Formel-1-IPO: Facebook als Trend-Barometer

Das schwierige Marktumfeld und der Streit mit Mercedes könnten den für diesen Sommer geplanten Börsengang der Formel 1 verzögern

(Motorsport-Total.com) - Ursprünglich sollte das Initial Public Offering (IPO) der obersten Formel-1-Holding Delta Topco möglicherweise schon im Juni an der Börse Singapur über die Bühne gehen, doch ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, erscheint derzeit unklar. Offenbar möchten die Verantwortlichen bessere Rahmenbedingungen abwarten.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Muss Bernie Ecclestone den Börsengang in Singapur doch verschieben?

Denn derzeit ist das Marktumfeld nicht so stabil, wie man sich das für ein IPO wünschen würde, und obendrein hat Mercedes den Bedingungen des neuen Concorde-Agreements ab 2013 noch immer nicht zugestimmt. Zwar lässt Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone durchblicken, dass er die Marke mit dem Stern nicht unbedingt braucht, tatsächlich würde ein Mercedes-Ausstieg den Wert der Formel 1 aber sicher verringern.

So gesehen wäre das Timing momentan nicht richtig: "Wenn die nächsten zwei Wochen genauso schlecht werden wie die vergangenen drei, dann ist unwahrscheinlich, dass es diesen Sommer passieren wird", erklärt eine namentlich nicht genannte Quelle gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters' und begründet: "Wenn die Märkte tagtäglich einen negativen Trend einschlagen, ist es schwierig, ein IPO zu verkaufen."

Also wird man die Märkte in den nächsten Wochen genau beobachten, denn eine Verschiebung des IPO in die zweite Jahreshälfte würde bedeuten, dass die Geschäftszahlen der Formel 1, die momentan mit Stand 31. Dezember 2011 vorliegen, aktualisiert werden müssten. Außerdem, so die Quelle, werde man den Börsengang der Social-Media-Plattform Facebook abwarten. Sollte dieser positiv verlaufen, könnte dies auch den IPO der Formel 1 beschleunigen.

Immer noch unklar ist indes, wie groß der Anteil des Formel-1-Imperiums ist, der an der Börse emittiert werden soll. 'Reuters' vermutet, dass Mehrheitseigentümer CVC Capital Partners seinen Anteil von derzeit 63,4 auf unter 50 Prozent reduzieren würde. Zudem könnten jene 15,3 Prozent, die die amerikanische LBI-Gruppe (Lehman Brothers) bis 30. Juni 2014 verkaufen will, ebenfalls an der Börse notiert werden.