• 01.08.2002 11:39

  • von Marcus Kollmann

Formel 1 in Indianapolis ab sofort noch sicherer

Ein neuartiges Sicherheitssystem soll die Fahrer bei einem Unfall in den Kurven des Oval-Kurses vor schweren Verletzungen schützen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das Formel-1-Reglement in punkto Chassis nun seit einigen Jahren relativ unverändert ist und durch den Wettkampf zwischen den Reifenherstellern wieder die Rundenzeiten sinken, gewinnt das Thema Sicherheit in der Königsklasse des Motorsports für die FIA wieder zunehmend an Bedeutung. Es gilt die Devise, dass man noch weitaus mehr tun kann, um die Zuschauer und Fahrer vor den Folgen eines Unfalls zu bewahren.

Titel-Bild zur News: Indianapolis Motor Speedway

In Indianapolis hat man etwas für die Sicherheit der Piloten getan

Mit der im Reglement für die Saison 2003 vorgeschriebenen Benutzung von HANS (head and neck support), einem System das den Piloten im Fall eines Frontalaufpralls vor Kopf- und Nackenverletzungen schützen soll, ist die FIA nun den nächsten Schritt in Richtung sichere Formel 1 gegangen. Doch dies wird nicht der letzte Schritt sein, denn gerade im Bereich der Auslaufzonen und Leitplanken gibt es noch viel Nachholbedarf.

Beim US-Grand Prix, vom 27. bis 29. September auf dem Indianapolis Motor Speedway, wird ein neuartiges Sicherheitssystem zum Einsatz kommen das gerade auf die Oval-Kurse zugeschnitten ist, sich generell aber wohl über kurz oder lang auf allen Rennstrecken durchsetzen dürfte. Zwar fährt die Formel 1 im Gegensatz zu ihrem amerikanischen Pedant - der CART-Serie - nicht oft auf Oval-Kursen, doch die Streckenführung in Indianapolis führt die Formel-1-Boliden auch durch einen Bereich der zum eigentlichen Oval gehört. Genau dort kommt das SAFER abgekürzte neue Sicherheitssystem zum Einsatz. SAFER steht für Steel And Foam Energy Reduction Barrier System und absorbiert im Falle eines Einschlags die Energie und bietet große Vorteile im Vergleich zu den bisher verwendeten Betonwänden.

Installiert wurde das neue System in allen vier Kurven des Ovals. Die Energieabsorbierenden Leitplanken bestehen aus je 20 Fuß langen Modulen. Jedes einzelne Modul besteht dabei aus vier rechteckigen stahlummantelten Röhren die mit Polystyrol gefüllt sind. Beim den berühmten Indianapolis 500 erwies sich SAFER bereits im Praxistest. Viele Fahrer zeigten sich bereits sehr beeindruckt von der verbesserten Sicherheit.

"Ich bin erfreut darüber, dass die FIA zugestimmt hat, dass die SAFER-Leitplanken beim Großen Preis von Amerika verwendet werden dürfen", zeigte sich nun auch Streckenchef Tony George nach der Prüfung des neuen Systems durch die Motorsportbehörde glücklich. "Wir glauben, dass dieses System in punkto Sicherheit ein Meilenstein für jede Serie ist die auf dem Indianapolis Motor Speedway ein Rennen austrägt. Unserer Meinung nach bietet dieses System bedeutende Vorteile im Falle eines Unfalles", so George gegenüber der Motorsportpresse.