Trulli: "Ich habe einen Vertrag"
Jarno Trulli spricht über seine Zukunft, die Probleme mit seinem Renault und das Sicherheitsrisiko bei Tempo 370 in Monza
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Jarno, heute hat Olivier Panis bekannt gegeben, dass er nicht weiter für Toyota Rennen fahren wird und die ganze Welt denkt, dass du seinen Platz einnehmen wirst. Kannst du uns sagen, wie sicher du dir angesichts deines Platzes im kommenden Jahr bist, denn ich habe das Gefühl, dass du uns nicht sagen wirst, wohin du gehen wirst..."
Jarno Trulli: "Im Moment habe ich keine Bekanntgabe zu treffen und alles was ich sagen kann ist, dass ich kommendes Jahr fahren werde. Ich habe einen Vertrag, aber ich muss augenscheinlich warten, bis ich ihn bekannt geben kann."

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Trullis neuer Look: Haare ohne "Palme" dafür ein kurzer Bart
Frage: "Wird es etwas anderes sein im Vergleich zu dem, wo du in der Vergangenheit warst? Wird es eine andere Herausforderung werden?"
Trulli: "Es wird immer die Formel 1 sein und ich werde immer um Top-Positionen kämpfen."#w1#
Trulli rätselt über seinen Probleme
Frage: "In Spa haben wir ein ziemlich unübliches Rennen gesehen, wo deine Leistung definitiv nicht dem Standard entspricht, den du dir selbst gesetzt hast und wir haben gehört, dass etwas mit dem Auto faul gewesen sein könnte. Kannst du uns noch einmal durch das Rennen führen und sagen, was ihr seit dem Rennen herausgefunden habt, was mit deinem Material nicht in Ordnung war?"
Trulli: "Nun, um ehrlich zu sein, habe ich das ganze Wochenende beim Abstimmen des Autos gekämpft. Ich muss sagen, dass ich im Qualifying wirklich Glück hatte, denn ich zockte mit den Intermediate-Reifen und wir haben da eine gute Entscheidung getroffen, zusammen mit dem Team. Das hat sich im Qualifying bezahlt gemacht. Die Pole Position war eine Überraschung."
"Am Sonntag, als ich in das Rennen gestartet bin, war ich nicht so zuversichtlich, denn am Freitag war ich nicht sehr schnell. Aber aus welchem Grund auch immer ist das Auto in den ersten zehn Runden praktisch geflogen. Es war wirklich gut, so wie es zuvor noch nie war. Nach dem Stopp kämpfte ich dann wieder. Wir haben nichts am Auto gefunden, hatten also Probleme zu verstehen, was das Problem war. Sogar nach dem Rennen dachte ich über das nach, was passiert ist und blickte zurück. Ich hatte echt Probleme das zu verstehen. Wenn etwas mit dem Auto oder mit mir passiert ist, kann ich exakt sagen, wie es sich anfühlt, was das Problem war, wenn ich das Rennen analysiere. Aber wenn du nichts siehst, das du verstehen kannst, dann ist es das Schlimmste, was dir passieren kann."
Frage: "Ist es also nicht etwas, das du dem Chassis zuschreiben kannst? Wirst du an diesem Wochenende das Auto nochmals verwenden?"
Trulli: "Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht, ich denke nicht. Ich denke, dass wir das Chassis wohl gewechselt haben. Aber um ehrlich zu sein, ich habe nicht geprüft, welches Chassis ich oder Fernando haben. Ich verstehe es einfach nicht."
Trulli will 2005 um Siege fahren
Frage: "Welche Hoffnungen hast du im Hinblick auf das kommende Jahr?"
Trulli: "Soweit ich weiß, werde ich fahren, ich werde fahren um Rennen zu gewinnen. Das ist mein Ziel. Es muss wie immer gearbeitet werden, wie überall. Ich würde einfach gerne ein gutes Team haben, das mir eine Menge Unterstützung zukommen lässt, das mich gut arbeiten lässt, das Auto verbessert und versucht, Ferrari nahe zu kommen, was im Moment das Team ist, das es zu schlagen gilt. Wir wissen nichts über das kommende Jahr, denn wir wissen nicht, wer schnell sein wird und wer nicht. Wir nehmen an, dass Ferrari erneut zusammen mit Michael Schumacher das Team sein wird, das es zu schlagen gilt. Die Motivation ist bei mir immer hoch, besonders da ich denke, dass ich auf dem Höhepunkt meiner Karriere bin, auf dem Höhepunkt meiner Erfahrung. Ich denke, dass es Zeit ist, dies zu nutzen."
Frage: "Waren die letzten Rennen mit Renault für dich schwierig, weil du gesagt hast, dass mit dem Handling des Autos seltsame Dinge passiert sind? Fühlst du dich ein wenig niedergeschlagen, ein wenig besorgt vor den letzten vier Rennen oder kannst du dich positiv stimmen?"
Trulli: "Ich bin immer positiv gestimmt. Ich denke, dass jedes Rennen eine andere Angelegenheit ist. Ich konnte nicht glauben, dass ich in Spa auf der Pole stehe, aber ich habe es geschafft. Ich denke einfach, dass ich ein paar schlechte Zeiten hatte, dann wieder ein wenig Glück, ein paar Fehler, aber das Blatt wendet sich immer und ich glaube, dass die letzten Rennen sowieso schwierig werden, denn wir wissen, dass McLaren sehr stark werden wird und Williams ist dabei. BAR ist auch immer vorne. Als Team werden wir stark pushen müssen, wenn wir den zweiten Rang in der Konstrukteursmeisterschaft behalten möchten. Auf der anderen Seite habe ich absolutes Vertrauen zu Renault und ich möchte ganz vorne ins Ziel kommen."
Die Sache mit den Haaren und dem Bart...
Frage: "Ich bin mir sicher, dass sich alle dafür interessieren, wie sich dein Haar im Verlauf des Jahres verändert hat und nun tauchst du hier mit einem Bart auf. Du hast vor kurzem geheiratet. Ist ein wachsender Bart etwas, das du wolltest, aber was du dich nicht getraut hast, bevor du unter der Haube warst?"
Trulli: "Nein, nein, nein. Es ist alles in Butter! Die langen Haare waren der neue Look. Dieser Bart kommt zustande, da ich nicht die Zeit hatte, mich zu rasieren."
Frage: "Zwei Wochen lang?"
Trulli: "Lediglich eine Woche. Ich wollte mich gestern rasieren, aber ich hatte das Fußballspiel und ich war spät dran, schlussendlich habe ich es nicht getan. Ich werde es für morgen erledigen."
Frage: "Versprochen?"
Trulli: "Ja."
Trulli macht sich nur wenige Sorgen um die Sicherheit
Frage: "Es gab bei den Tests vergangene Woche einen ziemlich heftigen Unfall. Wir kamen gerade von einem Rennen in Belgien, wo wir eine Menge Probleme mit den Reifen hatten, es gab während der Saison auch ein paar andere mechanische Probleme mit dem Auto. Machst du dir als Sprecher der GPDA Sorgen, wenn du auf einen Kurs kommst, du mit all den Problemen auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke fahren musst?"
Trulli: "Im Moment wissen wir um diese Probleme nicht. Wir fahren mit Prototypen-Autos und Prototypen-Reifen. Wir entwickeln alles rund um das Auto ständig weiter, aus diesem Grund können Fehler passieren, alles kann passieren. Das ist Teil unseres Jobs. Das Risiko ist Teil unseres Lebens. Wenn wir auf einem solchen Hochgeschwindigkeitskurs fahren, dann wissen wir, dass das Risiko höher ist, aber zum Glück können wir generell sagen, dass die Sicherheitsbedenken auf diesem Kurs relativ gering sind."
"Wir sind nur besorgt angesichts der Geschwindigkeiten, denn wir erreichen hier 380 km/h, wir wissen also, dass die Risiken höher sind. Wir haben ein paar Probleme an den Autos gesehen und dies passiert, wenn es viel Verkehr gibt und jeder pusht, um die Ergebnisse und die Leistung zu verbessern. Als GPDA-Mitglied kann ich mir nicht mehr Sorgen machen als jeder andere. Ich kann nur meine Bedenken hervorbringen, vor allem, wenn wir alle zusammen sind. Für das kommende Jahr wollen wir die Sicherheit in der Formel 1 natürlich verbessern und wir arbeiten zusammen mit der FIA und allem Teammitgliedern zusammen daran."

