Finden sich die Hersteller mit den Motorenregeln ab?

Die FIA zeigt wenig Kompromissbereitschaft, was das Motorenreglement angeht - 'GPMA' könnte sich mit dem Einfrieren der Entwicklung abfinden

(Motorsport-Total.com) - Als FIA-Präsident Max Mosley in Silverstone im Rahmen eines erneuten öffentlichen Vorstoßes klarmachte, dass er das von ihm geplante Einfrieren der Motorenentwicklung um jeden Preis durchziehen möchte, dürften einige Vertreter der zur 'GPMA' zusammengeschlossenen Automobilhersteller zumindest die Stirn gerunzelt haben. Inzwischen hat sich die Aufregung jedoch ein wenig gelegt.

Titel-Bild zur News: John Howett

John Howett würde wohl nur im Notfall Max Mosleys Motorenregeln akzeptieren

Zwar ist es kein Geheimnis, dass speziell Honda und Toyota überhaupt nichts von einer technologischen Abrüstung der Formel 1 halten, doch die 'GPMA' verzichtete nach der Mosley-Pressekonferenz bewusst auf eine Stellungnahme, um den zuletzt erreichten Frieden nicht wieder aufs Spiel zu setzen. Hinter den Kulissen freilich wollen sich Honda und Toyota noch nicht mit dem Einfrieren der Motorenentwicklung für drei Jahre abfinden - und drohen inoffiziell sogar mit dem Ausstieg aus dem Grand-Prix-Sport.#w1#

Wenn Diktiergeräte mitlaufen, klingt dies freilich ganz anders: "Es gibt meiner Meinung nach einen Konsens unter den Teams, dass wir ein wenig Flexibilität brauchen", wird Toyota-Teampräsident John Howett von 'RACER' zitiert. "Es gibt also noch Hoffnung. Max hat aber verdeutlicht, dass er sich ein dreijähriges Einfrieren wünscht. Sollte das der Fall sein, dann ist Toyotas Position, dass wir das eben akzeptieren müssen."

Mosleys Vorwurf, wonach die 'GPMA' bisher keinen sinnvollen Gegenvorschlag auf den Tisch gelegt habe, kann Howett nicht nachvollziehen, denn es gibt sehr wohl den Vorschlag einer Teilhomologierung, die in bestimmten Bereichen weiterhin freie Entwicklung zulassen würde, und vor allem stehen die Teams ja auch nicht geschlossen hinter der Vereinbarung von Maranello, die von der FIA immer als der Stein der Weisen angepriesen wird.

"Vielleicht ist das alles sogar eine Initialzündung in die richtige Richtung." John Howett

Aber: "Vielleicht waren seine klaren Aussagen ja auch nur eine Möglichkeit, alle näher zusammenzubringen", stellte Howett eine Theorie auf. "Vielleicht ist das alles sogar eine Initialzündung in die richtige Richtung." Fest steht nun jedenfalls, dass alle Teams an einem Strang ziehen müssen, wenn sie sich noch Änderungen der Regeln für 2008 wünschen, denn eine einfache Mehrheit in der Technischen Arbeitsgruppe reicht für einen Beschluss nicht mehr aus, wie die Praxis zuletzt gezeigt hat...