• 06.10.2015 15:07

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Formel-1-Geschäftszahlen: Inhaber verdienen, Teams verlieren

Sattes Plus für die Formula One Ltd., aber rückläufige Profite im Vergleich zum Vorjahr: So sehen die wirtschaftlichen Kennzahlen der Königsklasse im Detail aus

(Motorsport-Total.com) - Die Geschäftszahlen der Formel 1 für die Saison 2014, die 'Motorsport-Total.com' vorliegen, fallen durch stark abweichende Ergebnisse der Rennserie als Gesamtkonstrukt und den Bilanzen der Teams auf. Die Inhaber der Königsklasse, genauer gesagt die der zur Formel-1-Gruppe gehörenden Formula One Ltd., freuten sich im vergangenen Jahr über ein Plus von 198,3 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 176,7 Millionen Euro) nach Steuern und Zinsen. Das bedeutet jedoch ein Minus von sechs Prozent im Vergleich zu 2013.

Titel-Bild zur News: Start zum Belgien-Grand-Prix

Die Formel 1 ist nicht nur sportliches, sondern auch wirtschaftliches Spektakel Zoom

Einem Gesamtumsatz von 1,353 Milliarden US-Dollar (1,2 Milliarden Euro) - fünf Prozent mehr als im Vorjahr - stehen Ausgaben in Höhe von 1,128 Milliarden US-Dollar (1,005 Milliarden Euro) gegenüber. Das Gros davon entfällt auf Bonuszahlungen an die Teams, die 863,1 Millionen US-Dollar (768,9 Millionen Euro) ausmachen. Wie bei den um vier Prozent gestiegenen Ausgaben insgesamt sind die Ausschüttungen an die teilnehmenden Mannschaften ebenfalls um acht Prozent gewachsen.

Das Eigenkapital der in Großbritannien registrierten Formula One Ltd., einer Kapitalgesellschaft ohne Börsennotierung vergleichbar mit der deutschen GmbH, stieg auf 918,4 Millionen US-Dollar (818,3 Millionen Euro) an. In der Jahresbilanz wird außerdem nochmals das Ausscheiden Bernie Ecclestones aus dem Vorstand im Zuge des Müncheners Bestechungsprozesses bestätigt - aber auch, dass der Formel-1-Zampano auf Basis "genauerer Überwachung" als Geschäftsführer am Ruder bleibt.

Wie es in Medienberichten aus Großbritannien heißt, sehen die Bilanzen der Teams weniger rosig aus. Die zehn aktuellen Formel-1-Mannschaften sollen laut 'Forbes' im gleichen Zeitraum 318,2 Millionen US-Dollar (283,5 Millionen Euro) an Verlusten verzeichnet haben. Davon entfielen 64,2 Prozent auf Lotus. In den Teambilanzen sind die Sponsoren mit 37 Prozent an den Gesamteinnahmen die wichtigste Quelle, gefolgt von Eigenkapital, das die Besitzer einbringen (35 Prozent).