• 11.09.2009 19:54

  • von Dieter Rencken

Fisichella: "Es war ein guter Tag"

Ferrari-Pilot Giancarlo Fisichella im Interview über seinen ersten Trainingstag im F60, die Unterschiede zum VJM02 und den Einsatz von KERS

(Motorsport-Total.com) - Für Giancarlo Fisichella ging am Freitag ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung: Erstmals in seiner Karriere durfte der italienische Rennfahrer im Cockpit eines Ferrari-Autos Platz nehmen und das Training zu einem Großen Preis bestreiten - und das auch noch im Königlichen Park von Monza. Im Interview spricht Fisichella über seine Emotionen im F60 und über seine Fortschritte beim Fahren.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella erlebte einen produktiven ersten Tag bei Ferrari

Frage: "Giancarlo, was bedeutet es für dich, hier in Monza in einem Ferrari zu sitzen?"
Giancarlo Fisichella: "Das ist natürlich eine großartige Geschichte für mich. Es war einfach klasse, am Freitagmorgen an die Strecke zu kommen. Ich bin sehr konzentriert zu Werke gegangen. Für mich ging es zunächst darum, den Wagen zu beherrschen und mit all den Knöpfen und Schaltern klarzukommen. Mit dem Tag bin ich recht zufrieden. Ich muss mich natürlich noch in einigen Bereichen verbessern. Insgesamt gesehen war es aber ein guter Tag."#w1#

Frage: "Was hast du gefühlt, als du zum ersten Mal in einem Ferrari auf die Strecke gegangen bist? Hast du eine Reaktion bei den Fans gespürt?"
Fisichella: "Um ehrlich zu sein: Ich war auf meiner ersten Runde wirklich sehr konzentriert. Mein Hauptaugenmerk galt dem Fahrzeug und nicht den Zuschauern an der Strecke. Anschließend habe ich das Wohlwollen aber gespürt - vor allem, als ich etwas herumgelaufen bin. Alle sind sehr freundlich zu mir und das ist eine sehr schöne Sache."

"Force India hat einen Schritt nach vorne gemacht und ist nun richtig stark." Giancarlo Fisichella

Frage: "Force India scheint an diesem Wochenende wieder sehr schnell zu sein. Würdest du dir Gedanken machen, wenn dein ehemaliges Team in Monza schneller wäre als du?"
Fisichella: "Das kommt ja nicht weiter überraschend. Das hat sich schon in den vergangenen Rennen abgezeichnet. Force India hat einen Schritt nach vorne gemacht und ist nun richtig stark."


Fotos: Giancarlo Fisichella, Großer Preis von Italien


"Mein Ergebnis im vergangenen Rennen war schlichtweg fantastisch. Mir war also schon klar, dass sie hier sehr schnell sein würden. Möglicherweise waren sie am Freitag aber auch leichter unterwegs als wir. Ganz sicher ist Force India am Samstag aber in den Top 10 dabei."

Frage: "Du hast die Gelegenheit, den VJM02 mit dem F60 zu vergleichen. Was ist dir in der Session am Freitagmorgen als erstes aufgefallen? Ist das Ergebnis vom Freitag zugleich ein Beweis dafür, dass Force India ein richtig gutes Auto hat?"
Fisichella: "Wir haben es hier mit einer sehr schwierigen Rennstrecke zu tun. Wir fahren hier deutlich weniger Abtrieb als sonst. Ich habe nun ein Auto, das ein anderes Handling an den Tag legt. Es reagiert anders, lenkt anders ein."

"Ich muss nun deutlich mehr am Lenkrad arbeiten." Giancarlo Fisichella

"Ich muss nun deutlich mehr am Lenkrad arbeiten und verschiedene Schalter und Knöpfe bedienen. Bei Force India konnte ich mich im Prinzip auf das Fahren konzentrieren, im Ferrari bin ich aber recht beschäftigt. Für mich kann es am Samstag nur darum gehen, ein paar gute Runden hinzulegen und etwas mehr über diesen Rennwagen zu lernen."

Frage: "Du warst nun erstmals mit KERS unterwegs. Wie schwierig ist es herauszufinden, wann du es aufladen musst und wann du es einsetzen kannst?"
Fisichella: "Ich stand die ganze Zeit über mit meinem Ingenieur in Verbindung. Wir haben uns über Funk verständigt. So schwierig ist es eigentlich gar nicht, nur musst du eben sehr konzentriert bei der Sache sein. Am Nachmittag habe ich mich dieser Aufgabe hauptsächlich eigenständig gewidmet - ohne, dass mir Rob (Smedley; Anm. d. Red.) via Funk dabei geholfen hätte. Ich verbessere mich also. Das ist der richtige Weg."

Frage: "Du arbeitest zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder mit Rob Smedley zusammen. Hat die Chemie bei euch von Anfang an gleich wieder gestimmt?"
Fisichella: "Ja, total. Mit ihm zu arbeiten ist sehr gut für mich. Ich hatte sofort ein gutes Gefühl. Ich muss kräftig anpacken, doch er unterstützt mich sehr."