• 23.11.2013 22:47

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Force India: Lupenreines Sauber-Kontrollieren

Für Force India zählt im letzten Grand Prix des Jahres 2013 nur eines: Sauber im Kampf um Rang sechs kontrollieren - Adrian Sutil: "Sind klar im Vorteil"

(Motorsport-Total.com) - Während die Entscheidungen über die WM-Titel in der Formel-1-Saison 2013 schon längst gefallen sind, geht es für viele Red-Bull-Konkurrenten im letzten Grand Prix des Jahres in Sao Paulo noch einmal um die Wurst. Mercedes, Ferrari und Louts kämpfen um Rang zwei, Caterham und Marussia um Platz zehn und Force India will sich gegen etwaige Sauber-Angriffe auf Rang sechs wehren. Die Inder sind im Duell gegen die Schweiz klare Favoriten.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta stellte seinen Force India in Sao Paulo auf Startplatz zwölf Zoom

"Den sechsten Platz können wir behalten, auf jeden Fall. Wir haben 24 Punkte Vorsprung. Da müsste etwas ganz Extremes passieren. Das ist nicht ausgeschlossen, aber wir sind klar im Vorteil", meint Adrian Sutil im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der Gräfelfinger startet am Sonntag von Platz 16, sein Teamkollege Paul di Resta von Rang zwölf. Zum Vergleich: Die Sauber-Piloten Nico Hülkenberg (10.) und Esteban Gutierrez (18.) liegen weiter auseinander und nicht deutlich näher an der Spitze.

"Ist in Ordnung", meint Rob Fernley. Der stellvertretende Force-India-Teamchef kann mit dem Qualifying-Ergebnis leben. "Natürlich ist es immer schöner, wenn man ins Q3 einzieht - das haben wir nicht geschafft. Unser Ziel ist es aber, dass wir im Rennen den sechsten Platz in der Konstrukteurs-WM absichern. Sauber hat auch nichts geschafft, was uns in großartige Nöte bringen könnte. So gesehen sind wir glücklich."

Wenn die Reifen nicht gewesen wären...

"Wir haben nur Sauber im Blick. Sollte sich darüber hinaus noch etwas ergeben, wäre das ein willkommener Bonus", erklärt Fernley, dessen Mannschaft "nur" 25 Zähler Rückstand auf McLaren hat. "Wenn man vom zwölften Platz startet, dann sind die Chancen auf Punkte recht groß. Wir müssen uns nur Sauber vom Leibe halten. Startplatz zwölf ist im Vergleich zu Rang zehn diesmal kein großer Vorteil bezüglich der freien Reifenwahl. Die Reifenstrategie gibt uns ohnehin das Wetter vor. Das gilt für alle."


Fotos: Force India, Großer Preis von Brasilien


Force India hatte bis zum Grand Prix von Ungarn im Sommer sogar vor McLaren gelegen. "Bis Silverstone hatten wir ein sehr konkurrenzfähiges Auto, dann haben uns gewisse Entscheidungen schwer getroffen. Wenn das alles nicht passiert wäre, dann würden wir jetzt nicht Platz sechs verteidigen müssen, sondern könnten Platz fünf haben", sagt Fernley. "McLaren hat sich nicht sonderlich weiterentwickelt. Bei uns war es so, dass uns der Wechsel der Reifen im Sommer sehr unter Druck gesetzt hat."

"Es lag an den Reifen, nur an den Reifen. Wir hatten unser Auto für diese Reifen mit Stahlgürtel entworfen, alle aerodynamischen Berechnungen und Herangehensweisen hatten diese Reifen zur Grundlage. Plötzlich gab es Reifen mit Kevlar, was ein erheblicher Unterschied ist", erklärt der Brite. "Unser Problem war, dass wir nach dem Rennen in Montreal unser Aeromodell schon auf 2014 umgestellt hatten. Es gab da kein Zurück. Wir konnten also nicht mehr in den Windkanal, um die Auswirkungen der veränderten Reifen auf die Aerodynamik zu testen. Das Auto blieb quasi seit Montreal unverändert."