Ecclestone relativiert die Sonderstellung von Ferrari

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone über Ferraris angebliche Sonderstellung und den Boykott der restlichen neun Teams

(Motorsport-Total.com) - Seit Ferrari ein finanziell lukratives Papier unterschrieben hat, welches den Traditionsrennstall bis 2012 an Bernie Ecclestone bindet, haben sich die Fronten im Formel-1-Machtkampf weiter verhärtet. Die restlichen neun Teams stoßen sich daran, dass mehr Geld nach Maranello fließt als auf ihre eigenen Konten, und fühlen sich benachteiligt.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone versteht den Aufstand der neun Teams gegen Ferrari nicht

Ecclestone versteht den Wirbel aber nicht: "Es gibt für alle dieselben Regeln und jeder muss innerhalb dieser Regeln das Beste aus seinen Möglichkeiten herausholen", erklärte er am Wochenende in Bahrain gegenüber 'Premiere'. "Wir behandeln Ferrari überhaupt nicht bevorzugt." Aber: "Ferrari ist natürlich etwas Besonderes, denn sie sind das einzige Team, das seit Beginn der Formel-1-Weltmeisterschaft dabei ist."#w1#

Ferrari habe außerdem kein neues Concorde Agreement, sondern lediglich eine "kommerzielle Vereinbarung, durch die sie bis 2012 an die Formel 1 gebunden sind", unterschrieben. "Das ist für mich einmal das Wichtigste. Die technischen und sportlichen Regeln sind aber trotzdem für alle gleich. Die FIA hat kürzlich ein Meeting einberufen, um die Regeln ab 2008 zu besprechen, aber das einzige Team, das gekommen ist, war Ferrari. Daraufhin haben sich die anderen Teams beschwert, dass Ferrari bevorzugt behandelt werde. Das finde ich ziemlich dumm."

Außerdem ging er kurz auf jene gemeinsame Erklärung mit den Automobilherstellern ein, die vor einiger Zeit eine Einigung nahe erscheinen ließ, ehe die Übereinkunft wieder platzte: "Vergangenes Jahr waren wir uns mit den Herstellern prinzipiell einig. Wir wollten einen Vertrag für zehn Jahre machen, aber sie haben gesagt, sie können sich nie mehr als für zwei Jahre verpflichten. Jetzt wollen sie ihre eigene Serie machen, aber was ist in zwei Jahren? Sie haben einfach keine Linie", so Ecclestone.

Das, was er selbst im derzeit tobenden Machtkampf erreichen will, sei klar, meinte der 74-Jährige abschließend: "Mein Ziel ist es, die Formel 1 als Formel 1 zu erhalten. Ich bin sehr stolz auf die Formel 1. Daher möchte ich die Show für die Zuschauer verbessern, ebenso wie die Anlagen. Rennstrecken wie in Bahrain sind super für die Zuschauer, für die Teams und für die Presse."