• 04.10.2001 11:02

  • von Fabian Hust

Barrichello: "Die letzten beiden Rennen waren wunderbar"

Trotz seines Ausfalls in Indianapolis blickt Rubens Barrichello positiv auf die letzten beiden Rennen zurück

(Motorsport-Total.com) - Wie ein Häufchen Elend saß Rubens Barrichello nach dem Rennen in Indianapolis neben seinem mit Motorschaden gestrandeten F2001. Doch die Enttäuschung über die verpasste Chance, sich im Kampf um den Vizetitel einen Vorteil zu verschaffen, war bei dem Brasilianer schnell wieder verflogen: "Klar hatte ich Pech, aber es war ein großartiges Rennen. Ich konnte es mir nicht leisten, den anderen hinterherzufahren und zu sehen, was passieren würde. Wir wussten, dass der von uns gewählte Reifen für die ersten zehn Runden gut sein würde, also entschied ich mich mit Ross Brawn zusammen, auf eine Zwei-Stopp-Strategie zu setzen und zu sehen, was wir tun könnten."

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello im F2001

Mit seiner Leistung in Indianapolis kann Rubens Barrichello zufrieden sein

"Ich glaube, dass ich die erste Überholmöglichkeit, die mir Montoya bot, ausgenutzt habe. Er war auf der Geraden sehr schnell, aber es macht Spaß, gegen ihn zu fahren, da er fair ist. Wir respektieren uns beide und geben unser Bestes. Er wusste nicht, was ich machen würde und umgekehrt, aber als ich meine Chance kommen sah, musste ich sie nutzen", so Barrichello, der nun zu Hause bei seiner Frau Silvana und seinem Neugeborenen Söhnchen ist, während Michael Schumacher und Luca Badoer in Fiorano die Testarbeit übernehmen.

Ferrari wählte als einziges Bridgestone-Team die härtere Mischung, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellte: "Als wir die Reifenwahl trafen, da dachten wir nicht, dass es am Sonntag um so viel heißer werden würde. Mit Sicherheit hätten die weicheren Reifen da besser funktioniert. Aber wenn man eine Entscheidung erst einmal gefällt hat, dann muss man das Beste aus ihr machen und es lief ja auch gut, weil ich auf Mika sehr schnell aufholte."

"Ich wurde von einem Jordan ein wenig aufgehalten und danach begann der Motor den Geist aufzugeben. Da waren noch acht Runden zu fahren, aber fünf Runden vor dem Fallen der Zielflagge wurde es schlimmer." Aber dennoch sieht Barrichello keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen: "Ich habe jetzt in den letzten zwei Rennen an die Türe angeklopft und das macht mich glücklich. Die Leute haben gesehen, zu was ich fähig bin und ich habe alles gegeben. Die letzten beiden Rennen waren wunderbar."

Begeistert war Rubens Barrichello auch über die Art und Weise, wie die Formel 1 in den USA aufgenommen wurde: "Es war ein großartiges Wochenende und ich wurde herzlich empfangen, auch wenn die Amerikaner nicht sehr viel über die Formel-1-Fahrer zu wissen scheinen. Wir wurden alle gleich gut behandelt. Die Leute verhielten sich normal und ich denke, dass sie froh waren, uns zu sehen."

Nun wird sich in den nächsten Tagen aber alles um seine neue Rolle als Vater drehen: "Ich habe bereits eine Nacht ohne Schlaf durchgemacht", lacht "Rubinho". "Aber ich bin glücklich. Eduardo geht es gut und wie sein Vater isst er eine Menge! Es macht Spaß und Silvana scheint in der Woche meiner Abwesenheit eine wirklich gute Mutter geworden zu sein. Ich bin wirklich stolz auf die kleine Familie, die wir jetzt haben und ich freue mich darauf, sie größer zu machen. Silvana hat die Rollenverteilung in die Wege geleitet, dass sie es füttert und ich die Aufgabe habe, es zu Waschen und die Windeln zu wechseln. Das empfinde ich härter, als Autofahren..."