• 02.05.2002 12:19

  • von Fabian Hust

Fisichella: Wechsel zu Jordan war ein Fehler

Nach fünf enttäuschenden Rennen ist Giancarlo Fisichella überzeugt, dass es ein Fehler war, das Renault-Team zu verlassen

(Motorsport-Total.com) - Giancarlo Fisichella ist wohl schon jetzt der Verlierer der Saison. In der vergangenen Saison konnte er bei Benetton den hoch eingeschätzten und in dieser Saison wieder zur Hochform auflaufenden Jenson Button in den Griff bekommen. Nach vier Jahren bei Benetton sah es so aus, als sollte der Römer für seine Aufbauarbeit endlich belohnt werden, denn das Team machte gegen Saisonende große Schritte nach vorne.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella ist über die Leistung des Jordan-Honda enttäuscht

Doch Giancarlo Fisichella lehnte ein Angebot von Renault ab, da diese ihm nur ein Einjahresvertrag anboten, "Fisico" aber sich für mehrere Jahre an Renault binden wollte. Also kehrte der 29-Jährige zu jenem Team zurück, in dem er schon 1997 fuhr: Jordan. Nach fünf Rennen heißt es für Giancarlo Fisichella 0 Punkte, vier Ausfälle und ein 13. Platz ? so hatte sich das der Italiener nicht vorgestellt.

Der immer noch als großes Talent geltende Rennfahrer droht bei den Gelben unterzugehen, wie dies mit Jacques Villeneuve bei BAR geschieht: "Ich bereue, dass ich nicht bei Renault geblieben bin, da wäre ich jetzt um einiges besser", so Fisichella gegenüber den 'Motorsport News'. "Im August, als ich mich entscheiden musste, da waren sie noch drei Sekunden zurück. Bei Jordan hat die Saison übel begonnen und es ist noch schlimmer geworden."

Was Giancarlo Fisichella besonders wurmt ist die Informationspolitik seines Teams. Von der Kündigung 15 Prozent der Belegschaft, darunter Schlüsselpersonen, bekam er im Vorfeld nichts mit: "Sie sagten mir nur, dass wir ein paar Ingenieure verlieren werden. Sie versichern mir, dass sich die Dinge verändern werden und Honda uns einen neuen Motor geben wird. Ich kann dem Team also nur vertrauen."

Jordan-Honda blieb für den Familienvater die einzige Wahl, denn von den Top-Teams kamen keine Angebote. Fisichella glaubt, dass es heute Italiener nicht leicht haben, in der Formel 1 an konkurrenzfähiges Material zu kommen: "Patrese und Alboreto gewannen Rennen, aber sie fuhren für Williams und Ferrari. Ich hatte noch nie eine solche Chance. Man kann im Moment nur in drei Autos gewinnen. Die reicheren Teams wie McLaren und Williams weisen italienische Fahrer weiterhin ab und ziehen Piloten wie Räikkönen vor. Vielleicht liegt es an der Mentalität, aber die größten Teams ziehen andere Nationalitäten vor."