• 21.06.2011 17:18

  • von Peter Szczecinski

Force India will Wiedergutmachung für Kanada

Der indisch-britische Rennstall trauert der vergeben Chance in Montreal hinterher - Kleine Aerodynamik-Updates sollen WM-Zähler bringen

(Motorsport-Total.com) - Beim vorangegangenen Rennen in Montreal hat sich Force India nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Durch Kollisionen verpassten sowohl Adrian Sutil als auch Paul di Resta die Chance, wichtige Punkte aus Kanada mitzunehmen. Der indisch-britische Rennstall will es nun beim Großen Preis von Europa in Valencia umso besser machen, um in der Konstrukteurswertung Boden auf die Konkurrenz gutzumachen.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil will beim Großen Preis von Europa in die Punkte fahren.

Teamchef Vijay Mallya zeigte sich zwar begeistert vom Spektakel in Kanada, trauert aber immer noch den möglichen Punkten nach: "Natürlich war es ein Wochenende, an dem Force India sein Potenzial nicht ausgeschöpft hat", blickt der indische Milliardär zurück. "Das Glück war nicht auf unserer Seite und beide Fahrer waren etwas übermotiviert. Das gehört aber zum Rennsport dazu und wir werden diese Enttäuschung mit Fassung tragen und noch stärker zurückkommen. Es war umso frustrierender, weil unser Auto extrem konkurrenzfähig war, wir eine gute Strategie hatten und somit die Gelegenheit auf wichtige Punkte ausgelassen haben."

"Kleine Aerrodynamik-Updates"

Für das Rennen im Hafen von Valencia hofft Mallya auf ein besseres Resultat seines Teams. Vor allem von der stetigen Weiterentwicklung des VJM04 erwartet der Teambesitzer einen Schritt nach vorne. "Nach der Herausforderung in Montreal, wo wenig Anpressdruck nötig war, kommen wir nun nach Valencia zurück, wo die Strecke wieder viel Anpressdruck erfordert. Wir geben uns weiterhin Mühe mit der Entwicklung unseres Autos. So werden wir an diesem Wochenende einige kleine Veränderungen, vor allem im Bereich der Aerodynamik, dabeihaben", sagt er.

Sutil konnte beim Großen Preis von Europa im vergangenen Jahr acht Zähler sammeln und kommt deshalb mit guten Erinnerungen nach Valencia zurück: "Ich denke, wir alle genießen es, nach Valencia zu reisen. Die Stadt ist schön und das Wetter großartig, aber um ehrlich zu sein, gehört diese Strecke nicht zu meinen Lieblingskursen", verrät Sutil und erklärt die Besonderheiten des Streckenverlaufs.

"Geraden und Haarnadeln"

"Die Runde besteht überwiegend aus Geraden und Haarnadeln, sodass es nicht der anspruchsvollste Ort, um darauf Rennen zu bestreiten. Obwohl die Mauern sehr nahe sind, fühlt es nicht wirklich wie ein echter Straßenkurs an und unterscheidet sich deutlich vom Fahren in Monaco", sagt Sutil über den untypischen Stadtkurs und wünscht sich ein ähnliches Erfolgserlebnis wie 2010.

Adrian Sutil

Im vergangenen Jahr belegte Sutil in Valencia den sechsten Platz. Zoom

"An Valencia habe ich gute Erinnerungen, vor allem an das Rennen im vergangenen Jahr. Obwohl wir im Qualifying einige Probleme hatten, hatte ich im Rennen Glück mit dem Safety-Car und konnte so einige Plätze gutmachen, um als Sechster ins Ziel zu kommen. Es wäre toll, ein derartiges Ergebnis zu erreichen, um die Enttäuschung in Kanada wieder wettzumachen."

"In der Vergangenheit war es trotz der langen Geraden sehr schwierig, in Valencia zu überholen. Dieses Problem sollte mit DRS (verstellbarer Heckflügel; Anm. d. Red.) gelöst sein und im Rennen erwarte ich viele Überholmanöver", sagt Sutil ein spektakuläres Rennsonntag voraus. Sein Teamkollege di Resta bestreitet am Wochenende sein erstes Rennen auf dem Straßenkurs.

"Für mich ist es schwierig, über Valencia zu sprechen, da ich dort im vergangenen Jahr nur eine Trainingseinheit bestritten habe", erklärt der Schotte. "Woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich die Strecke sehr genossen habe und der Kurs nicht allzu schwierig zum Erlernen war. Obwohl es eine lange Runde ist, gibt es keine schwierigen Kurven und das Hauptmerkmal ist die lange Gerade."

"DRS sollte helfen"

Auch der 25-Jährige geht von zahlreichen Duellen in Valencia aus. Wie schon in Montreal besteht für ihn die Gefahr, dass die nachfolgenden Autos durch den verstellbaren Heckflügel ein leichtes Spiel haben werden. "Wegen den langen Geraden denke ich, dass es eine weitere Strecke ist, wo wir einen großen Vorteil durch das DRS sehen werden. Es sollte dadurch einige gute Überholmöglichkeiten geben und es wird interessant sein, wie die FIA mit der DRS-Aktivierungszone umgehen wird, damit das Überholen nicht zu einfach wird."

Im Gegensatz zu den beiden letzten Rennen kommt in Valencia keine superweiche Reifenmischung zum Einsatz. Pirelli rüstet die Teams mit den Varianten mittel und weich aus. Nach Meinung von di Resta werden auch die Pneus eine wichtige Rolle spielen. "Die Reifenabnutzung wird ebenfalls ein entscheidender Faktor während des Wochenendes sein, da dies ein weiterer Straßenkurs ist. Es ist schwierig vorauszusagen, wie die Reifen funktionieren werden."

¿pbvin|512|3833||0|1pb¿Mit zehn Punkten belegt Force India nach sieben Rennen den achten Platz der Konstrukteurs-WM. Nachdem die Konkurrenz von Sauber, Toro Rosso und Williams in Montreal punkten konnte, stehen di Resta und Sutil unter Zugzwang. Di Resta geht aber davon aus, dass sein Team in Valencia um Punkte kämpfen kann.

"Was mich anbetrifft, denke ich, dass ich ziemlich glücklich wäre, wenn wir um die Top 10 im Qualifying und um Punkte im Rennen fahren können. In Kanada sahen wir, dass dies ein realistisches Ziel ist und ich denke, dass die Streckencharakteristik den Stärken unseres Autos entgegen kommen sollte. Hoffentlich werden wir auch einige neue Teile dabei haben, damit wir uns auf den nächsten Schritt vorwärts konzentrieren können."

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Twitter