• 08.06.2005 10:04

Formel-1-Action auf Montréals Île de Notre Dame

In der Vorschau auf den Kanada-Grand-Prix gibt es alles Wissenswerte über den 'Circuit Gilles Villeneuve' und die Stadt Montreal nachzulesen

(Motorsport-Total.com) - Den Grand Prix von Kanada gibt es zwar schon seit dem Jahr 1967, doch wurde er seitdem nur 36 Mal ausgetragen. Das erste Rennen damals gewann Jack Brabham auf seiner Eigenkonstruktion. In den ersten zehn Jahren fand der Kanada-Grand-Prix in Mosport und Mont Tremblant statt. In Mosport wurde 1973 Formel-1-Geschichte geschrieben, als zum ersten Mal in der Königsklasse des Motorsports ein Safety-Car auftauchte - etwas, das man sich von den amerikanischen Rennserien abgeschaut hatte.

Titel-Bild zur News: Montréal

Montréal beheimatet den Grand Prix von Kanada auf der Île de Notre Dame

1978 wechselte der Grand Prix nach Montréal. Dort verknüpfte man öffentliche Straßen mit extra angelegten Streckenabschnitten zu einer Rennstrecke mit Stadtkurscharakter. Das Auftaktrennen gewann Ferrari-Pilot Gilles Villeneuve von Startplatz drei, der Vater des jetzigen Formel-1-Piloten Jacques Villeneuve, nach dem der 4,361 Kilometer lange Kurs heute benannt ist. Am 8. Oktober jenes Jahres war es in Kanada so kalt, dass die Piloten eingemummt auf dem Podium standen und bei Schneeflocken ihre Pokale entgegen nahmen...#w1#

Unzertrennlich: Montréal und der Mythos Villeneuve

Wer in Kanada an die Formel 1 denkt, denkt zwangsweise auch an den Namen Villeneuve: Zuerst war es Gilles, der 18 Monate vor seinem Sieg in Montréal in die Formel 1 gewechselt war und bis in die frühen 80er-Jahre sechs Siege feiern sollte, bevor er am 8. Mai 1982 während eines Trainings in Zolder ums Leben kam. Der Kanadier war bei seinen Landsleuten beliebt, weil er ein echter Draufgängertyp war. Nach seinem Tod wurde die Rennstrecke in Montréal in 'Circuit Gilles Villeneuve' umbenannt. Der neue Streckenname wurde 1982 mit einem unschönen Ereignis eingeweiht: Der 23-jährige Italiener Riccardo Paletti kam ums Leben, als er in das Heck von Didier Pironis Ferrari krachte, der am Start wie angewurzelt stehen geblieben war.

Gilles und Jacques Villeneuve sind übrigens nicht die einzigen Väter und Söhne, die beim Grand Prix von Kanada antraten: Graham (1967-1974) und Damon Hill (1993-1999), Wilson (1972-1973) und Christian Fittipaldi (1992-1994) sowie Mario (1971-1981) und Michael Andretti (1993) waren jene Familien, die ebenfalls Vater wie Sohn ins Rennen schickten. Wichtig für die Kanadier sind natürlich auch die Lokalmatadore: Jacques Villeneuve (1996-2005), Gilles Villeneuve (1978-1981), Bill Brack (1968, 1969, 1972), Al Pease (1967, 1969), Eppie Wietzes (1967, 1974), George Eaton (1970, 1971) und John Cordts (1969) hießen sie.

Platz zwei für Jacques Villeneuve bei seinem Montréal-Debüt

In der Saison 1996 war es dann Jacques Villeneuve, der in der Formel 1 für Furore sorgen konnte und dem es gelang, schon in seiner zweiten Formel-1-Saison den WM-Titel einzufahren. Ansonsten vermissen die Kanadier einen erfolgreichen Fahrer aus dem eigenen Land. Doch - und da unterscheiden sich die Kanadier von vielen anderen Völkern - sie lieben auch Michael Schumacher und insbesondere Piloten eines Schlages wie Juan-Pablo Montoya - also jene Fahrer, die durch ihren besonders aggressiven Fahrstil auffallen und eine Persönlichkeit darstellen wie sie einst Gilles Villeneuve war.

Das Tyrrell-Team fuhr 1970 in Kanada seinen ersten Grand Prix und begann seine Geschichte dank Jackie Stewart mit einem Start aus der Pole Position. 1973 gab es im Rennen sechs verschiedene Spitzenreiter: Ronnie Peterson, Niki Lauda, Emerson Fittipaldi, Jackie Stewart, Jean-Pierre Beltoise, Jackie Oliver und Peter Revson. 1976 fielen nur vier von 24 Startern aus. Bei Gilles Villeneuves Sieg 1978 betrug die Temperatur knapp über null Grad. Jean Alesi gewann 1995 auf Ferrari an seinem 31. Geburtstag sein einziges Formel-1-Rennen.

Rennstrecke auf einer künstlich aufgeschütteten Insel

Die Strecke liegt im ehemaligen Expo-Gelände von 1967 auf einer künstlich aufgeschütteten Insel, der Île de Notre Dame, inmitten des Sankt-Lorenz-Stroms, wo immer noch die Ruderanlagen der Olympischen Spiele von 1976 zu sehen sind. Die Strecke kann über Brücken und via U-Bahn erreicht werden. Das Wasser, die Skyline von Montréal, unzählige Bäume, einzigartige Parkanlagen mit den für Kanada typischen Bibern und vereinzelte Schiffe auf dem Fluss bestimmen das Panorama rund um die Rennstrecke.

Montréal ist die trendigste Stadt Kanadas, weswegen der Großteil des Formel-1-Trosses gerne über den großen Teich in das Land des Ahornblattes fliegt. Clubs und Bars gibt es zuhauf, und seit 2001 hat auch Jacques Villeneuve mit seinem vielseitigen 'Newtown'-Restaurant ein entsprechendes Angebot vorzuweisen.

Die Strecke selbst ist eine der schnelleren Pisten im Kalender, auf der man mit wenig Flügel fährt und die spätes Bremsen erfordert. An vier Stellen erreichen die Fahrer Geschwindigkeiten von über 300 km/h. Die meisten Kurven und Schikanen sind eng und anspruchsvoll und werden von Leitplanken und Betonmauern gesäumt, was Monaco-Feeling aufkommen lässt. Diese Streckeneigenschaften führen insbesondere am Freitag zu vielen Ausrutschern, denn die Piste wird nur einmal im Jahr befahren und ist aus diesem Grund zu Beginn des Wochenendes sehr rutschig und staubig.

"Strecke ist überraschend ähnlich mit Monaco"

"Die Strecke ist wirklich überraschend ähnlich mit Monaco, aber mit viel weniger Abtrieb", so Renault-Chefingenieur Pat Symonds. "Es ist zum Teil ein Straßenkurs, weshalb wir weiche Reifen verwenden werden, obwohl es teilweise auch sehr holprig ist. Eine Menge Eigenschaften also, die sehr ähnlich sind. Die langen Geraden erfordern, dass man eine richtige Getriebeübersetzung wählt, wobei die Wetterbedingungen häufig die Angelegenheit erschweren. Wenn es auf der langen Geraden windig ist, kann sich dies auf die Getriebeübersetzung auswirken, was die Sache für die Fahrer schwierig macht."

Gefordert sind in Montréal vor allem die Bremsen, was der eine oder andere Fahrer in den letzten Jahren schmerzlich erfahren musste, als diese ihren Geist aufgaben. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren sind dafür aber die Reifen ein heikles Thema, "auch wenn der Verschleiß in der Regel kein Problem darstellt", wie Rod Nelson von Renault erklärt: "Die Gummimischungen sind relativ hart, um den längsgerichteten Belastungen durch die hohen Geschwindigkeiten auf den Geraden entgegenzuwirken, aber die Asphaltoberfläche ist nicht besonders rau und nimmt im Laufe des Wochenendes Grip auf. Durch das Fehlen von schnellen Kurven haben die Vorderreifen eine leichte Zeit, aber die Vielzahl an Traktionspassagen haben in der Vergangenheit oft dazu geführt, dass die Hinterreifen ein limitierender Faktor gewesen sind. Auch dieses Jahr werden sie fast sicher wieder ein bestimmendes Element sein."

Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 340 km/h

Der Volllastanteil liegt auf dem 'Circuit Gilles Villeneuve' in etwa 55 bis 60 Prozent, wobei Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 340 km/h erreicht werden. Besonders im letzten Sektor, der aus einer fast einen Kilometer langen Volllastpassage besteht, sind PS im höchsten Drehzahlbereich gefragt, doch beim Beschleunigen aus den langsamen Kurven heraus wirkt sich auch eine optimale Leistungsentfaltung vorteilhaft aus.

"Drehmoment", so Motoreningenieur Remi Taffin von Renault, "ist in Kanada immer ein Pluspunkt, weil es kombiniert mit guter Traktion eine ideale Beschleunigung aus den langsamen Kurven heraus ermöglicht. Auch die Getriebeübersetzungen müssen sorgfältig studiert werden, damit man die Drehmomentkurve des V10-Motors auf die gesamte Runde gesehen optimieren kann."

Besondere Bedeutung kommt der Einstellung des höchsten Ganges zu: "Man muss nicht nur ausreichend Spielraum für den Windschatteneffekt auf den langen Geraden lassen, auf denen die Autos oft in Gruppen fahren, sondern man muss auch möglichen Wind in Betracht ziehen. Unausweichlich sollte man den idealen Kompromiss zwischen Qualifying und Rennen finden, denn im Rennen können Windschattenfahren oder eine veränderte Windrichtung ins Spiel kommen", weiß der Renault-Mann.

Michael Schumacher ist Rekordsieger in Kanada

Mit der 4,361 Kilometer langen Strecke, wo in diesem Jahr zum insgesamt 27. Mal ein Formel-1-Rennen ausgetragen werden wird, kam bisher eindeutig Michael Schumacher am besten zurecht. Der Deutsche ist mit sieben Siegen in Montréal der erfolgreichste Pilot. Zweimal schied Schumacher bei 13 Starts aus, ansonsten war ein fünfter Platz 1995 das schlechteste Ergebnis. Auffallend ist die gute Ausbeute an Pole Positions des Deutschen in Montréal: Bei seinen bisher 13 Qualifyings stand der Kerpener sechs Mal ganz vorne.

Jacques Villeneuve konnte sein Heimrennen bisher übrigens noch nie gewinnen, für ihn steht lediglich ein zweiter Platz von 1996 zu Buche. Michael Schumacher ist nach dem Rücktritt von Mika Häkkinen und Jean Alesi zusammen mit seinem Bruder Ralf der einzige aktive Pilot, der in Montréal gewinnen konnte. 1995 feierte Alesi im Ferrari dort seinen bisher einzigen Grand-Prix-Sieg, Mika Häkkinen gewann das Rennen im Jahr 1999, als Michael Schumacher in Führung liegend in die "Wall of Champions" krachte.

Ferrari hat in Kanada bereits zehnmal gewonnen

Erfolgreichster Pilot beim Grand Prix von Kanada ist Schumacher mit sieben Siegen, gefolgt von Nelson Piquet mit drei Triumphen sowie Jackie Stewart, Jacky Ickx, Alan Jones und Ayrton Senna mit jeweils zwei Siegen. 18 Fahrer konnten das Rennen jeweils einmal gewinnen, darunter Alain Prost, Nigel Mansell, Gerhard Berger, Jean Alesi, Mika Häkkinen, Damon Hill und Ralf Schumacher. In der Teamstatistik hat Ferrari mit zehn Siegen und 184 Punkten auf kanadischem Boden klar die Nase voran, gefolgt von WilliamsF1 (136/7) und McLaren (116/4).

Am kommenden Wochenende gilt es über eine Gesamtdistanz von 305,270 Kilometer über 70 Runden ins Ziel zu kommen, denn der Kurs ist bekannt für seine zahlreichen Ausfälle. Das Rennen findet bereits um 13:00 Uhr Ortszeit statt, in Mitteleuropa ist es da 19:00 Uhr abends. Der Rundenrekord im Rennen liegt bei 1:13.622 Minuten, aufgestellt 2004 von Rubens Barrichello im Ferrari. Den Qualifying-Rekord hält seit vergangenem Jahr Ralf Schumacher (damals noch BMW WilliamsF1 Team) in 1:12.275.

Zwei Wochen nach dem Rennen auf dem Nürburgring tritt der Formel-1-Zirkus nun also die Reise über den großen Teich an und fährt - wie in Monaco - erneut um ein Casino, das sich auf der Insel befindet. Aber nicht nur die Rennstrecke ist eine Reise wert, Montréal ist auch eine der faszinierendsten Städte der Welt - und wohl auch eine der einzigartigsten. Hier laufen Flüsse zusammen wie Kulturen miteinander verschmelzen. Nicht weniger als 80 ethnische Gruppen aus fünf Kontinenten haben sich um den Berg auf der Insel zwischen Sankt-Lorenz-Strom und Rivière des Prairies angesiedelt.

Formel-1-Action im Paris Nordamerikas

Montréal, der "königliche Berg", so die wörtliche Übersetzung, hat viele Beinamen: Juwel im Sankt-Lorenz-Strom, Stadt der hundert Glockentürme, das Paris Nordamerikas. Zu letzterem passen die unzähligen Straßencafés und natürlich die französische Sprache, die in der kanadischen Provinz Quebec Amtssprache ist. Mit allen Vororten zählt Montréal ungefähr dreieinhalb Millionen Einwohner und ist eine der größten Französisch sprechenden Metropolen der Welt. Besonders beeindruckend aber ist der Kontrast zwischen dem sehr amerikanisch anmutendem Zentrum Montréals und dem eindeutig französischen alten Hafen und dem Quartier 'Latin' auf dem Mont Royal, wo man sich übrigens bestens die Nächte um die Ohren schlagen kann.

Montréal wurde 1642 von französischen Siedlern auf einer 50 Kilometer langen Insel im Sankt-Lorenz-Strom gegründet und gehört zu den ältesten Städten Nordamerikas. Bis weit ins 19. Jahrhundert waren der Sankt-Lorenz-Strom und seine Zuflüsse der wichtigste Verkehrsweg ins kanadische Hinterland. Aus den Anlegestellen wurden Städte. Heute ist die Metropole die zweitgrößte Stadt Kanadas. Obwohl in der Provinz Quebec 70 Prozent der Bevölkerung Französisch sprechen, kommt man auch mit Englisch überall weiter. Dieser amerikanische Einfluss kommt dem nicht Französisch sprechenden Besucher entgegen, ansonsten überwiegt eine frankokanadische Kultur, die mit europäisch-südländischem Esprit zur Geltung kommt.

In Montréal gibt es noch echte Formel-1-Fans

Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve, der nicht allzu fern von Montréal, in Saint Jean sur Richelieu, geboren wurde, hat natürlich eine ganz besondere Affinität zu seinem Heim-Grand-Prix: "Ich liebe diese Stadt", sagte er vor einigen Jahren. "Es ist etwas ganz Besonderes, vor den Fans in meiner Heimat zu fahren. Die Atmosphäre ist phantastisch, aber die Leute sind auch viel zivilisierter und professioneller als in einigen anderen Ländern." Stimmt: Die kanadischen Fans applaudieren jedem, der schnell ist, und sie pfeifen auch keinen aus, nur weil er nicht ihr Favorit ist. Sie sind eben Formel-1-Fans.

Die größte Sehenswürdigkeit ist die Stadt selbst. Man muss sie sich erlaufen, um ihr unvergleichliches Temperament, die Lebensfreude ihrer Bewohner und ihre vielfältige Kultur schätzen zu lernen. Am Südufer der Île de Montréal liegt Vieux Montréal, die Altstadt mit ihren kopfsteingepflasterten Gassen und zahlreichen Häusern aus dem 18. Jahrhundert. Montréals botanischer Garten gilt als einer der schönsten der Welt. Dazu beherbergt er ein faszinierendes Insektarium, in dem über 4.000 verschiedene Insekten zu bewundern sind (4101, Rue Sherbrooke Est.). Im Olympiapark befindet sich heute das Ökomuseum 'Biodôme', das die vier wichtigsten Ökosysteme des nordamerikanischen Kontinents zeigt (4777, Av. Pierre - de Coubertin).

Unterirdische Einkaufspassage lockt Touristen an

Die 'Ville Souterraine' wurde eigentlich zum Einkaufen im Winter gebaut, doch sie lockt auch im Sommer mit 30 Kilometern an unterirdischen Passagen mit 1.700 Läden und 200 Restaurants unter die Erde. Der älteste Teil der Untergrundstadt liegt um die 'Place Ville - Marie'. Die neuesten Prachtpassagen ist 'Les Promenades de la Cathédrale'.

"Bienvenue au Quebec", zu Deutsch: "Willkommen in Quebec", steht in großen Lettern an der Wand in der Zielkurve, in der 1999 gleich drei Weltmeister ihre Autos zerstörten, und willkommen fühlt sich sicher auch jeder einzelne Besucher der kanadischen Metropole. Zu sehen gibt es hier mehr als man bei einem kurzen Abstecher zum Grand Prix schaffen kann, und das Angebot an Restaurants und Nachtclubs ist schier überwältigend.

Nach den unglaublichen Preisen in Monaco ist Montréal auch in punkto Kosten und Qualität der angebotenen Speisen eine angenehme Abwechslung. Das beste und wohl auch größte Restaurant der Stadt gibt es im 'Queue de Cheval', 1221 Rue Levesques ouest - zwar nicht ganz billig, aber absolut empfehlenswert, und wer Glück hat, trifft hier auch schon mal die gesamte BMW Mannschaft beim gemütlichen Abendessen.

Jacques Villeneuve hat sein eigenes Restaurant

Lokalmatador Jacques Villeneuve trifft man eher in seinem eigenen Restaurant, dem 'Newtown', 1500 rue Crescent. Hier sollte man aber unbedingt frühzeitig reservieren, denn ohne vorherigen Anruf kommen höchstens Jacques' Formel-1-Kollegen an der netten Empfangsdame vorbei und können das wirklich hervorragende Essen genießen.

Sehen und gesehen werden heißt es auch im 'Mediterraneo Grill', 3500 Boulevard St-Laurent und im 'Dejardins', 1175 Rue Mackay. Gut gestärkt kann man sich dann ins wirklich pralle Nachtleben stürzen.

Bars, Clubs und Discos findet man in Montréal zu Dutzenden in der 'Rue St. Catherine', in den Nebenstraßen und im 'Quartier Latin'. Die hübschesten Mädchen der Stadt tummeln sich gewöhnlich im 'Planet Hollywood', 1500 Avenue McGill, in der sich bei einem der 50 verschiedenen Martinis bestens anbandeln lässt.

Anschließend kann man dann entweder ins 'Hard Rock Cafe', 1458 rue Crescent, oder in Montréals populärste Disco, ins 'Thursday's', 1449 rue Crescent weiterziehen.

Blick über die ganze Stadt gefällig?

Wem es dort zu laut und zu unromantisch ist, der kann auf die 'Roof Top Bar' des Hotels 'De la Montagne' ausweichen und vielleicht auch mehr als nur den atemberaubenden Blick über die Stadt genießen. Freiluft-Freaks kommen Freitag- und Samstagabend auch bei Partys und Konzerten auf der Rue Crescent auf ihre Kosten, wer es wärmer mag, geht vielleicht besser gleich um die Ecke in Montréals größter Disco, dem 'Le Metropolis', 59 Rue St. Catherine.

Feiern lässt sich auch bestens im 'Quartier Latin' im 'Au Diable Vert', 4557 Rue St. Denis, oder nebenan in der 'El Zaz Bar', 4297 Rue St. Denis, wo die heiße Tanzmusik schon mal zu mehr verführt als nur zum Hüftschwung auf der Tanzfläche. Last but not least ist Montréal berühmt für seine Table-Dance-Bars. Die Bekannteste ist wohl das 'Downtown', 1196 Rue St. Catherine, übrigens die Lieblings-Bar der Ferrari-Crew. Wer es dann noch am Sonntag zum Rennen auf die Île Notre Dame schafft, sollte unbedingt mit der U-Bahn fahren, da Parkplätze dort absolute Mangelware sind und sich eine Wochenkarte in Montréal auf alle Fälle auszahlt.

2004:
Obwohl nur vom sechsten Startplatz ins Rennen gegangen, kann Michael Schumacher (Ferrari) den Grand Prix dank seiner Zweistoppstrategie souverän für sich entscheiden. Zweiter wird auf der Strecke BMW WilliamsF1 Team Pilot Ralf Schumacher, der aber nach dem Rennen wegen zu großer Bremsbelüftungsschächte disqualifiziert wird - genau wie drei weitere Piloten. Dadurch rückt Rubens Barrichello (Ferrari) auf Platz zwei nach vorne. Timo Glock, damals 'F1Total.com'-Kolumnist, sicherte sich durch die Disqualifikationen bei seinem Grand-Prix-Debüt den siebenten Rang und zwei WM-Punkte.

2003:
Nach 2001 kommt es zum zweiten Mal zu einem Duell zwischen Michael und Ralf Schumacher, diesmal behält jedoch der Ferrari-Pilot die Oberhand. Ralf behält zwar von der Pole Position aus zunächst die Führung, muss diese aber beim ersten Boxenstopp abgeben. Erst in der Schlussphase, als sein Bruder mit Bremsproblemen ringt, kommt er wieder nahe heran, er wagt jedoch keine Attacke. Montoya und Alonso bleiben bis zum Fallen der Zielflagge auf den Plätzen drei und vier in Schlagdistanz. Das Rennen wird charakterisiert von einer hohen Ausfallsrate wegen technischer Defekte, jedoch kommt es nicht zur in Kanada fast schon üblichen Safety-Car-Phase.

2002:
Auf dem Weg zum fünften WM-Titel können die Konkurrenten Michael Schumacher nicht stoppen: Der Deutsche macht nicht nur seinen sechsten Saisontriumph perfekt, sondern hilft mit dem 150. Jubiläumssieg auch Ferrari, die Führung in der Weltmeisterschaft weiter auszubauen. Auf den zweiten Platz fährt David Coulthard, der von Startplatz acht ins Rennen gegangen war. Rang drei belegt Rubens Barrichello im zweiten Ferrari. Rang vier geht an Kimi Räikkönen im "Silberpfeil". Den dritten fünften Platz in Folge sichert sich Giancarlo Fisichella im Jordan-Honda. Der letzte Punkterang geht an Jarno Trulli und das Renault-Team. Den Start und die erste Kurve überstehen alle Fahrer ohne größere Probleme. Juan-Pablo Montoya kann zwar zunächst seine Pole Position verteidigen, muss sich aber wenig später Barrichello und schlussendlich in der 56. Runde einem Motorschaden geschlagen geben.

2001:
Zum ersten Mal in der Geschichte der Formel 1 gelingt einem Bruderpaar ein Doppelsieg: Michael Schumacher startet von der Pole Position, kann seine Position aber nur bis zum Boxenstopp vor Bruder Ralf verteidigen, der für das BMW WilliamsF1 Team das Rennen gewinnt. Mika Häkkinen kommt im McLaren-Mercedes auf den dritten Platz und beendet damit eine Serie von vielen Ausfällen. Teamkollege David Coulthard scheidet nach einem Motorschaden aus. BMW WilliamsF1 Team Pilot Juan-Pablo Montoya und Jacques Villeneuve geraten zweimal auf der Strecke aneinander, was in einem schweren Unfall Villeneuves endet. Die Rennleitung zitiert die Streithähne zu sich.

2000:
Michael Schumacher trotzt dem Regen und holt seinen 40. Formel-1-Sieg vor Teamkollege Rubens Barrichello, der in den letzten Runden den mit Bremsproblemen kämpfenden Schumacher nicht überholen darf. Benetton-Pilot Giancarlo Fisichella fährt - wie von ihm gewohnt - in Kanada ein starkes Rennen und wird Dritter. David Coulthard würgt vor der Einführungsrunde sein Auto ab und muss aus diesem Grund eine Zehn-Sekunden-Strafe absolvieren. Später kollidiert er im Rennen mit Jos Verstappen, der im Arrows ein starkes Rennen fährt und mit einem fünften Platz belohnt wird. Coulthard wird nur Siebenter. Ralf Schumacher scheidet im Rennen aus, als sich Jacques Villeneuve verbremst und ihm heftig in die Seite kracht. Mika Häkkinen kommt auf Platz vier.

1999:
Michael Schumacher geht aus seiner Pole Position in Führung, doch drei ehemalige Weltmeister landen vor Start und Ziel in der Mauer und müssen aufgeben: Damon Hill, Michael Schumacher und Jacques Villeneuve. Mika Häkkinen erbt die Führung und den Sieg. Heinz-Harald Frentzen wäre Zweiter geworden, hätte nicht eine Bremsscheibe kurz vor Rennende ihren Geist aufgegeben, was zu einem heftigen Abflug führte. Die sechs Punkte erben Giancarlo Fisichella und Benetton. Ferrari-Pilot Eddie Irvine wird im von zwei Safety-Car-Phasen bestimmten Rennen Dritter.

1998:
Im Qualifiying sieht es mit einer Doppel-Pole für McLaren-Mercedes noch gut aus, doch Mika Häkkinen scheidet schon am Start mit Getriebeproblemen aus und David Coulthard folgt 18 Runden später. Der Start wird von einem heftigen Unfall überschattet, bei dem sich Alexander Wurz überschlägt, sich dabei aber nicht verletzt. Michael Schumacher wird wegen Abdrängens von Heinz-Harald Frentzen eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt, die ihn auf den dritten Platz zurückwirft, doch der Ferrari-Pilot arbeitet sich mit einer starken Fahrt wieder auf den ersten Platz vor und kann das Rennen gewinnen. Giancarlo Fisichella wird Zweiter, Eddie Irvine Dritter.

1997:
Nach 54 der 69 Runden wird Michael Schumacher vorzeitig zum Sieger erklärt, nachdem Olivier Panis im Prost in die Leitplanken gekracht war, wobei er sich an beiden Beinen schwer verletzte. Jean Alesi wird Zweiter, Giancarlo Fisichella Dritter. David Coulthard hätte das Rennen vielleicht gewinnen können, hätte er vor dem Unfall nicht die Box aufgesucht und dabei den Motor abgewürgt.

1996:
Damon Hill gewinnt in seinem Weltmeisterjahr von der Pole Positition, Teamkollege Jacques Villeneuve wird bei seinem Heimdebüt Zweiter. Michael Schumacher muss nach einem Problem in der Aufwärmrunde von ganz hinten starten und scheidet später in Runde 43 endgültig aus, als ein Teil der Antriebswelle bei der Boxenausfahrt aus dem Auto fliegt. Jean Alesi wird nach einem Unfall im Qualifying am Samstag für das Benetton-Team Dritter.

1995:
Ausgerechnet an seinem 31. Geburtstag kann Jean Alesi seinen ersten und auch einzigen Formel-1-Sieg feiern. Im Ferrari überquert der Franzose die Ziellinie vor den beiden Jordans von Rubens Barrichello und Eddie Irvine. Michael Schumacher fällt souverän in Führung liegend wegen technischer Probleme zurück und wird Fünfter.

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