• 04.10.2001 11:53

  • von Fabian Hust

Fisichella: Ich dachte, das Gaspedal stünde auf 50 Prozent!

Giancarlo Fisichella erinnert sich an seinen ersten Test mit dem enttäuschenden Benetton B201

(Motorsport-Total.com) - Für Giancarlo Fisichella ist der Weg in der Formel 1 bisher sehr steinig verlaufen. Nach seinen acht Debütrennen im Minardi-Team 1996 erfolgte der Aufstieg zu Jordan, wo er 1997 sein Talent unter Beweis stellen konnte. Seit 1998 fährt Fisichella bei Benetton wo es nach dem Weggang von Renault stetig bergab ging. In diesem Jahr kehrte Renault zurück, doch es erfolgte ein weiterer Rückschritt, weil man diese Saison als Testsaison ansah.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Renault zog seine Option auf Giancarlo Fisichella nicht

Ausgerechnet jetzt, wo das Auto besser wird und im nächsten Jahr ein großer Sprung nach vorne in Aussicht ist, Fisichella also die Früchte seiner Arbeit ernten könnte, entschied man sich, statt auf den Römer lieber auf Landsmann Jarno Trulli zu setzen. Mit acht WM-Punkten rangiert Fisichella momentan auf dem 11. Platz der Fahrerwertung, so schlecht lief es für Fisichella seit seinem Einstieg in die Formel 1 als Vollzeitrennfahrer noch nie.

Noch zu gut erinnert sich der 28-Jährige an seinen ersten Test mit dem B201: "Ich konnte sofort sagen, dass der B201 das schlechteste Auto ist, das ich jemals gefahren bin", so Fisichella gegenüber dem 'F1Racing-Magazin'. "Ich dachte zuerst, dass vielleicht etwas mit dem Gaspedal nicht stimmt, dass es vielleicht nur zu 50 Prozent arbeitet oder so etwas. Ich konnte einfach nicht glauben, dass der Motor so wenig Power haben kann!" Ab da war für "Fisico" klar, dass es sehr schwer sein würde, in diesem Jahr in die Punkte zu kommen.

Und dennoch, gerade in einem schlechten Auto trennt sich die Spreu vom Weizen und das hat Fisichella in diesem Jahr oft genug bewiesen, zuletzt, als er in Spa zur Überraschung aller als Dritter aus eigener Kraft auf das Podium fuhr: "Das Hauptziel war es für mich gewesen, Jenson zu schlagen. Er hat im letzten Jahr sehr gut gearbeitet und wurde in der Presse sogar in Italien mehr erwähnt als ich."

Fisichella gibt zu, dass er Button schlagen musste, um seine Zukunft nicht zu ruinieren und das hat eindrucksvoll funktioniert, in 16 Qualifyings stand der Römer 12 Mal vor dem jungen Briten. Zu der Enttäuschung, in diesem Jahr erneut kein konkurrenzfähiges Auto zu haben, kommt nun die Enttäuschung dazu, von Renault im Stich gelassen worden zu sein. Fisichella weiß wohl selbst nur zu gut, dass Jordan-Honda in den kommenden Jahren für Renault keine Konkurrenz darstellen wird.

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