• 23.07.2009 19:51

  • von Roman Wittemeier

Vettel: "Ab jetzt zählt jedes einzelne Rennen"

Sebastian Vettel sieht sich im Kampf um die Formel-1-Krone in einer guten Position: "Wir sind die Jäger" - Sorgen wegen langsamer Starts

(Motorsport-Total.com) - Der Hungaroring ist eine winklige Strecke, die Temperaturen in Ungarn werden höchst sommerlich sein. Diese zwei Voraussetzungen sprechen am Wochenende womöglich gegen Red Bull. In Monaco konnten die "Bullen" nur wenig Eindruck machen, bei Hitze waren zumeist die Brawn-Boliden deutlich vorne. Dennoch geht Sebastian Vettel optimistisch an das zehnte Saisonrennen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel will sich im teaminternen Zweikampf wieder mehr Luft verschaffen

"Wir haben ein konkurrenzfähiges Auto, unabhängig von der Strecke", so der Heppenheimer. Die Kampfansage folgt sofort: "Wir sollten schnell genug für viele Punkte sein. Natürlich ist diese Strecke ganz anders als die beiden Kurse, auf denen wir zuvor unterwegs waren. Es wird sicherlich auch heißer sein. Ich bin aber davon überzeugt, dass das Wetter kein Problem für uns sein wird. Das Feld wird enger zusammenrücken. Neben Brawn könnten hier auch McLaren-Mercedes und Ferrari schnell sein."#w1#

Ferrari und McLaren-Mercedes als Gefahr

Gerade die beiden Topteams der vergangenen Jahre könnten sich zum großen Problem für Red Bull und auch für Brawn entwickeln. Falls Ferrari und die Silbernen weit vorne starten, wird es interessant, meint Vettel: "Ich hoffe, dass ich deutlich vor ihnen stehe. Ganz sicher wird der Start für alle Piloten zum Problem, die kein KERS an Bord haben." Der Weg zur ersten Kurve ist recht lang. Der Extra-Schub könnte den KERS-Autos viele Positionsverbesserungen bringen.

Der Start war vor allem am Nürburgring nicht gerade Vettels Paradedisziplin: "Ein guter Start hängt immer von vielen Faktoren ab. Meine Reaktionszeit war gut, auch der erste Schub passte. Aber wir haben dann in der Beschleunigungsphase verloren. Ich hatte keinen Windschatten und die anderen Autos flogen einfach an mir vorbei." Man habe an den entsprechenden Elektronikeinstellungen gearbeitet, um die Startprozedur zu verbessern.

¿pbvin|512|1760||0|1pb¿"Wir werden hoffentlich am Sonntag Fortschritte diesbezüglich sehen", wünscht sich Vettel. "Aber zum Beispiel hatte Rubens am Nürbrugring einen Bombenstart. In Australien fiel er beim Start dagegen gnadenlos zurück. Das zeigt also, dass es wirklich nicht einfach ist, konstant gute Starts hinzubekommen." Gespannt blicken viele Fans auf das interne Duell der "Bullen". Mark Webber liegt nach seinem Sieg in der Eifel nur noch eineinhalb Zähler hinter dem Deutschen.

Über Webber-Ansprüche und Alguersuari-Debüt

Beide Piloten wurden von Red Bull für 2010 bestätigt. Die beiden Teamkollegen lieben sich offenbar nicht, aber sie treiben sich gewinnbringend an. "Es ist doch eine tolle Situation für das Team, wenn beide Piloten die gleiche Richtung einschlagen. Natürlich will man seinen Teamkollegen schlagen. Das gilt für mich genauso wie für ihn. Solange das Team davon profitiert, ist doch alles in bester Ordnung", malt Vettel eine fast harmonisches Bild.

"Ungarn ist nicht wichtiger als irgendein anderes Rennen." Sebastian Vettel

Doch Webber und das Talent aus Heppenheim schenken sich nichts. Die Frage ist, wer sich letztlich als härtester Konkurrent von Jenson Button im Kampf um den Titel entpuppt. "Man muss kein Genie sein um zu erkennen, dass bei einem 21-Punkte-Rückstand ab sofort jedes einzelne Rennen wichtig ist", meint Vettel. Er fügt hinzu: "Ungarn ist nicht wichtiger als irgendein anderes Rennen. Wir sind die Jäger. Wir müssen härter arbeiten, um den Rückstand aufzuholen."

An der Kritik am Einsatz des neuen Formel-1-Rookies Jaime Alguersuari will sich Vettel nicht beteiligen. Viele seiner Kollegen halten das Debüt des Spaniers mit 19 Jahren und 125 Tagen für verfrüht. "Ich habe gehört, dass es auch Mark nicht besonders gefällt. Aber wenn man etwas kritisieren kann, dann sind das die Regeln. Man kann heutzutage ohne einen einzigen Test in der Formel 1 debütieren. Die Zeiten sind für junge Talente schwierig. Sie können sich nirgends beweisen. Ich wünsche Jaime viel Erfolg und rate ihm nur, sich selbst genügend Zeit zu geben."