• 18.03.2022 15:30

  • von Matthew Somerfield, Übersetzung: Tobias Ebner

FIA passt Technisches Formel-1-Reglement in Details an

Die FIA reagiert auf einige Erkenntnisse der Formel-1-Tests: Das Mindestgewicht wird weiter angehoben, und auch um "Porpoising" kümmert man sich

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat einige Änderungen im Formel-1-Reglement in letzter Minute abgesegnet, um jenen Teams zu helfen, die mit unerwarteten Problemen aufgrund der neuen Regeln für 2022 zu kämpfen haben.

Titel-Bild zur News: Mick Schumacher

Mick Schumacher und Co. pilotieren die schwersten F1-Autos aller Zeiten Zoom

Die erste Änderung betrifft das Mindestgewicht, da viele Teams Schwierigkeiten hatten, das ursprüngliche Ziel von 795 Kilogramm zu erreichen. Dies war ein deutlicher Anstieg gegenüber den 752 Kilogramm aus der letzten Saison. Das ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, unter anderem auf neue Anforderungen an die Sicherheitsstruktur, spezielle Räder und Abdeckungen und ein höheres Gewicht der Reifen.

Nur Alfa Romeo und McLaren haben diese 795 Kilogramm Berichten zufolge erreicht, oder sind nahe dran. Infolgedessen setzten sich die Teams bei der FIA für eine leichte Erhöhung des Mindestgewichts, das nun um drei Kilogramm auf 798 Kilogramm angehoben wurde, ein.

Die Teams mit übergewichtigen Boliden argumentierten, dass die Anhebung des Limits sie davor bewahrt, viel Geld für die Verbesserung ihrer Autos auszugeben. Diejenigen, die das ursprüngliche Limit erreicht haben, haben nun zumindest die Möglichkeit, Ballast um das Auto herum anzubringen. Diejenigen, die von der Zielvorgabe noch weit entfernt sind, haben nun zumindest einen geringeren Nachteil.

Porpoising: Teams dürfen Streben verbauen

Die andere sichtbare Änderung in den aktualisierten Regeln ist die Erlaubnis für Teams, einen Streuer am Unterboden zu montieren, um die Verbiegung des Bodens bei hohen Geschwindigkeiten besser kontrollieren zu können.

Im Zuge ihrer Bemühungen, das "Porpoising" in den Griff zu bekommen, haben die Teams erkannt, dass dieses Phänomen durch eine zu starke Verbiegung des Unterbodens und einen dramatischen Anstieg des Anpressdrucks, der das Auto stärker an den Boden saugt, noch verstärkt werden kann.


Analyse: Der Freitag beim GP Bahrain 2022

Eine Lösung für die Verbiegung, die eine Reihe von Teams während der Tests einsetzte, war der Einbau von Unterbodenstreben. Allerdings waren diese nach dem geplanten Reglement für 2022 theoretisch verboten. Nun wurde den Teams jedoch gestattet, an den Rennwochenenden Streben einzubauen, die die Verbiegung des Unterbodens verringern können.

Die Details dazu wurden in Artikel 3.5.7 des Technischen Reglements der Formel 1 aufgenommen, der sich mit Hilfskomponenten für den Unterboden befasst. Darin heißt es, dass die Fahrzeuge mit einer einzigen Strebe auf jeder Seite des Fahrzeugs ausgestattet sein dürfen, die zwischen dem Unterboden und dem "vollständig gefederten Teil des Fahrzeugs" angebracht werden muss.

Die Strebe muss außerdem: "einen kreisförmigen Querschnitt mit einem Durchmesser von nicht mehr als 5 mm haben, mit Ausnahme von minimalen Details an den inneren und äußeren Befestigungspunkten, oder zu Einstellzwecken."