• 28.01.2011 15:22

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Ferrari wünscht sich guten Start ins WM-Rennen

Stefano Domenicali hofft, von Anfang an zuverlässig und schnell zu sein, weil er glaubt, dass das Entwicklungstempo zwischen den Rennen abnehmen wird

(Motorsport-Total.com) - Mit dem heute vorgestellten F150 möchte die Scuderia Ferrari in der bevorstehenden Saison am liebsten beide WM-Titel gewinnen. Dafür ausschlaggebend wird sein, vom ersten bis zum letzten Rennen konstant zu punkten. Gerade die ersten Rennen, die oftmals chaotisch verlaufen und von ungewöhnlich hohen Ausfallraten gekennzeichnet sind, werfen dabei wichtige Punkte ab.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali, Fernando Alonso und Felipe Massa

Teamchef Stefano Domenicali mit den beiden aktuellen Ferrari-Fahrern

"Es ist entscheidend, wie im Vorjahr (Doppelsieg im ersten Rennen; Anm. d. Red.) gut in die Meisterschaft zu starten", erklärt Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali, "denn wenn du am Anfang Punkte liegen lässt, musst du vielleicht am Ende dafür bezahlen. Daher müssen die Zuverlässigkeit und die Performance gleich beim ersten Rennen gewährleistet sein. Das ist sehr wichtig. Natürlich kann man später aufholen, aber je mehr Punkte man am Anfang gewinnt, desto besser."

Ferrari werde daher "konservativ" an das Thema Zuverlässigkeit herangehen und keine großen Experimente wagen. Gerade die Motorenprobleme kosteten Fernando Alonso Anfang 2010 wertvolle Punkte: "Im Vorjahr mussten wir am Ende den Preis dafür bezahlen, dass wir im ersten Saisondrittel zu viele Punkte verschenkt haben", ärgert sich Domenicali und will es daher diesmal besser machen.

¿pbvin|512|3413||0|1pb¿Der in Maranello präsentierte F150 entspricht übrigens bei weitem noch nicht jenem Modell, das beim ersten Rennen in der Startaufstellung stehen wird. Erst "beim dritten Test" (von 18. bis 21. Februar in Barcelona) hat Ferrari vor, ein Auto auf die Strecke zu schicken, das schon beinahe der finalen Ausbaustufe entspricht. Dementsprechend seien auch die ersten Testergebnisse mit Vorsicht zu genießen.

"Ich erwarte mir vom ersten Test noch keine genauen Aufschlüsse über das Kräfteverhältnis, denn da probieren alle etwas anderes aus", kündigt Domenicali an. "In Barcelona werden wir schon ein bisschen mehr verstehen als in Valencia, aber erst beim Bahrain-Test werden wir das Kräfteverhältnis erstmals andeutungsweise lesen können." In der Sakhir-Wüste testen die Formel-1-Teams von 3. bis 6. März, also eine Woche vor dem Auftaktrennen an gleicher Stelle.

Was das Thema Zuverlässigkeit angeht, macht man sich bei Ferrari vor allem über das Hybridsystem KERS Sorgen, das schon 2009 für den einen oder anderen Defekt gesorgt hat: "2009 hatten wir viele Probleme", räumt Domenicali ein. "Ich hoffe, dass diese nicht wieder auftreten werden - und dass wir den Teams gegenüber, die KERS noch nie verwendet haben, im Vorteil sind."


Fotos: Präsentation des Ferrari F150


Außerdem rechnet der Italiener damit, dass das Entwicklungstempo der Teams nicht mehr ganz so hoch sein wird wie in den vergangenen Jahren: "Ich glaube nicht, dass der Spielraum für Weiterentwicklungen zwischen den Rennen gleich groß ist wie früher, weil die Regeln strenger geworden sind. Umso wichtiger ist es, sehr gut in die Saison zu starten", gibt Domenicali abschließend zu Protokoll.