Force India vor China: Jetzt kann es endlich losgehen

Nico Hülkenberg und Sergio Perez wollen auch endlich ein Top-10-Wörtchen mitreden - Für Force India soll die Saison in Schanghai Fahrt aufnehmen

(Motorsport-Total.com) - Sechs WM-Punkte aus zwei Rennen sind zu wenig für ein Team, das den Anspruch hat, seine Vorjahresleistung zu verbessern und zur Spitzengruppe des Verfolgerfelds zu gehören. Der siebte Platz von Nico Hülkenberg in Melbourne ist aber bisher das Einzige, was Force India zum Auftakt der Formel-1-Saison 2016 vorzuweisen hat. Pleiten Pech und Pannen verfolgten ihn und Teamkollege Sergio Perez in den ersten beiden Saisonrennen. Beim Grand Prix von China soll sich das Blatt nun wenden.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg und Sergio Perez konnten noch nicht zeigen, was im VJM09 steckt Zoom

"Wir haben unser Potenzial bisher noch nicht abrufen können", so Teamchef Vijay Mallya. "In den zwei bisherigen Rennen wurden wir entweder von eignen Fehlern oder von äußeren Umständen beeinträchtigt. Ich würde gerne sehen, was wir erreichen können, wenn wir ein sauberes Rennen ohne Probleme bis zum Ende fahren. Wenn alles normal läuft, bin ich sicher, dass wir gute Top-10-Plätze erreichen können. Ich erwarte von jedem im Team, dass er alles dafür gibt, unser Glück zu drehen."

Die Bilanz bisher: Die Startplätze neun und zehn in Melbourne - Strategie-Pech und nur ein Top-10-Resultat im Rennen. In Bahrain kam es noch ärger. Dort ging es für Hülkenberg zwar von Rang acht los, für Perez aber nur vom 18. Startplatz. Im Rennen kamen beide auf den Plätzen 15 und 16 an, weil sie sich schon früh bei Kollisionen ihre Autos beschädigten.

"Bahrain war eine vergebene Chance", bilanziert Mallya selbst. "Zwei Frontflügel-Wechsel innerhalb von zwei Runden haben uns zurückgeworfen und davon abgehalten, eine bedeutende Rolle in dem Rennen zu spielen. Das war enttäuschend, denn wir wissen, dass das Auto den Speed hat um in den Kampf um die Punkte eingreifen zu können. Das ist etwas Positives, auf dem wir aufbauen müssen."

Im Idealfall kann Force India schon am kommenden Wochenende zurückschlagen. Die Rückkehr zum alten Qualifying könnte dem Team entgegen kommen, weil es Konstanz honoriert. Die Strecke, die nur für ihre Reifenbelastung und nicht für ungewöhnliche Vorfälle bekannt ist, könnte die Mannschaft vor der Pech-Falle bewahren. Und die Piloten sind nach den Seuchen-Grands-Prix motivierter denn je.


Fotos: Force India, Großer Preis von Bahrain


"Nach der Enttäuschung von Bahrain erwarte ich viel von diesem Wochenende", meint etwa Hülkenberg. "Ich hoffe, dass wir ein sauberes Rennen haben können. Es steckt viel Pace im Auto, das haben wir in Bahrain mit dem Erreichen von Q3 gezeigt. Wir mussten viel am Setup arbeiten, um ins richtige Fenster zu kommen, aber wir haben daraus auch viel gelernt, was wir in dieses Wochenende übertragen können."

Romain Grosjean, Carlos Sainz, Sergio Perez

Karbon-Salat: In Bahrain gingen einige Auto-Teile zu Bruch Zoom

Teamkollege Perez baut auf chinesisches Glück und seinen Aufschwung, der auch im vergangenen Jahr auf sich warten ließ: "Nach zwei enttäuschenden Rennen will ich, dass meine Saison in Schanghai endlich beginnt. Die Ergebnisse in Australien und Bahrain hätten viel besser ausfallen können, aber es wollte mir einfach nicht gelingen. Das gehört zum Rennfahren dazu und ich bin mir sicher, dass es sich bald für mich ausgehen wird. Im vergangenen Jahr war das ähnlich, bevor sich das Glück für mich drehte."

"Die Atmosphäre im Team ist noch immer positiv und jeder gibt sein Bestes, um noch mehr Performance aus dem Auto herauszuholen", so Perez weiter. "Wir haben mit den Updates in Bahrain schon wesentliche Fortschritte gemacht, also bewegen wir uns definitiv in die richtige Richtung."

Mit Gesamtplatz sechs 2014 und Rang fünf im vergangenen Jahr unter den Konstrukteuren will Force India in diesem Jahr am liebsten noch einen Schritt vorwärts machen. Doch auch in Silverstone weiß man: das könnte schwieriger denn je werden. "Der Kampf im Mittelfeld ist so eng geworden, dass zusätzlicher Druck für die Teams und Fahrer entsteht - vor allem im Qualifying", erklärt Mallya, der aber auch darauf hinweist: "Das wird sehr interessant für die Fans und es ist genau das, was wir in der Formel 1 sehen wollen."