• 11.09.2009 17:07

  • von Fabian Hust

Fisichella: Mit dem Ferrari muss man richtig arbeiten

Fisichella vergleicht den Force India mit seinem neuen Auto, beurteilt die Leistung seines ehemaligen Arbeitgebers und ist zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Giancarlo Fisichella belegte im 2. Freien Training zum Großen Preis von Italien mit 1,619 Sekunden Rückstand zwar den letzten Rang, doch das Debüt des Italieners verlief unabhängig davon bereits jetzt erfolgreicher als jenes von Ferrari-Ersatzfahrer Luca Badoer. Am Morgen hatte der Römer noch den achten Rang belegt. Für Fisichella ist der Umstieg noch gewaltiger, schließlich kennt er weder Team noch Auto.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella erfüllt sich einen lang gehegten Traum

"Als ich heute Morgen hier an die Strecke kam und besonders in dem Moment, an dem ich in das Auto kletterte, war ich ziemlich nervös, aber konzentriert", gab Fisichella anschließend zu. "Es war großartig. Der Tag stimmt mich ziemlich positiv, ich muss mich einfach irgendwo verbessern. Aber abgesehen davon war es ein ganz guter Tag."#w1#

Als Italiener vor italienischem Publikum in einen italienischen Formel-1-Auto auf die Strecke zu gehen, das muss ein besonderer Moment sein: "Ich war tatsächlich so konzentriert, dass ich mehr auf das Auto als auf das Anschauen der Leute rund um die Strecke konzentriert war, als ich heute Morgen die erste Runde fuhr", so der 36-Jährige. "Aber mit Sicherheit habe ich sie später gespürt, besonders als ich herum lief. Sie sind sehr freundlich. Das ist schön."

Paradoxerweise scheint sein ehemaliges Auto, der Force India, in Monza stärker zu sein als der Ferrari: "Das ist nicht überraschend", meint Fisichella. "Force India war in den letzten paar Rennen sehr stark, wir haben einen Schritt nach vorn gemacht, und mein vergangenes Rennen war fantastisch. Ich wusste, dass das Auto hier schnell sein würde. Ich weiß, dass sie womöglich heute in Bezug auf die Benzinmenge leichter waren als wir, aber mit Sicherheit werden sie morgen konkurrenzfähig sein."


Fotos: Giancarlo Fisichella, Großer Preis von Italien, Freitag


Nun muss sich der Rennfahrer an ein neues Auto gewöhnen. Vergleiche kann er aufgrund der unterschiedlichen Strecken kaum ziehen: "Der Kurs ist so anders, dass es schwierig ist, darüber etwas zu sagen, da das Niveau an Abtrieb um so viel geringer ist. Es ist ein anderes Auto, es gibt also andere Reaktionen, wenn man in die Kurve einlenkt."

"Im Vergleich zu Force India arbeitet man viel mehr mit dem Lenkrad und den Schaltern. Bei Force India konzentrierte ich mich einfach auf das Fahren, hier bin ich ziemlich beschäftigt. Morgen wird ein weiterer wichtiger Tag für mich sein. Es ist wichtig, erneut ordentlich viele Runden zu fahren und die Leistung ein wenig zu steigern."

Dass Fisichella nun im Auto mehr arbeiten muss, hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass er nun über KERS verfügt: "In allen Einheiten stand ich in Verbindung zu meinem Ingenieur, der am Funk sehr gut ist, ich folgte ihm. Es ist nicht zu schwierig, man muss sich einfach sehr darauf konzentrieren. Heute Nachmittag kümmerte ich mich ohne die Hilfe von Rob am Funk darum, ich verbessere mich also die ganze Zeit über. Das ist die richtige Richtung."