Ferrari wieder nur im Mittelfeld

Die Leistung über eine schnelle Runde stimmt bei Ferrari noch nicht, aber Schumacher (10.) und Barrichello (7.) sehen Chancen im Rennen

(Motorsport-Total.com) - Die Änderung des Qualifyingformats sei kein Nachteil für Ferrari, so die Einschätzung von Rennleiter Jean Todt vor dem Wochenende. Ein Vorteil scheint sie aber ebenfalls nicht zu sein. Michael Schumacher und Rubens Barrichello starten wieder vom hinteren Ende der Top-Ten aus. Dabei war Schumacher auf seiner Fahrt zu Startplatz zehn wahrscheinlich mit recht viel Benzin unterwegs, was seinen Rückstand von eineinhalb Sekunden zum Teil erklären würde. Barrichello war knapp vier Zehntelsekunden schneller und steht auf Position sieben.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher (Ferrari F2005)

Michael Schumacher muss auch in der Eifel auf das Rennen hoffen

"Zunächst möchte ich Nick Heidfeld zu seiner ersten Pole Position gratulieren", begann der Weltmeister. "Es war eine Superrunde und er hat es verdient. Ich hatte auf meiner Qualifyingrunde ein wenig Untersteuern, speziell in Kurve zehn. Dort habe ich einige Zehntel verloren. Ich freue mich dennoch auf das Rennen, dort sollten wir - wie die Saison bisher gezeigt hat - stärker sein als heute. Es ist für mich schwer, vorauszusagen, was wir morgen erwarten können, denn es gab Phasen an diesem Wochenende, da sah es nicht viel versprechend aus. Aber das konnte man auch über Monaco sagen und im Rennen waren wir dann schnell. Ich werde also so gut es geht angreifen und sehen, was passiert. Ich möchte so viele Punkte mitnehmen wie möglich."#w1#

Rubens Barrichello hingegen war froh, dass er die Probleme vom Vormittag überwinden konnte. "Am Morgen hatte ich das Gefühl, dass wir nicht sehr konkurrenzfähig waren, aber meine Qualifyingrunde war sehr gut, auch wenn sie noch etwas besser hätte werden können", so der Brasilianer. "Aber immerhin ist die Balance des Autos gut. Wir sehen definitiv besser aus als am vergangenen Wochenende. Wir müssen nun abwarten, wie sich unsere Strategie morgen auswirken wird."

"Wir waren für dieses Qualifying in keiner guten Ausgangsposition, aber ich denke, dass wir ein gutes Setup für das Rennen haben und einen konstanten Reifen", zeigte sich auch der Technische Direktor Ross Brawn zuversichtlich. "Das könnte ein entscheidender Faktor sein, denn die Wettervorhersage prognostiziert hohe Temperaturen. Bei heißeren Temperaturen heute Nachmittag reagierte das Auto nicht so gut wie am Morgen, aber innerhalb der erlaubten Änderungen für das Rennen können wir das noch kompensieren. Im Gegensatz zu Monaco kann man hier aus einer guten Strategie etwas machen, und man kann auch gut überholen. Daher bin ich optimistisch, dass wir im Rennen etwas Gutes leisten können. Wir müssen für beide Fahrer auf gute Starts hoffen und dann abwarten, ob uns das Rennen entgegenkommt."

Auf Vorhersagen möchte sich auch Rennleiter Jean Todt nicht einlassen: "In dieser Session mussten wir uns wieder mit dem Problem herumschlagen, das wir nun schon eine ganze Weile haben, und man muss sagen, dass wir auf eine Runde noch nicht absolut konkurrenzfähig sind. Wenn man sich die Session anschaut, steht ein Fragezeichen hinter den Benzinmengen der Mitbewerber, weil wir ja zum alten Qualifikationsformat aus dem letzten Jahr zurückgegangen sind. Wir werden im Rennen sicher konkurrenzfähiger sein, müssen aber abwarten, welche Strategien die anderen Teams gewählt haben. Die Antwort bekommen wir erst morgen Nachmittag. Sicher ist aber, dass wir mit beiden Autos unser Bestes für ein gutes Resultat geben werden."