Force India liebäugelt in Kanada mit nächstem Topergebnis

Force India kommt mit viel Selbstvertrauen nach Montreal, nachdem Sergio Perez den dritten Platz in Monaco holen konnte - Nico Hülkenbergs offene Rechnung

(Motorsport-Total.com) - Im Grand Prix von Monaco war das Force-India-Team mit 23 Punkten hinter Mercedes die zweiterfolgreichste Mannschaft. Sergio Perez sorgte mit dem dritten Platz für einen kräftigen Motivationsschub, den auch Nico Hülkenberg nach Montreal mitnehmen möchte. Teambesitzer Vijay Mallya spricht von Monaco als Wendepunkt, er hofft auf weitere erfolgreiche Rennen mit beiden Autos in den ersten Zehn.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Jubel, Trubel & Heiterkeit dieser Tage bei Force India: Perez wurde 3. in Monaco Zoom

Der Inder schildert, wie glücklich er mit dem Podium von Perez war: "Ich war sehr stolz, als ich Checo auf dem Podium stehen sah. Eine Erinnerung, die ich ewig behalten werde. Die Leistung in Monaco bedeutet, dass wir mit vollem Selbstvertrauen nach Kanada kommen. Die 23 Punkte von Monte Carlo bringen uns Platz fünf in der Konstrukteurs-Wertung", weiß der Geschäftsmann. Sieben Punkte liegt man vor Toro Rosso, ganze 29 hinter Williams.

"Ich habe immer schon gesagt, dass wir nur ein wenig Glück brauchen. Ich hoffe, Monaco war ein Wendepunkt", so Mallya, der den Maßstab für die weiteren Rennen hoch ansetzt: "Montreal sollte zu unserem Vorteil sein und ich bin optimistisch, dass wir beide Autos im Qualifying und Rennen in den Top 10 sehen werden." Mallyas rechte Hand, der stellvertretende Teamchef Bob Fernley, spricht von einem "ermutigenden" Ergebnis im Fürstentum.

Toro Rosso als größter Force-India-Rivale

Er macht den Hauptkonkurrenten gegenüber 'Autosport' klar aus: "Unser größter Rivale ist Toro Rosso." Nachdem man schon in Barcelona mit den Updates gezeigt hätte, dass man konkurrenzfähig sei, habe man das nun bestätigt, so Fernley. Force India brachte zum Europa-Auftakt in Spanien ein umfassendes Upgrade mit modifizierter Aerodynamik. Das Chassis "entwickelt sich konstant weiter", erklärt der Brite. "Es sollte alles gut laufen, ich erwarte keine Probleme."

Nico Hülkenberg konnte zwar in Monaco mit dem sechsten Platz sein bestes Saisonergebnis erzielen, dennoch hadert er mit einer vergebenen Möglichkeit. Denn auch er hatte sich Chancen auf das Podest ausgerechnet. Mit dieser offenen Rechnung fährt er nun auf den Circuit Gilles Villeneuve: "Ich mag es, in Montreal zu fahren. Eine herausfordernde Strecke, auf der du die Randsteine attackieren musst und sehr nahe an die Mauern kommst. Das Augenmerk liegt vor allem auf der Bremsleistung und der Traktion aus den langsamen Kurven", erklärt der Emmericher. Sein bestes Ergebnis in Montreal war bisher ein fünfter Rang 2014.

Durch die weicheren Reifenmischungen, die am Wochenende zum Einsatz kommen (Ultrasoft, Supersoft, Soft) erwartet Hülkenberg aggressive Strategien. Er selbst wählte wie auch Teamkollege Sergio Perez eher konservativ: viermal Soft, dreimal Supersoft, sechsmal Ultrasoft. "Diese Reifen haben in Monaco gut funktioniert für uns", freut er sich. Auf dem Straßenkurs gibt es aber auch noch ganz andere Herausforderungen: "Es ist schwierig, dort zu überholen, wobei die letzte Schikane noch die beste Möglichkeit bietet."

Sergio Perez kommt mit breiter Brust nach Montreal. Der Mexikaner spricht ebenfalls von einem großen Motivationsschub und einem "perfekten Wochenende" in Monaco. Schon als Kind habe er davon geträumt, einmal im Fürstentum auf dem Podium zu stehen, erzählt er. Es war sein insgesamt sechster Besuch auf dem Siegespodest.


Fotos: Force India, Großer Preis von Monaco


Auch mit Kanada verbindet er schöne Erinnerungen: "Montreal ist eine meiner Lieblingsstrecke: Ich war 2012 dort auf dem Podium. Ich hatte eines meiner besten Rennen dort 2014 und ich fühle mich gut vor dem diesjährigen Rennen." Laut dem Mexikaner sei es eher ein altmodischer Kurs, viel schneller als Monaco. Eines haben die Strecken aber gemeinsam: "Auch Kanada ist ein Ort, wo der Fahrer den Unterschied ausmachen kann", weiß Perez.