• 31.03.2006 04:52

  • von Marco Helgert

Flügelaffäre hinterlässt bei Honda kein gutes Gefühl

Da das Honda-Team noch immer unter einer Bewährungsstrafe seitens der FIA steht, beobachtet man die Flügelaffäre mit besonderer Aufmerksamkeit

(Motorsport-Total.com) - Die Flügel einiger Teams standen bei den ersten beiden Saisonrennen in Bahrain und Malaysia im Mittelpunkt des Interesses. Zu flexibel sollen sie sein, zu nah am Rand der Grauzone entwickelt. Bei Honda beobachtete man die Diskussionen mit regem Interesse, und auch wenn die Situation mittlerweile beruhigt ist, so hinterlässt sie bei Honda einen faden Nachgeschmack.

Titel-Bild zur News: Nick Fry und Geoff Willis

Nick Fry und Geoff Willis beobachten die Flügelaffäre aufmerksam weiter

Das Team, im Vorjahr noch als BAR unterwegs, steht bis Mai noch unter einer Bewährungsfrist. Hintergrund ist die Tankaffäre des Vorjahres in Imola. Die Bewährung bedeutet für Honda, dass man Grauzonen im Reglement nicht mit der Vehemenz der Konkurrenz ausnutzen kann. "Wir waren in der Situation, in der wir sicherstellen mussten, dass alle Aspekte unseres Autos völlig klar sind. Also taten wir das", so Honda-Teamchef Nick Fry.#w1#

So sei die Flügelaffäre "für uns etwas entmutigender als für andere", fuhr er fort. "Aber wir stehen in der Ecke und es war uns nicht möglich, einiges von dem zu kopieren, was die anderen tun. Vielleicht haben wir daraus einen Nachteil, aber ob das den Unterschied ausmacht, ob man ein Rennen gewinnt oder nicht? Wer weiß."

Fry wolle nicht nach Ausreden suchen, aber "es gab einen Vorteil für die anderen, der nun abgeschafft wurde", wie er erklärte. Hondas Technischer Direktor Geoff Willis kann dabei nur schwer nachvollziehen, warum es überhaupt so weit kommen musste, denn seiner Meinung hatte die FIA den Sachverhalt bereits im Vorjahr geklärt.

"Die Regeln bezüglich der Tests der Flexibilität der Flügel sind klar", erklärte er. "Hinzu kommt, dass zusätzlich zu diesen Tests eine technische Richtlinie Mitte des Vorjahres eingeführt wurde." Darin heißt es, "dass man keine Leistungsverbesserung durch eine Verbiegung von Bodywork-Teilen erreichen darf."

Von daher sei es "nicht genug, die Tests zu bestehen, wenn man dabei entdeckt wird, andere Methoden zu verwenden. Ich denke, dass einige Teams sich darauf nicht konzentrierten", so Willis. "Wir können das bei einem Vergleich der anderen Autos mit unseren Daten sehr gut entdecken, wir wissen, wer was tut, was uns dann dazu bringt anzunehmen, dass es flexible Chassisteile gibt."