• 23.07.2009 20:21

  • von Roman Wittemeier

Ferrari: Ungarn vor der Brust, Monaco im Hinterkopf

Felipe Massa und Kimi Räikkönen rechnen sich für den Grand Prix in Ungarn gute Chancen aus: Ferrari F60 mit vielen neuen Teilen

(Motorsport-Total.com) - Ferrari tritt am Hungaroring mit großen Hoffnungen an. Die enge Strecke nahe Budapest kommt dem Kurvengeschlängel von Monaco sehr nahe. Genau dort zeigten die Italiener ihre bisher beste Saisonleistung. Richtungswechsel liegen dem F60 offenbar und davon gibt es in Ungarn mehr als genug. "Der Kurs von Budapest verzeiht aber wesentlich mehr als die Rennstrecke im Fürstentum, wo selbst der kleinste Rutscher fast immer in den Leitplanken endet", beschreibt Kimi Räikkönen den wichtigen Unterschied.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen, Felipe Massa

Felipe Massa und Kimi Räikkönen wollen endlich erste Siege einfahren

Der Finne freut sich aus zwei Gründen ganz besonders auf den anstehenden Grand Prix. Erstens besuchen alljährlich viele Landsleute die ungarische Strecke und machen das Rennen zum "Heimspiel" für den Weltmeister von 2007. Zweitens gibt das gute Ergebnis von Monaco Hoffnung für den Hungaroring. "Dort sind wir in diesem Jahr auf das Podium gefahren und das ist auch ganz klar unser Ziel für Budapest."#w1#

Räikkönen: Erst Grand Prix, dann Rallye

"In Monte Carlo konnten wir bis zum letzten Moment um die Pole-Position kämpfen und ich denke, dass das Rennen eine andere Wendung genommen hätte, wenn wir tatsächlich auf Startplatz eins geständen wären", meint Räikkönen rückblickend. Und weiter: "Wir versuchen es in Ungarn erneut, doch das wird schwierig werden. Der F60 sollte sich recht gut mit der Strecke anfreunden können. Wir wissen allerdings, dass die anderen Teams ihre Rennwagen nach dem Grand Prix in Monaco erheblich verbessert haben. Es wird also gewiss ein enger Wettbewerb stattfinden."

Auch Ferrari legt in Budapest noch einmal erheblich nach. Die Roten haben einen neuen Unterboden, einen veränderten Heckflügel und neue Elemente der Hinterradaufhängung im Gepäck. "Wir haben seit Jahresbeginn sehr hart daran gearbeitet, die Lücke zu den Führenden zu schließen. Natürlich haben aber auch alle anderen ihre Autos weiterentwickelt. Hinzu kommt, dass wir in diesem Jahr während der Saison nicht testen dürfen. Das erschwert die ganze Geschichte logischerweise noch einmal", so der Finne. "Wie die zweite Jahreshälfte für uns laufen wird, hängt nicht zuletzt auch davon ab, wie wir unsere Ressourcen verteilen. Die Arbeiten am Auto für 2010 sind schon in vollem Gange."

Die Entwicklung des nächstjährigen Boliden wird nach dem kommenden Wochenende pausieren. Die Formel 1 geht in die Sommerferien. Auch Räikkönen macht mal Pause: "Die erste Woche werde ich voll und ganz der Rallye in Finnland widmen, wo ich einen FIAT Grande Punto Abarth fahren werde. Anschließend werde ich mich gemeinsam mit meiner Familie und den Freunden etwas entspannen, ehe schon wieder die Vorbereitungen für das Rennen in Valencia am 23. August beginnen."


Fotos: Großer Preis von Ungarn, Pre-Events


Massa sieht Reifen im Mittelpunkt

Bevor man sich um das Rennen in der spanischen Hafenstadt kümmert, steht für Felipe Massa in Ungarn schwarzes Gummi im Fokus. Der Brasilianer schreibt den Reifen am kommenden Wochenende eine wichtige Rolle zu: "Man muss die Pneus schonen. Man kann hier sehr schnell Graining bekommen, weil die weichen Mischungen im Einsatz sind und es sehr heiß wird. Ich bin sicher, dass die Reifennutzung eine ganz entscheidende Beudeutung für den Rennausgang haben wird. Wir müssen also beim Setup darauf achten."

¿pbvin|512|1765||0|1pb¿Aus Sicht des amtierenden Vizeweltmeisters ist Ferrari für die Hitzeschlacht in Budapest gut aufgestellt: "Am Nürburgring waren wir bereits stark. Ich konnte wirklich gute Zeiten fahren, sogar Vettel konnte phasenweise nicht mithalten. Es könnte vielleicht ein gutes Wochenende für uns werden, aber für Vorhersagen ist es eigentlich noch zu früh." Mit dem Hungaroring hat Massa noch eine Rechnung offen. Im vergangenen Jahr lag er souverän auf Siegkurs, bevor ihm ein Motorschaden einen Strich durch die Rechnung machte.

Der WM-Zug ist für den Brasilianer in Sommer 2009 bereits abgefahren, aber man peilt Rennsiege in den verbleibenden Grands Prix an. Konkurrenz an der Spitze gibt es reichlich. Nicht nur Jenson Button und Sebastian Vettel sind Kandidaten, sondern auch Mark Webber. "Auch ich bin durch meinen ersten Sieg stärker geworden", erinnert sich Massa. Er beschreibt: "Man wird erwachsener und die nächsten Siege kommen fast automatisch. Wenn man die Pole-Position holt und den Sieg, dann glaubt man erst richtig daran, ein großer Fahrer zu sein."