - das macht Bernie", sagt Kimi Räikkönen. "Wir werden wohl dorthin gehen, wo es das meiste Geld gibt."

Und genau das ist der Weg, den Ecclestone seit Jahren konsequent beschreitet. Traditionsstandorte beispielsweise in Frankreich wurden geopfert, um in Russland, Aserbaidschan oder Bahrain mehr Einnahmen zu generieren. "Man hat immer gesagt, dass es ohne Frankreich-Grand-Prix nicht geht. Es geht aber seit Jahren doch", meint der Formel-1-Boss. "Ich wünschte aber, wir hätten ein Rennen in Frankreich und wir könnten weiter in Deutschland fahren."

"Ich denke, letztlich könnten wir 25 Rennen im Kalender haben. Das Problem ist allerdings, dass die Teams mit ihren Mitarbeitern schon am Limit sind. Wir müssen also vorsichtig sein", sagt Ecclestone. Der Brite legt den Fokus nach dem Erfolg in Mexiko vor allem auf Amerika. Neben Austin könnte es bald ein Straßenrennen in Las Vegas geben, auch das Thema New Jersey flammt immer wieder auf, wenngleich die bisherigen Versuche gescheitert sind.


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Man brauche in Nord- und Südamerika mittelfristig "mindestens sechs Rennen", meint Ecclestone. Welche Standorte abseits von Austin, Mexiko-Stadt, Interlagos, Montreal, New Jersey und Las Vegas noch in Betracht kommen könnten, lässt der Promoter offen. Ecclestone hat auch einen anderen Kontinent im Visier: Afrika. "Die Strecke von Kyalami wird gerade frisch renoviert und umgestaltet. Das sollten wir uns dann mal genauer anschauen", meint der Formel-1-Vermarkter.