• 09.09.2004 18:27

Fisichella: Hoffe, es war die richtige Entscheidung

Giancarlo Fisichella über die Leistungen des Sauber-Teams, den Wechsel zu Renault und seine Verhandlungen mit BMW-Williams

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Das Sauber-Team erscheint zum Ende der Saison recht stark. Was ist deine Hoffnung für die letzten vier Rennen der Saison?"
Giancarlo Fisichella: "Das Sauber-Team hat in den vergangenen Monaten einen fantastischen Job gemacht, gerade mit dem neuen Windkanal. Sie arbeiten gut, und seit wir in Silverstone das neue Bodywork erstmals hatten, haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht, wir können überall einfach Punkte holen. Nun konzentriere ich mich auf den Rest der Saison und gebe mein Bestes, damit Sauber Sechster in der Konstrukteurswertung bleibt. Wir sind für Sonntag optimistisch."

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella hofft, dass Renault für 2005 die richtige Wahl ist

Frage: "Kannst du etwas über die Reifen sagen. An sich wurden sie ja für Ferrari entwickelt. Passen sie auch zu eurem Auto? Bist du zufrieden mit der Leistung der Reifen?"
Fisichella: "Ich bin wirklich sehr zufrieden mit den Bridgestone-Reifen, gerade über eine Renndistanz. Sie sind von der ersten bis zur letzten Runde sehr konstant, das ist sehr wichtig. Die Balance des Autos bleibt dabei immer ähnlich, daher bin ich zufrieden. In der ersten Runde haben wir ein paar Schwierigkeiten, im Qualifying sind wir daher nicht konkurrenzfähig genug und haben es schwer. Aber im Rennen ist unsere Pace sehr konstant, und das ist sehr wichtig, um Punkte zu holen."#w1#

Renault gibt Fisichella Zuversicht

Frage: "Im nächsten Jahr fährst du für Renault. In Spa standen sie auf den Startplätzen eins und drei. Hat dir das ein gutes Gefühl für das nächste Jahr gegeben?"
Fisichella: "Es war ein gutes Gefühl, aber ein schwieriges Qualifying. Es war nass und sie waren die beiden einzigen Fahrer, die auf Intermediate-Reifen fahren konnten. Wahrscheinlich hatten sie die besten Streckenbedingungen. Aber ich sehe, dass sich Renault sehr gut schlägt, sie fahren ihr Programm und sie haben ein sehr gutes Potenzial. Ich bin zuversichtlich, was die Zukunft angeht."

Frage: "Du warst schon zuvor bei Renault. Was ist bei ihnen so anders, warum hat es dich wieder dahin gezogen?"
Fisichella: "Es war ja Benetton und dann nur ein Jahr Renault. Aber ich bin glücklich. Sie geben wirklich viel, um konkurrenzfähig zu sein und um zu gewinnen. Die meisten der Ingenieure und Mechaniker sind die gleichen wie vor ein paar Jahren. Es ist wichtig, dass man die gleichen Leute findet, wenn man zu einem neuen Team stößt, man fühlt sich gleich am Anfang geborgener. Man weiß, wie sie arbeiten, das macht es auch mir leichter."

Der Italiener glaubt an den Erfolg

Frage: "In deiner Karriere warst du nicht immer zur richtigen Zeit im richtigen Team. Gibt es dafür vielleicht einen Grund oder war es einfach nur Pech?"
Fisichella: "Ich weiß es nicht, aber ich bin nun sicher, dass ich zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Team bin."

Frage: "War es eine Hilfe, mit Enrico Zanarini einen neuen Manager an deiner Seite zu haben?"
Fisichella: "Ja, natürlich. Er hat da gut gearbeitet. Nun konzentriere ich mich auf meine Arbeit und bereite mich selbst vor. Ich trainiere viel und denke einfach über meine Arbeit nach. Aber auch wegen der Arbeit von Zanarini sitze ich im nächsten Jahr im Renault."

Fisichella: Intensive Verhandlungen mit BMW-Williams

Frage: "Wie nah warst du einer Vertragsunterschrift bei Williams?"
Fisichella: "Der war ich sehr, sehr nah. Aber ich hoffe, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Im Moment ist Renault schneller als Williams und sie sind Zweiter in der Meisterschaft. Außerdem sind es zumeist noch die gleichen Leute wie vor ein paar Jahren, und es ist sehr wichtig, sich sofort wohl zu fühlen."

Frage: "Derzeit wird wieder viel über die Reifenprobleme diskutiert. Auch du hattest in Indy einen Plattfuß, das Team konnte dich über Funk aber warnen."
Fisichella: "Ja, vielleicht sind wir da zu viele Runden gefahren. Es war ja meine letzte Runde vor dem Boxenstopp."

Frage: "Du hattest hier auch im Juni schon einen Reifenproblem. Beunruhigt es einen, auf eine solch schnelle Strecke zu kommen? Nicht nur wegen der Reifen, auch wegen den anderen Teilen wie die Aufhängungen oder die Flügel?"
Fisichella: "Im Juni hatte ich ein Problem mit einem völlig anderen Reifentyp. Daher sind wir vor dem Wochenende hier optimistisch und ich glaube an die Wahl von Bridgestone. Wir sind in der vergangenen Woche viele Runden gefahren, auch Longruns, und die Leistung war in Ordnung."

Frage: "Aber Fahrzeugteile, die einen Defekt haben könnten, beunruhigen dich nicht?"
Fisichella: "Nein. In den vergangenen Monaten haben wir in der Fabrik einen guten Job gemacht, nachdem in Kanada und bei Testfahrten in Monza die Aufhängung brach. Die Aufhängung ist nun viel, viel stärker. Wir fuhren seither tausende Kilometer ohne ein Problem."