Fisichella sieht Licht am Ende des Tunnels
Seit seinem Sieg in Australien hat Giancarlo Fisichella keine Zielflagge mehr gesehen: "Das Team pusht hart und gibt alles", sagt er
(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Sieg beim Grand Prix von Australien zu Saisonbeginn wurde Giancarlo Fisichella als möglicher WM-Favorit gehandelt, doch nach vier Rennen hat er nach wie vor nur zehn Punkte auf seinem Konto. Damit hat er in der Weltmeisterschaft schon einen großen Rückstand auf seinen Teamkollegen Fernando Alonso, aber auch mental befindet er sich in einer schwierigen Situation.

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Giancarlo Fisichella gestern beim Freien Freitagstraining in Barcelona
Doch obwohl Fisichella nach außen hin durchaus einen leicht geknickten Eindruck macht, wenn er wie gestern alleine im Renault-Motorhome mit ein paar Journalisten beisammen sitzt, während sich alles um Alonso reißt, gibt er sich zumindest in seinen Aussagen weiterhin zuversichtlich: "Die Atmosphäre im Team ist fantastisch, denn wir haben die ersten vier Rennen gewonnen und wir haben ein fantastisches Paket", sagte er gestern.#w1#
Auch davon, dass sich bei Renault alles um Alonso dreht, will er nichts wissen: "Alle Mechaniker, Ingenieure und Briatore stehen mir sehr nahe", gab "Fisico" zu Protokoll. "Sie pushen hart und geben alles, damit ich wieder gewinnen kann. Sie sagen einerseits: 'Lass dich nicht beunruhigen, gib dein Bestes!', und andererseits: 'Armer Giancarlo!'" Er selbst habe jedenfalls nicht das Gefühl, im Team nicht mehr erwünscht zu sein.
Dass der 32-Jährige derzeit in einer Krise steckt, kommt für viele überraschend, schließlich galt er aufgrund seines reifenschonenden Fahrstils eigentlich als einer der großen Geheimfavoriten für 2005. Auch er selbst sah sich daher ursprünglich in der Pole Position bei Renault: "Ich habe einen anderen Fahrstil als Fernando. Er ist am Lenkrad aggressiver und stimmt sein Auto ein bisschen anders ab. Aber er hat eben auch die letzten drei Rennen gewonnen", meinte Fisichella.
Immerhin wünscht sich Teamkollege Alonso für Fisichella in seiner Heimat wieder ein besseres Resultat: "Aus Teamsicht", so der Spanier, "ist es nicht gut, drei Ausfälle hintereinander zu haben. Hoffentlich wird sich sein Glück hier drehen, damit wir beide ins Ziel kommen und Punkte holen können. Dann wird es ein interessanter Zweikampf zwischen uns. So ist die Formel 1. Letztes Jahr kam ich auch ein paar Mal nicht ins Ziel und musste dafür viel Kritik einstecken."

