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FIA reagiert auf Michelins Vorwürfe
Nach dem angedrohten Michelin-Ausstieg bei Einführung eines Einheitsreifens wehrt sich nun die FIA gegen die geäußerten Vorwürfe
(Motorsport-Total.com) - Das, was Michelin-Chef Edouard Michelin am Samstagabend in einer Ansprache vor der versammelten Presse erklärte, war keine große Überraschung mehr. Die Franzosen können sich mit dem Gedanken, dass in der Formel 1 in Zukunft ein Einheitsreifen kommen soll, überhaupt nicht anfreunden. Entsprechend drohten sie mit einem Ausstieg 2008 oder gar schon 2007, wenn die Pläne der FIA frühzeitig feststehen sollten.

© xpb.cc
Die FIA geht nach den Vorwürfen mit Michelin hart ins Gericht
Michelin selbst rückte dabei auch wieder den US-Grand-Prix 2005 in das Rampenlicht. Die Reifen der Franzosen waren den Belastungen in Indianapolis nicht gewachsen, schlussendlich fand das Rennen nur mit den sechs von Bridgestone ausgerüsteten Autos statt. "Natürlich ist es ärgerlich, dass FIA Michelin die Schuld gegeben hat, keine passenden Reifen zum US-Grand-Prix gebracht zu haben", stellte die FIA in einem Statement erneut klar.#w1#
"Herr Michelin sollte versuchen zu verstehen, dass keine Sporthoheit, kein Team und niemand vom zahlenden Publikum damit glücklich sein kann, wenn ein Ausrüster mit dem falschen Material ein wichtiges Ereignis der Weltmeisterschaft zerstört hat", heißt es weiter. Doch daraus könne man der FIA keinen Strick drehen. Michelin sei daher nicht in den Hintergrund gedrückt worden.
Den Franzosen stieß auch sauer auf, dass kurz nach dem Rennen in Indianapolis in der Tourenwagenweltmeisterschaft WTCC die Entscheidung fiel, dass der Reifenhersteller Yokohoma 2006 die Reifen in dieser Serie stellen würde. Michelin kann bis heute nicht nachvollziehen, warum diese Entscheidung so gefallen ist.
"Dies ist aber ganz einfach, denn das Angebot von Yokohama war einfach das beste", so die FIA. "Ihr Erfolg hatte nichts mit dem Debakel von Michelin in Indianapolis zu tun. Die endgültige Entscheidung in dieser Ausschreibung wurde sogar vor dem US-Grand-Prix 2005 getroffen." Auch die Kritik an den Einheitsreifen trifft in Paris auf taube Ohren.
"Herr Michelin sollte sich bewusst sein, dass dieser Vorschlag nicht von der FIA, sondern von allen Teams kommt - auch von den Teams von Michelin", stellte die FIA klar. "Es gibt starke Argumente für einen Einheitsreifen in der Formel 1. Wenn Michelin diese einfachen Fakten nicht anerkennt, dann zeigt dies fast einen komischen Mangel an Kenntnissen der modernen Formel 1."

