• 02.02.2015 20:00

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Force India zuversichtlich: "Neues Auto ist im Aufbau"

Wie der Wechsel des Windkanals sowie das Scheitern Marussias und Caterhams dazu beigetragen haben, dass sich das Team in einer schwierigen Situation befindet

(Motorsport-Total.com) - Über Force India ziehen immer mehr dunkle Wolken auf: Keine Präsentation des aktuellen Autos, sondern nur ein Werbeevent mit neuer Lackierung in Mexiko. Dann keine Teilnahme am Jerez-Test. Jetzt Schulden in Millionenhöhe bei Zulieferern und Partnern, dazu Gemunkel über ein Verpassen des Saisonstarts in Melbourne. Das Ziel für das Team um Nico Hülkenberg ist der zweite Wintertest in Barcelona. "Beim Aufbau des Autos verzeichnen wir Fortschritte", sagt Rob Fernley 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya (Teameigentümer, Force India)

Vijay Mallya und sein Formel-1-Projekt steuern derzeit durch unruhige Fahrwasser Zoom

Der stellvertretende Teamchef muss derzeit an vielen Fronten kämpfen. Die neue Bestimmung im Reglement, nur noch einen Windkanal für die Testarbeit nominieren zu dürfen, hatte Force India vor Probleme gestellt. Zwar ist die eigene Anlage in Großbritannien veraltet und nutzt nur ein 50-Prozent-Modell, liefert aber gute Resultate. In der neuen Heimat bei Toyota, wo ein 60-Prozent-Modell in Betrieb ist, sind aber die deutlich genauere Messungen anhand ausgeklügelter Verfahren möglich.

Das machte den Wechsel nötig. In Köln ging es zunächst nur darum, diese Ergebnisse zu bestätigen. Das Manöver wirkte sich jedoch massiv kostensteigernd aus und warf Force India für 2015 zurück, weil es eine Verzögerung beim formalen Finalisieren des Deals gab. Gerüchte, dass die Windkanal-Problematik auch der Tatsache geschuldet sei, dass Mallya offene Rechnungen nicht beglich, scheinen nicht dem Reich der Fabeln zu entstammen. Über ein Monocoque scheint Force India jedoch mittlerweile zu verfügen.

Auch diesbezüglich hatte es in der Szene vor dem Hintergrund von Zahlungsschwierigkeiten bei einem Technikpartner rumort. "Die Geschichten mit den Zulieferern", sagt Fernley, "haben zwei Seiten." Vielmehr herrsche nach dem Scheitern Marussias und Caterhams Skepsis bezüglich der Formel 1. Force India befände sich wie alle Teams im Winter in einer Phase, in der die Einnahmen wegen des pausierenden Rennbetriebs gering, die Ausgaben wegen der Entwicklung aber hoch sind. Medienberichte darüber, dass es um das Team finanziell schlecht bestellt sei, würden weiter zur Verunsicherung beitragen.