Force India im Formtief? Di Resta erwartet Antwort in Ungarn
Auf dem Nürburgring verpasste Force India die WM-Punkte - Paul di Resta hofft auf eine Eintagsfliege, zumal die Bedingungen in Ungarn dem Team liegen sollten
(Motorsport-Total.com) - Nach einem hervorragenden Saisonstart, der nur durch einige Probleme bei den Boxenstopps und Fehlentscheidungen im Qualifying bei Paul di Resta getrübt wurde, sah das Force-India-Team am vergangenen Rennwochenende auf dem Nürburgring plötzlich nicht mehr so stark aus und verfehlte die Punkteränge. Lag dies daran, dass Pirelli die Pneus nach den Reifenexplosionen von Silverstone leicht adaptierte und die indische Truppe damit nicht mehr so gut zurecht kam?

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Paul di Resta ist mit der bisherigen Saison sehr zufrieden - geht es so weiter? Zoom
Selbst di Resta will sich diesbezüglich nicht festlegen: "Ich hoffe, dass unser Auto den Nürburgring einfach nicht mochte." Da am Ende nicht viel auf die WM-Punkte fehlte, entschied man sich bei Force India, "nicht zu viel zu ändern." Doch das Hungaroring-Wochenende sollte nun Gewissheit bringen, ob das Team mit Sitz in Silverstone in ein Formtief geschlittert ist, glaubt di Resta "Wenn wir am Montag hie abreisen, dann sollten wir eine Ahnung haben, wie die Reise bis zum letzten Rennen weitergeht."
Force-India-Bedingungen in Ungarn
Denn der Hungaroring sollte an diesem Wochenende optimale Voraussetzungen für ein gutes Force-India-Ergebnis bieten. "Wir haben die angekündigten 37 Grad für den Sonntag gebucht", scherzt der Schotte und spielt damit auf die Tatsache an, dass sein Bolide vor allem bei Hitze besonders gut funktioniert. "Ich hoffe, dass diese Strecke die Hackordnung etwas durcheinander bringt - das bietet uns eine gute Chance aufzuzeigen. Extreme Hitze und die Reifen über die Distanz bringen - das könnte die perfekte Mischung für ein gutes Wochenende sein."
Bei Saisonhalbzeit liegt di Resta in der Fahrer-WM auf dem starken neunten Platz - vor beiden McLaren-Piloten. Er ist damit der beste Pilot, der nicht für eines der Topteams Red Bull, Mercedes, Ferrari und Lotus an den Start geht. Er peilt an, diese Platzierung nun auch in der zweiten Saisonhälfte zu verteidigen: "Wenn ich Neunter bleibe, dann wäre ich in Ekstase. Es wird schwierig, aber nicht unmöglich."
Keine Angst vor McLaren
Vieles wird davon abhängen, ob McLaren zu alter Stärke zurückfindet, zumal das Team deutlich mehr Ressourcen hat als die kleine Force-India-Truppe. Auch in der Konstrukteurs-WM liegt das Team von Vijay Mallya derzeit vor den Giganten aus Woking. "McLaren ist ganz klar unter den Erwartungen geblieben", analysiert di Resta. "Aber mit ihrem Ruf als Weltmeister-Team wird es für uns ein harter Kampf. Unsere Jungs arbeiten sehr hart - ob das ausreicht, werden wir sehen."
Derzeit hat di Resta jedenfalls keine Angst vor McLaren: "Ich sehe bei ihnen im Moment nichts außergewöhnliches." Bei seinem eigenen Rennstall sieht er währenddessen Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr: "Das Team hat wirklich zugelegt - das Auto zu verstehen, war der Schlüssel dazu, da es sich nur um eine Evolution des Vorjahresautos handelt. Aber man muss sich nur den Unterschied ansehen!"

