• 25.06.2008 14:42

  • von Marco Helgert

FIA möchte Formel-1-Kontrolle behalten

Die FIA möchte die Formel-1-Teams auf ihre Seite ziehen - nur marginal höhere Nenngebühren 2009 - Formel-2-Meisterschaft ab 2009

(Motorsport-Total.com) - Der Machtkampf in der Formel 1 geht in eine weitere Runde. Nachdem die Unterzeichnung eines neuen Concorde Agreements zwischen Teams, Ausrichtern und der FIA immer mehr ins Hintertreffen geriet, kristallisierte sich heraus, dass dies vor allem an der künftigen Machtverteilung in der Formel 1 liegt. Die FIA fürchtet, durch den neuen Entwurf an Einfluss zu verlieren und nur noch für die sportlichen Aspekte verantwortlich zu sein.

Titel-Bild zur News: FIA Logo

Die FIA möchte die Formel 1 zusammen mit dem Teams umgestalten

Umso spannender wurden die Ergebnisse der heutigen Sitzung des World Councils erwartet. Und einige Überraschungen finden sich auch in der Erklärung der FIA. So möchte die oberste Sportbehörde mit den Formel-1-Teams weitreichende Gespräche darüber führen, wir die Effizienz der Formel 1 verbessert werden kann. Explizit eingeschlossen darin sind auch "neue technische Regularien für die Meisterschaft".#w1#

Keine massiv höheren Gebühren für die Teams

"Dies beinhaltet auch eine Bewertung der Führung der Formel 1", heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die FIA möchte sich dem Kampf um die Macht also stellen und sich vor allem die Zustimmung der Teams sichern. Aus den geplanten höheren Nenngebühren wurde somit nichts - denn die Teams zunächst stärker zu belasten und dann ihre Zustimmung im Machtkampf zu bekommen, erschien wohl aussichtslos.

Die Teams müssen für 2009 eine Nenngebühr von 309.000 Euro zahlen - das sind lediglich drei Prozent mehr als in dieser Saison, die mit der Inflation erklärt wurden. Jedoch: Man setzt den Teams gleichzeitig die Pistole auf die Brust und möchte eine drohende "Piratenserie" schnell wieder in der Versenkung verschwinden lassen.

Die Einschreibeperiode für die Saison 2009 wurde massiv nach vorn verlegt. Vom 1. bis zum 31. Juli 2008 müssen die Teams die Unterlagen zur Meldung anfordern. Über zusätzliche Gebühren, die einer erweiterten Sicherheit an der Strecke zugute kommen soll, wird zu einem späteren Punkt aber noch einmal verhandelt - jedoch unter Einbeziehung der betroffenen Teams.

Formel-2-Meisterschaft schon ab 2009?

Eine weitere Entscheidung, die zumindest indirekt die Formel 1 näher an die FIA binden soll, ist die Einführung einer eignen Nachwuchsserie. Die GP2-Serie, welche die Formel 3000 ablöste, ist ein Renault-Produkt. Schon für 2009 möchte die FIA jedoch etwas Eignes anbieten wollen.

"Die FIA wird eine neue Nachwuchsserie für die Formel 1 ausschreiben", heißt es. "Diese Meisterschaft, genannt Formel 2, würde 2009 beginnen und als preiswerte Plattform fungieren, um Fahrertalente für die Formel 1 zu entwickeln. Es wird erwartet, dass dies mit einem Budget von circa 200.000 Euro pro Auto in einer Saison erreicht werden kann."

Bis auf die Nenngebühren und die vorgezogene Einschreibung der Teams sind konkrete Entscheidungen nicht gefallen. Die angekündigten Gespräche mit den Teams für die Formel-1-Zukunft müssen noch anlaufen, ebenso der Aufbau der neuen Formel 2 - denn bis 1984 gab es diese Serie bereits, wurde dann von der Formel 3000 aber abgelöst.