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Fisichella: So nah und doch so fern
Der Jordan-Pilot über die verpasste Sensation in Interlagos und warum er trotzdem überaus glücklich mit dem zweiten Platz ist
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Giancarlo, du liebst diese Strecke und es war der 200. Grand Prix für Jordan. Beinahe hätte alles in einem Märchen geendet..."
Giancarlo Fisichella: "Ja, aber es war so oder so ein großartiger Tag. Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich aus zwei Gründen sehr enttäuscht bin. Zuerst einmal wegen Fernando ? ich hoffe, es geht ihm gut. Dann ist da natürlich auch die Sache, dass ich das Rennen eigentlich gewonnen habe, aber leider besagt das Reglement, dass bei einem Abbruch eines Rennens der Stand in der Runde vor dem Abbruch herangezogen wird. Das ist schon sehr bitter, aber andererseits hätte ich nie mit dem zweiten Platz gerechnet, also war es trotzdem ein wirklich großartiger Tag."

© xpb.cc
Symbolisch löste sich Fisichellas vermeintlicher Sieg in Rauch auf...
Frage: "Gab es einen Moment, in dem dir Eddie gesagt hat, dass du gewonnen hast?"
Fisichella: "Ja, schon. Gleich nach dem Rennen haben wir das geglaubt. Das war ein außergewöhnlicher Moment, aber wie gesagt, es ist ein fantastisches Resultat. Ich möchte mich beim Team bedanken, wir hatten eine tolle Strategie. Dieses Ergebnis ist unglaublich wichtig für uns und wir werden jetzt auch in Zukunft voll weiterarbeiten."
"Sehr schwierig, bei solchen Bedingungen zu fahren"
Frage: "Viele Fahrer haben sich ausgangs der zweiten Kurve gedreht. Kannst du uns sagen, was dort das Problem war?"
Fisichella: "Ja, es war sehr schwierig, bei solchen Bedingungen zu fahren. Vor allem mit den Intermediate-Reifen war es zäh, denn in der dritten Kurve waren richtige Bächlein. Das war sehr, sehr angsteinflößend. Viele Autos haben sich dort gedreht. Ich bin aber sehr sicher gefahren, habe ein fantastisches Rennen hingelegt und bin glücklich."
Frage: "In den 20 Minuten vor dieser Pressekonferenz musst du ein breites Spektrum an Emotionen erlebt haben, nicht wahr?"
Fisichella: "Ja. Die Bedingungen waren wie gesagt nicht so gut, speziell für uns mit den Intermediates, aber wir konnten das Auto auf der Strasse halten. Das Auto war unglaublich nervös und es gab eine Menge Aquaplaning, aber ich glaube trotzdem, einen guten Job gemacht zu haben. Darüber freue ich mich sehr. Es ist fantastisch und ein Dankeschön ans Team von dieser Stelle aus. Klar bin ich enttäuscht, denn ich hätte den Sieg drauf gehabt, aber wegen der Regeln hat es nicht sein sollen."
Frage: "Du bist einmal in der letzten Runde einer Safety-Car-Phase an die Box gekommen. Was war das für eine Strategie?"
Fisichella: "Ich habe mich am Funk viel mit dem Team unterhalten und wir haben uns entschlossen, ganz voll zu tanken und das Durchfahren zu probieren. Das war richtig, ich bin zufrieden mit der Entscheidung."
Fisichella plante keinen Boxenstopp mehr
Frage: "Du hättest also mit nur einem Stopp bis zum Schluss durchfahren können?"
Fisichella: "Ehrlich gesagt wäre es ganz knapp geworden. Am Anfang hatte ich viel Benzin an Bord und der Intermediate-Reifen war gut und so..."
Frage: "Glaubst du, du hättest ein Rennen über die volle Distanz gewinnen können?"
Fisichella: "Es ist doch fantastisch so. Wir haben schon am Freitag und Samstag einen guten Job gemacht mit dem Setup. Es war nicht so schlecht. Wir hätten nie geglaubt, dass wir auf das Podium fahren können, also freue ich mich sehr."
Frage: "Hast du geglaubt, das Rennen gewonnen zu haben, als abgebrochen wurde?"
Fisichella: "Ja. Ich habe oft gefragt, wer denn nun gewonnen hat. Das war ein magischer Moment."
Frage: "Wann hast du herausgefunden, dass es doch nicht so gekommen ist?"
Fisichella: "Erst vor ein paar Minuten."
Frage: "Dein Auto ist nach dem Rennen in Flammen aufgegangen. Was ist passiert?"
Fisichella: "Das Safety-Car ist zu langsam gefahren. Das ist nicht gut für den Motor."
Frage: "Wie hast du es geschafft, im Chaos zum Schluss nicht in einen der herumliegenden Reifen zu fahren?"
Fisichella: "Das Team hat mich angefunkt und mir gesagt, dass jemand einen schweren Unfall hatte."
"Im Moment bin ich nicht enttäuscht"
Frage: "War es richtig, das Rennen zu starten?"
Fisichella: "Ja, ich denke schon. Bei der Sache am Ende muss man die Regeln checken, aber das Problem ist, dass man kein Rennen mit nur einem Regenreifen-Typ fahren kann. Wir brauchen Regenreifen und Intermediates."
Frage: "Bist du jetzt glücklich oder enttäuscht?"
Fisichella: "Im Moment bin ich nicht enttäuscht. Ich hätte nie geglaubt, auf das Podium zu kommen, hätte bestenfalls Punkte erwartet. Aber es ist ein großartiges, großartiges Resultat. Fantastisch."
Frage: "Wie knapp ging es für dich zu, als dein Teamkollege seinen Unfall hatte?"
Fisichella: "Es war ziemlich knapp. Ich habe einen raschen Blick in die Rückspiegel geworfen und lenkte schnell in die Kurve ein. Genau wie bei Takuma Sato letztes Jahr in Monaco hätte das sehr gefährlich werden können."
Frage: "Wenn du die ersten drei Rennen der neuen und die letzten drei der alten Saison vergleichst, siehst du dann einen Unterschied?"
Fisichella: "Die Regeln sind interessanter für die Leute, für die Sponsoren. Außerdem kann man gelegentlich im Qualifying einen Außenseiter vorne sehen."

