• 21.04.2005 09:09

  • von Marco Helgert

Formel 1 in den USA: Ein nächster Anlauf

Michael Payne, heute Berater von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, davor für die Medienrechte im 'IOC' aktiv, hat ein ehrgeiziges Ziel

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 expandierte in den vergangenen Jahren unaufhörlich: Malaysia, Bahrain, Türkei, China, und auch Indien und Russland klopfen immer vehementer an die Tür der Königsklasse, wenn bisher aber erfolglos. Doch ein Markt hält sich noch immer von der Formel 1 fern, obschon man ihn hofiert, immer wieder neue Anläufe startet und durchaus attraktive Rennen bietet: die USA.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Mit einem Grand Prix in den USA ist es längst nicht getan

Noch in den 80ern versucht man die Formel 1 in den USA mit mehreren Rennen populär zu machen. Doch nach dem Formel-1-Ausstieg von Mario Andretti konnte ein Eddie Cheever allein kaum Publikumsmagnet sein. Rennen fanden in Dallas, Detroit, Long Beach oder Las Vegas statt, doch das Interesse der amerikanischen Fans hielt sich in Grenzen, ebbte sogar ab.#w1#

Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre kämpfte man zudem gegen eine immer beliebter werdende IndyCar-Serie, die nicht nur viele Stars anzog, sondern auch einen Teil der amerikanischen Motorsporttradition verkörperte. Heute liegt der Monoposto-Sport in den USA fast am Boden. ChampCar- und IndyCar-Serie konkurrieren um die Fans, die bei den Rennen beider Serien immer häufiger wegschalten.

Bisher aber konnte die Formel 1 von der Teilung in den USA nicht profitieren. Noch immer laufen die Rennen in Spartenkanälen, nur vier Rennen werden 2005 bundesweit von 'CBS' übertragen, darunter fällt aber noch nicht einmal der US-Grand-Prix in Indianapolis. Der Kampf um den nordamerikanischen Markt ist aber noch nicht beendet. Michael Payne, im vergangenen Jahr als Berater für Bernie Ecclestone in die FOM gekommen, hat sich diesbezüglich ehrgeizige Ziele gesetzt.

"Wir werden einen neuen Versuch starten, die Formel 1 in Amerika zu etablieren. Das ist mein ehrgeizigstes Anliegen und noch schwieriger zu erreichen als die Erschließung der asiatischen Märkte", erklärte er der 'Welt'. Doch mit Ford stieg 2004 auch der letzte amerikanische Automobilhersteller aus, wie also möchte er der Formel 1 in den USA zum Durchbruch verhelfen?

"Zum Erfolg führen nicht so sehr Fahrer, Teams oder Hersteller aus den USA. Es kommt auf das Interesse der Sponsoren an", erklärte er. So buhlt man um 'McDonald's' oder 'Coca Cola'. Hand in Hand kann man dabei mit Red Bull arbeiten, die sich intensiv im amerikanischen Rennsport bemühen, gleichzeitig aber auch ein eigenes Formel-1-Team besitzen. Noch führt die Formel 1 in den USA ein Schattendasein, Änderungen sind, zumindest kurzfristig, auch nicht in Sicht.