• 25.06.2006 23:21

Ferrari: "Waren nicht schnell genug"

Michael Schumacher (2.) und Felipe Massa (5.) sammelten in Montréal zwar Punkte, hatten aber mit der Vergabe des Siegerpokals nichts zu tun

(Motorsport-Total.com) - Nach einem katastrophalen Freitag, einem durchschnittlichen Samstag und einem ereignisreichen Rennen, in dem Michael Schumacher dank eines Patzers von Kimi Räikkönen quasi in letzter Sekunde noch auf Platz zwei nach vorne rutschte, hieß das Ferrari-Fazit in Montréal: immerhin Schadensbegrenzung! Felipe Massa leistete seinen Beitrag dazu als Fünfter.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher fuhr ein solides Rennen, hatte aber keine Siegchancen

"Heute ging es nur darum, den Schaden in Grenzen zu halten", sagte Schumacher, dessen Rückstand in der Weltmeisterschaft nun schon 25 Punkte beträgt. "Der zweite Platz ist das Maximum, was heute möglich war, denn unsere Startposition war zu weit hinten und mein Start war auch alles andere als perfekt, so dass ich hinter Trulli festsaß und aufgehalten wurde. Das Safety-Car und Kimis Fehler am Ende verhalfen mir aber zu Platz zwei."#w1#

Mauerkuss blieb ohne Konsequenzen

"Wir dürfen nicht aufgeben und werden es auch nicht." Michael Schumacher

"Es war ein schwieriges Rennen, denn wenn man nur leicht neben die Ideallinie kam, lief man schon Gefahr, von der Strecke zu schlittern, weil die Fahrbahn extrem schmutzig war und sogar aufbrach. Gegen Halbzeit berührte ich deswegen einmal leicht die Mauer in der letzten Kurve, aber zum Glück wurde das Auto nicht beschädigt. Wir dürfen nicht aufgeben und werden es auch nicht. Nächste Woche in Indianapolis, wo die Reifenperformance entscheidend ist, wollen wir aufholen", fügte er an.

Massa war "glücklich mit dem Ausgang des Rennens, sowohl mit meinem als auch mit Michaels. Das sind wichtige Punkte. Wir hatten eine andere Strategie als die anderen: nur einen Boxenstopp. Auch mit einer schweren Benzinlast waren das Auto und die Reifen gut und ich konnte eine konkurrenzfähige Pace geben. Erst nach der Safety-Car-Phase fehlte ein bisschen Grip, aber immerhin waren wir besser in Form als gestern", bilanzierte der Brasilianer.

Technikchef Ross Brawn zog ein ernüchterndes Fazit: "Wir waren an diesem Wochenende ganz einfach nicht schnell genug", seufzte der Brite. "Wir müssen jetzt viel Zusatzarbeit leisten, um unseren Rückstand schnell zu verkürzen. Das letzte Safety-Car hat uns geholfen, denn dadurch konnte Michael eine Position gutmachen und den Schaden vom Resultat her in Grenzen halten."

Hinter Trulli verlor Schumacher wertvolle Zeit

"Die Bridgestone-Reifen funktionierten heute sehr gut." Ross Brawn

"Schade, dass er so lange hinter Trulli festsaß. Das war frustrierend, denn unser Fahrer hätte viel schneller fahren können, wie man nachher sehen konnte, als er eine freie Strecke vor sich hatte", fügte Brawn an. "Die Bridgestone-Reifen funktionierten heute sehr gut, was wir nicht anders erwartet hatten. Es heißt, dass man niemals aufgeben soll, und das haben wir auch nicht vor!"

Teamchef Jean Todt fasste zusammen: "Wir verlassen Montréal mit dem gleichen Resultat wie Silverstone vor zwei Wochen, also mit einem zweiten Platz für Michael und einem fünften für Felipe. Wir hatten ein hartes und umkämpftes Rennen erwartet - und genau das bekamen wir auch geliefert. Man kann diese zwölf Punkte aus zwei Blickrichtungen sehen: negativ, weil wir in der Meisterschaft an Boden verloren haben, und positiv, wenn man sich die schlechten Startpositionen vor Augen führt", teilte der Franzose mit.

"Der Grand Prix von Kanada markiert das Ende der ersten Saisonhälfte. Wir liegen in beiden Meisterschaftswertungen auf dem zweiten Platz, allerdings mit großem Rückstand, wenn man die Konstanz in den Resultaten und die Performance unseres Hauptkonkurrenten in Betracht zieht. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir das Handtuch werfen - nicht wir und auch nicht unsere Freunde von Bridgestone", fügte er abschließend an.