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Forderungen nach mehr Tests für junge Fahrer erneuert
Pedro de la Rosa, Witali Petrow und Marc Gene sind sich einig: Vor allem für junge Fahrer sollte es in der Formel 1 mehr Testfahrten geben
(Motorsport-Total.com) - Immer wieder stoßen die aktuellen Testbeschränkungen in der Formel 1 auf Kritik. Zwar sind sich alle Beteiligten einig, dass die 2009 im Rahmen des Ressourcen-Restriktions-Abkommens (RRA) eingeführte Begrenzung der Testfahrten grundsätzlich sinnvoll ist. Über den Umfang der Testfahrten gibt es aber immer wieder Diskussionen. Viele Teams und Fahrer wünschen sich eine Ausweitung des momentanen Limits, welches 15 Testtage vor Saisonbeginn sowie drei Young-Driver-Days für Fahrer, die nicht mehr als zwei Grands Prix gefahren sind, vorsieht.

© McLaren
Pedro de la Rosa fordert seit langem mehr Testfahrten
Vor allem Pedro de la Rosa hat sich in der Vergangenheit mehrfach für mehr Testfahrten ausgesprochen. "Ich war immer der schreckliche Kerl, der sich bei der FOTA und der FIA darüber beschwert hat, dass die Tests so drastisch eingeschränkt werden", erinnert sich der Spanier im Rahmen des FOTA-Fan-Forums in Barcelona. "Viele haben gemeint, dass das klar ist, weil ich Testfahrer bin, sie dachten, dass ich das als dritter Fahrer nur aus Eigennutz mache", erklärt der HRT-Pilot.
De la Rosa hatte vor allem für die Ersatzfahrer der Teams mehr Trainingsmöglichkeiten gefordert, nicht zuletzt aus Gründen der Sicherheit: "Es ergibt keinen Sinn, Dritter Fahrer zu sein und einen anderen Fahrer zu ersetzen, nachdem man acht Monate lang - abgesehen vom Simulator - nicht gefahren ist. Das ist nicht logisch, das ist nicht sicher. Als ich im Vorjahr Dritter Fahrer war, hoffte ich wirklich, dass die zwei Stammpiloten keine Probleme bekommen. Dabei sollte das eigentlich nicht die Einstellung des Dritten Fahrers sein. Er sollte hoffen, dass etwas passiert, damit er ins Auto kommt."
Training im Simulator reicht nicht aus
"Ich bin darüber wirklich aufgebracht, weil ich nicht finde, dass es gut für die Zukunft der Formel 1 ist, dass wir vom ersten bis zum letzten Rennen nicht testen dürfen. Es handelt sich doch um eine Weltmeisterschaft - Fahrer, Ingenieure und Mechaniker müssen doch testen", ärgert sich der Spanier. Auch sein Landsmann Marc Gene ist der gleichen Meinung: "Alle brauchen mehr Kilometer, nicht nur im Simulator. Es muss für Fahrer eine Rolle nach der Formel 1 geben."
Die derzeitigen Testbeschränkungen sind jedoch nicht nur für Ersatzfahrer ein Problem. Auch Neueinsteigern in der Formel 1 bieten sich vor dem Start der Saison kaum Möglichkeiten zum Training auf der Strecke. Witali Petrow schildert jedoch, dass dies nicht nur in der Formel 1 der Fall ist: "Auch in der GP2 gibt es zum Beispiel ein Testlimit, wir können nicht das Auto nehmen und fünf Tage lang irgendwo testen. Wir mussten immer unterschiedliche Autos mieten, einen Formel Renault oder das Renault-World-Series-Auto, und mieteten eine Strecke, um ein paar Runden zu drehen."
Zu wenig Vorbereitung für junge Fahrer
"In der Formel 1 war es das Gleiche. Ich kam fast ohne Testfahrten in die Formel 1. Ich testete sechs oder acht Tage vor meiner ersten Saison", so der Russe. "Natürlich war es nicht einfach, die Formel 1 zu verstehen. Es dauerte recht lange, bis ich mich an das Team gewöhnte, wusste, welche Funktionen die unterschiedlichen Leute hatten. Ich musste sehr hart arbeiten, um diese Welt zu verstehen."
Daher fordert auch der Caterham-Pilot mehr Testfahrten für junge Piloten: " Ich finde auf jeden Fall, dass junge Fahrer Möglichkeiten haben sollten, sich in Formel-1-Autos zu versuchen. Der Kerl im Toro Rosso hat auch nur sechs Tage, also eine sehr kurze Zeit - wie bei mir damals", sagt Petrow mit Blick auf Jean-Eric Vergne. "Sie müssen sehr rasch in der Lage sein, ihr gesamtes Potenzial zu zeigen. Das muss sich in Zukunft ändern."
De la Rosa beklagt bei dieser Gelegenheit, dass er in seiner Forderungen nach mehr Testfahrten gerade von den jungen Fahrern zu wenig Unterstützung erfahren habe: "Es tut mir wirklich leid für sie, aber niemand hat mich in meiner Meinung unterstützt. Doch jetzt haben genau diese Fahrer einen großen Nachteil." Daher appelliert der Routinier an seine jungen Kollegen: "Wenn ihr etwas wollt, dann müsst ihr Druck machen, ihr müsst euch darum kümmern. Wenn sie mir geholfen hätten, dann wären wir jetzt alle in einer besseren Situation.

