• 06.09.2004 17:18

Sauber: Werden in Monza konkurrenzfähig sein

Nach den Testfahrten in der vergangenen Woche rechnet sich Sauber für den Italien-Grand-Prix WM-Punkte aus

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das Sauber-Team in Spa neun WM-Punkte verbuchen und somit das bisher beste Ergebnis der Saison erzielen konnte, zieht das Team nun weiter nach Monza zum Großen Preis von Italien am 12. September. Dort gelangt ein neues Aerodynamikpaket um Einsatz, das auf den Hochgeschwindigkeitscharakter dieser Strecke zugeschnitten ist.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Nach den Tests vergangene Woche gibt man sich bei Sauber zuversichtlich

Giancarlo Fisichella: "Das letzte Rennen in Spa war hart für uns, aber gleichzeitig eine große Genugtuung. Dieses tolle Ergebnis hatten wir voll und ganz verdient. In Spa konnten wir einen weiteren Schritt nach vorn machen. Monza gehört zu meinen Heimrennen und daher lastet etwas mehr Druck als sonst auf mir. Doch wenn ich diesen zusätzlichen Erwartungsdruck spüre, bin ich besonders konzentriert."#w1#

"Während meiner Formel-3-Zeit konnte ich hier einige Male gewinnen, mein bislang bestes Formel-1-Ergebnis war 1997 mein vierter Platz für Jordan. Aufgrund des geringen Abtriebs hat man hier beim Anbremsen der Schikanen eine schlechte Bodenhaftung. Zudem muss man aggressiv über die Randsteine fahren, was das Fahrzeug arg durchrüttelt und für den Fahrer im Cockpit ziemlich unangenehm ist. Allerdings sind die Kerbs nicht mehr so schlimm, wie sie einst waren."

"Die beiden Schikanen sind schwierig, aber auch die 'Parabolica' spielt eine wichtige Rolle: Wenn man hier eine gute Linie fährt und sauber aus der Kurve herauskommt, hilft das, eine gute Geschwindigkeit für die lange Start- und Zielgerade aufzubauen."

Felipe Massa: "In Spa erzielte ich mein bislang bestes Ergebnis meiner Formel-1-Karriere. Das hat mir gezeigt, was man mit Teamwork und Entschlossenheit erreichen kann. Ich denke, dass mir Strecken wie Spa und Monza liegen, und ich mag sie auch. Durch den geringen Abtrieb leidet die Bremsstabilität und das Bremsen ist somit recht heikel. Immerhin bremsen wir bei 360 km/h ab. Wegen der langen Vollgaspassagen werden die Motoren und Bremsen stark beansprucht."

"Monza ist eine der ältesten Strecken in der Formel 1 und gehört damit zur Geschichte unseres Sports. Es ist ein großartiges Rennen, das zudem zahlreiche Überholmöglichkeiten bietet. Obwohl die Strecke nicht allzu schwierig zu fahren ist, ist sie dennoch eine große Herausforderung."

"Ich fühle mich hier wohl und verbinde einige schöne Erinnerungen mit Monza, denn ich habe hier 2000 an einem Wochenende gleich zwei Siege errungen: Einen in der Italienischen und einen in der Europäischen Formel-Renault-Meisterschaft. 2001 gewann ich auch noch in der Europäischen Formel-3000-Meisterschaft."

Willy Rampf, Technischer Direktor: "Um auf den langen Geraden den notwendigen Top-Speed erreichen zu können, fahren wir in Monza mit dem geringsten Abtriebslevel der Saison. Auf der direkt an die 'Parabolica' anschließenden, sehr langen Start- und Zielgeraden geben die Piloten extrem lange Vollgas. Das ist eine sehr hohe Belastung für die Motoren, doch auch die Bremsen werden gefordert. Schließlich verzögern die Fahrer bei der ersten der beiden Schikanen in nur rund drei Sekunden von 360 auf 80 km/h. Bremseffizienz und -stabilität sind also enorm wichtig."

"Idealerweise müssten wir mit höherem Abtrieb fahren, um aus solch langsamen Schikanen hinaus schnell zu sein, aber diesen Kompromiss, verbunden mit geringerer Bodenhaftung und folglich reduzierter Bremsstabilität müssen wir auf dieser Hochgeschwindigkeitsstrecke eingehen. Die Reifenabnutzung ist nicht allzu hoch in Monza."

"Bevor im vergangenen Jahr die letzten Reglementänderungen eingeführt wurden, war für dieses Rennen eine Ein-Stopp-Strategie üblich. Letzte Woche testeten wir hier drei Tage, um unserem Low-Downforce-Aerodynamikpaket den letzten Schliff zu verpassen und die richtigen Reifen auszuwählen. Die Strecke sollte dem Sauber-Petronas C23 liegen und ich gehe davon aus, dass wir hier wettbewerbsfähig sein werden."