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Formel-1-Kalender 2017: 21 Rennen machbar, aber am Limit

Die Formel-1-Teams arbeiten laut eigener Aussage bereits jetzt am Limit - 21 Rennen im kommenden Jahr werden daher für einige Rennställe eine echte Härteprüfung

(Motorsport-Total.com) - Der Formel 1 steht 2017 eine echte Mammutsaison bevor. Der vorläufige Kalender für das kommende Jahr umfasst erneut 21 Rennen. Das Ende der Fahnenstange scheint damit aber noch immer nicht erreicht zu sein, denn der neue Formel-1-Eigentümer Liberty Media hat unter anderem Interesse daran, neben Austin noch ein weiteres Rennen der Königsklasse in Amerika zu etablieren. Steuert die Formel 1 also schon bald auf eine noch längere oder vollgepacktere Saison zu?

Titel-Bild zur News: Flaggen

In welchem Land wird die Formel 1 in Zukunft noch Station machen? Zoom

"Ich denke, dass wir bereits am Limit sind", warnt McLaren-Rennleiter Eric Boullier und erklärt: "Wenn es noch mehr Rennen gäbe, denn müssten wir bei der Belegschaft eine Rotation einführen. Und da wir in der Fabrik keine Reservekräfte haben, müssten wir zusätzliche Leute einstellen." Auch Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost erklärt, dass weitere Rennen mit der aktuellen Mitarbeiterzahl nicht zu stemmen seien.

"Aber wenn wir mehr Rennen haben, dann generieren wir auch mehr Einnahmen. Daher wäre es kein Problem", erklärt der Österreicher im Hinblick auf eine mögliche Vergrößerung der Belegschaft. Allerdings ergänzt er, dass weitere Rennen nur dann sinnvoll wären, wenn die Teams einen Mehrwert von der zusätzlichen Arbeit hätten. Sein Fazit daher: "Ich denke, dass 20 oder 21 Rennen eine gute Anzahl sind."

Manor-Renndirektor Dave Ryan ergänzt: "Ich erinnere mich an die Zeiten mit 14 Rennen, und selbst das waren schon zu viele..." Er regt daher an, dass zusätzliche Rennen leichter mit einem "anderen Rennformat" umsetzbar wären. So fahren viele Serien zwei oder mehr Rennen an einem Wochenende. Das wäre auch in der Formel 1 eine Möglichkeit, die Anzahl der Rennen ohne besonders großen Aufwand zu erhöhen.

Denn das von Ryan erwähnte Konzept würde Teams und Fahrern zumindest zusätzlichen Reisestress ersparen. Fernando Alonso erklärt: "Im September sind wir noch in Europa. Dann geht es am Ende des Monats nach Singapur und Malaysia. Dann geht es von Japan weiter nach Amerika, dann Südamerika und das Finale ist dann in Abu Dhabi. Für mich persönlich ist das zu viel."

"Als ich angefangen habe, da hatten wir 16 oder 17 Rennen. Aber dafür gab es zwischen den Rennen viele Tests. Letztendlich waren wir also genauso beschäftigt - oder sogar noch mehr", erinnert Alonso. Der Unterschied bestand allerdings darin, dass die meisten Tests und die Mehrheit der Rennen in Europa stattfanden. Somit war der Reisestress - trotz ähnlicher Arbeitslast - deutlich überschaubarer als momentan.


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"Es gehört dazu, ob es uns gefällt oder nicht", kommentiert Kimi Räikkönen die Situation gewohnt pragmatisch und erklärt: "Wenn es einem nicht passt, dann muss er eben zuhause bleiben. Es gibt sicher jemanden, der seinen Platz haben möchte." Kritisch sieht er allerdings die kurze Winterpause, "bevor es im neuen Jahr schon wieder losgeht." Während die Saison in Räikkönens WM-Jahr 2007 bereits Mitte Oktober endete, findet das letzte Rennen in dieser Saison erst Ende November statt.