FIA-Meeting findet trotz Team-Boykott statt

Obwohl nur Ferrari zum Meeting am 15. April erscheinen will, denkt FIA-Präsident Max Mosley nicht an eine komplette Absage

(Motorsport-Total.com) - Bis auf Ferrari haben gestern alle Formel-1-Teams erklärt, nicht zum FIA-Meeting am 15. April in Paris zu erscheinen. In der französischen Hauptstadt wird bekanntlich die nächste Verhandlungsrunde bezüglich des Reglements stattfinden. Nach derzeitigem Stand werden aber nur die FIA selbst und Ferrari dort aufkreuzen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley muss sich am 15. April in Paris wohl wieder selbst unterhalten...

Die restlichen neun Teams sowie die Automobilhersteller BMW, DaimlerChrysler, Honda, Renault und Toyota haben gestern in einem Hotel in Großbritannien an ihren eigenen Statuten für die Zukunft des Grand-Prix-Sports gearbeitet und wollen erst wieder in die Verhandlungen mit der FIA eintreten, wenn sie mit ihrem Entwurf fertig sind. Dies werde aber voraussichtlich erst im Juli oder August der Fall sein, meinte BAR-Honda-Teamchef Nick Fry.#w1#

Die FIA lässt sich davon nicht beirren: "Wir werden mit dem Meeting am 15. April wie vorgesehen fortfahren", erklärte ein Sprecher des Automobilweltverbandes gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Es sind alle Teams eingeladen, aber es obliegt ihnen natürlich selbst, ob sie kommen wollen oder nicht. Wir wären glücklich, sie zu begrüßen. Wir haben diese Diskussionen ins Leben gerufen, um mit den Teams gemeinsam an der Zukunft der Formel 1 zu arbeiten, aber sie sind für den Entscheidungsfindungsprozess nicht unbedingt notwendig."

Das heißt, dass vorerst weiterhin die FIA und Ferrari alleine an der Zukunft der Ecclestone-Formel-1 basteln, während sich alle anderen mit einer separaten Initiative befassen. Diese soll zwar keineswegs zur Gründung einer alternativen Rennserie führen, sondern vielmehr zu einem Dialog auf Basis der Prinzipien der Automobilhersteller, sobald diese fertig sind, doch kategorisch ausschließen will die Gruppe der neun Teams und fünf Hersteller eine Alternativserie nicht.

Interessant ist, dass auch Red Bull Racing und das von Midland kontrollierte Jordan-Team weiterhin nicht am FIA-Tisch Platz nehmen, obwohl diese beiden Rennställe signalisiert haben, dass sie sich nicht vorstellen können, gegen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und die FIA zu arbeiten. Ähnliches war zuletzt aus dem Toyota-Lager zu hören. Offenbar will man aber die immer schlagkräftiger werdende Allianz abseits von Ferrari nicht gefährden.