Heidfeld mit Aussicht auf ein McLaren-Mercedes-Cockpit
Ron Dennis beruhigt Nick Heidfeld und versichert ihm, dass er eine Chance auf einen Platz bei McLaren-Mercedes hat
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher, Ralf Schumacher, Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld - die Liste jener Formel-1-Fahrer aus Deutschland, die durch die Mercedes-Schule gingen oder für McLaren-Mercedes Formel-1-Autos testeten aber nicht für die Silbernen Rennen fahren durften, ist lang. Mit Ex-Mercedes-Junior Michael Schumacher ließ man den besten Fahrer der Gegenwart zur Konkurrenz ziehen, mit Ralf Schumacher holt ein weiterer Fahrer, der den McLaren-Mercedes einmal testen durfte, Siege für ein anderes Team und das ausgerechnet für Erzrivale BMW.

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Nick Heidfeld hatte gehofft, zu McLaren-Mercedes wechsel zu können
Und diese fragwürdige Serie scheint sich fortzusetzen. Nick Heidfeld holte für McLaren in der Formel 3000 den Titel und testete von 1997 bis 1999 den Silberpfeil, doch nun verpflichtete man für das kommende Jahr seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen. In den Augen von Heidfeld ist diese Entscheidung natürlich nur schwer zu verdauen, aber Ron Dennis ist überzeugt davon, dass seine Entscheidung richtig gewesen ist.
"Wir werden immer die besten Fahrer unter Vertrag nehmen, die uns zur Verfügung stehen. Dies könnte vielleicht eine schwierige Entscheidung sein, aber wir müssen diese treffen, wenn sie zu treffen ist. Nick hat mehr als nur eine Chance, für uns zu fahren. Seine vertragliche Situation war anders", so Ron Dennis gegenüber 'Autosport' über die Beweggründe, Räikkönen anstatt von Heidfeld zu verpflichten.
Übersetzt heißt die Aussage des Briten folgendes: Nick Heidfeld hat man bereits unter Vertrag und kann ihn in den kommenden Jahren problemlos verpflichten. Kimi Räikkönen jedoch war an noch kein Top-Team gebunden. Es bestand das Risiko, den möglichen Fahrer der Zukunft an Ferrari zu verlieren. Man musste also Kimi Räikkönen einen Platz als Stammfahrer anbieten, um ihn langfristig binden zu können. Die Rede ist von einem Vertrag bis in das Jahr 2006, ähnlich wie sich Williams langfristig die Dienste von Jenson Button gesichert hat, diesen aber dennoch zu Benetton-Renault ziehen gelassen hat.
Die Liste jener Fahrer, die in irgendeiner Form an McLaren-Mercedes gebunden sind, ist lang: Mika Häkkinen (auch als "Rentner" an McLaren-Mercedes gebunden), David Coulthard (Fahrer für 2002), Kimi Räikkönen (Vertrag bis 2006), Nick Heidfeld (kann 2004 zurückgeholt werden), Alexander Wurz (Testfahrer 2001-2002), Ricardo Zonta (derzeit bei Jordan-Honda Testfahrer), Olivier Panis (bei BAR-Honda unter Vertrag), Garry Paffett (Formel-3-Talent) und Lewis Hamilton (junges Go-Kart-Talent).
Wie die Verträge mit den Fahrern im Einzelnen aussehen, darüber schweigt Ron Dennis. Aber er weiß, dass er mit seiner Politik einen guten Pool von Fahrern hat: "Wir versuchen, für die Zukunft die beste Auswahlmöglichkeit zu haben. Wir haben einige Fahrer, die an dieses Team gebunden sind. Nicht drei, nicht vier. Wir haben vielleicht manchmal Schwierigkeiten bei der Wahl der Fahrer. Aber es ist schön, dass wir dieses Problem haben."

