Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Formel 1 als Herzensangelegenheit
Die Herzen vieler Motorsportfans schlagen für die Formel 1, die der Piloten im Schnitt bis zu 170 Mal pro Minute - ein Knochenjob im Formel-1-Cockpit
(Motorsport-Total.com) - Von dem Moment an, wo der Fahrer seinen Platz in der Startaufstellung einnimmt, bis zur Zieldurchfahrt, herrscht Action in einem Formel-1-Boliden und rund herum auf der Strecke. Bis zu zwei Stunden lang müssen die aktuell 20 Racer in Topform sein und ständig ihre Leistung abrufen können - neben der körperlichen Fitness spielt aber auch die geistige eine große Rolle. Deswegen üben die Toyota-Piloten an eigens zu diesem Zweck entwickelten Simulationsprogrammen, um sich rennfit zu halten.

© xpb.cc
Timo Glock und seine Fahrerkollegen müssen 2008 im Cockpit mehr Power haben
"Ich würde sagen, das unterscheidet die Formel 1 von jeder anderen Sportart, denn du hast eineinhalb Stunden lang eine Herzfrequenz von 170 Schlägen pro Minute - und das siehst du bei keinem anderen Sport", meinte Timo Glock. "Das macht den großen Unterschied aus und deswegen musst du als Formel-1-Pilot richtig fit sein."#w1#
Physische und psychische Anforderungen
Toyotas Teamarzt Riccardo Ceccarelli ergänzte: "Die Herzfrequenz ist erstaunlich, weshalb die Piloten eine aerobe Fitness auf besonders hohem Niveau benötigen. Sie joggen, fahren Fahrrad und machen alle Sportarten, die den aeroben Bereich ansprechen. Der zweite Teil des Trainings ist speziell auf den Nacken zugeschnitten."
"Sie brauchen eine sehr starke Halsmuskulatur, denn in jeder Kurve wirken in etwa 20 bis 25 Kilogramm Gewicht auf den Nacken. Außerdem brauchen Formel-1-Piloten natürlich noch einen durchtrainierten Oberkörper sowie starke Unterarme", meinte der Mediziner und kam nach den physischen Anforderungen noch auf die psychischen Aspekte des Rennfahrens zu sprechen.
"Das Gehirn verhält sich eigentlich wie ein Muskel, denn du kannst es trainieren", sagte Ceccarelli, was bei Toyota über spezielle Computerprogramme erfolgt, welche die mentale Stärken der Fahrer gezielt fördern und fordern soll. "Wir bereiten uns mit diesen Simulationen, welche über Jahre hinweg entwickelt wurden, mental vor", erläuterte Jarno Trulli.
"Ich kann das leicht daheim machen oder sie auch während des Grand-Prix-Wochenendes an meinem Laptop abspielen. Es geht darum, konzentriert zu bleiben und das über eine Renndistanz auch aufrecht zu erhalten. Das ist natürlich nicht ganz so einfach, wenn man in einem blitzschnellen Formel-1-Auto sitzt."
Fahrer haben mehr Arbeit im Cockpit
"Der Unterschied zu einer normalen Person ist, dass der Fahrer im Vergleich mit seinen Leistungen ökonomischer haushalten kann. Das bedeutet schlicht und ergreifend, dass er in der Lage ist, seine Performance über einen längeren Zeitraum abzurufen. Das ist der wichtige Punkt, auf den wir im Training besonders Acht geben müssen."
Mit der Einführung der neuen Regeln im Zuge der Saison 2008 hielten auch neue Fitnessmaßnahmen bei Toyota Einzug. Ceccarelli: "Seit Beginn dieser Saison haben wir im Vergleich zum Vorjahr festgestellt, dass die Herzfrequenz um etwa fünf bis zehn Schläge erhöht ist und die Fahrer schwitzen auch mehr."
"Das bedeutet, dass die Piloten im Auto mehr zu tun haben", meinte der Toyota-Teamarzt abschließend. Schließlich gilt es, die nicht mehr vorhandene Traktionskontrolle per Fahrgefühl auszugleichen. "Wir glauben, dass das eher eine mentale als eine physische Angelegenheit ist, welche so viel Energie verbraucht."

