• 03.08.2007 11:14

Fisichella und Kovalainen im Doppel-Interview

Vor den ersten Trainingseinheiten zum Ungarn-Grand-Prix berichten die beiden Renault-Fahrer im Teaminterview, wie sie den elften Saisonlauf angehen möchten

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie können die Erkenntnisse aus einem so außergewöhnlichen Rennen wie dem Großen Preis von Europa vor zwei Wochen dem Team und euch überhaupt weiterhelfen?"
Giancarlo Fisichella: "Zugegeben, das Rennen war wirklich chaotisch. Schon am Start hatten wir eine schwierige Entscheidung zu treffen: Regenreifen oder Rillenreifen? Ich selbst beschloss am Ende der ersten Runde - als der Regen bereits eingesetzt hatte -, noch einen Umlauf auf Trockenreifen draußen zu bleiben, weil ich sah, dass Heikki in die Boxengasse abbog."

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella vor Heikki Kovalainen

Giancarlo Fisichella vor Heikki Kovalainen bei Testfahrten

"Im Nachhinein waren der Start und der Verbleib auf Trockenreifen zwei klare Fehler. Wir alle haben an diesem Wochenende nicht fehlerfrei gearbeitet, aber es war auch unglaublich schwierig, die richtigen Momente zum Reifenwechseln und die optimale Tankmenge festzulegen. Eigentlich war es ein komplettes Glücksspiel. Aber wir müssen zugeben, dass wir eine Riesenchance verpasst haben, mehr Punkte zu sammeln und vielleicht sogar aufs Podium zu fahren."#w1#

Heikki Kovalainen: "Ich sehe das so: Wenn ich einen Fehler gemacht habe, muss ich erkennen, wie es dazu kam. Wenn das Team einen Fehler macht, erklären die Verantwortlichen ebenfalls, woran es lag. In solchen Situationen erkenne ich, zu was für einem großartigen Team ich gehöre."

"Als ich zu meinem letzten Tankstopp hereinkam, mussten wir das Risiko eingehen, auf Regenreifen zu wechseln. Unsere Strategen haben die richtige Entscheidung getroffen, und sie hat sich ausgezahlt: Ich rettete einen WM-Punkt. Glücklich macht uns dieser eine Zähler allerdings nicht - wir verfolgen höhere Ziele."

Frage: "Erzählt uns ein bisschen über den neuen Frontflügel am Renault R27. In der Eifel schien es, als hättet ihr damit nicht gleich ein passendes Setup gefunden..."
Kovalainen: "Es stimmt, dass der neue Frontflügel am Nürburgring nicht auf Anhieb den Sprung nach vorn brachte, den wir uns erhofft hatten. Das Potenzial ist da - um es zu nutzen, müssen wir den Flügel in das Gesamtpaket einbinden. Vergangene Woche haben wir beim Test in Jerez viel an der Balance gearbeitet und einige wichtige Ergebnisse erzielt."

"Noch ein Blick auf das kommende Wochenende: Ich mag den Hungaroring, und bin dort immer gute Rennen gefahren. Ich glaube, dort ist alles möglich, erst recht, wenn es wie vorhergesagt am Sonntag regnen sollte - eine goldene Chance."

Fisichella: "Der Test in Jerez half uns mit dem neuen Flügel auf jeden Fall weiter, wir konnten die Leistung des ganzen Autos verbessern. Jede Runde bringt uns einen Schritt nach vorn. Der R27 wird immer besser. Wir können immer noch unser Ziel erreichen und regelmäßig um Podestplätze kämpfen. In Ungarn werden wir viel stärker auftreten und wollen mit einer guten Leistung den Europa-Grand Prix vergessen machen."