• 07.10.2005 09:53

Ferrari trotz guter Trainingszeiten zurückhaltend

Platz zwei für Schumacher und Platz vier für Barrichello am ersten Tag in Suzuka sind Ferrari noch kein Grund für japanische Euphorie

(Motorsport-Total.com) - Die Positionen zwei und vier von Michael Schumacher und Rubens Barrichello im zweiten Freien Training in Suzuka sehen zwar optisch gut aus, haben aber für den weiteren Verlauf des Wochenendes ebenso wenig zu bedeuten wie das miserable Abschneiden am Vormittag, als Ferrari kein Auto unter die besten 15 brachte. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher wurde durch einen neuen Reifensatz nach vorne gespült

"Es macht immer Spaß, in Suzuka zu fahren, aber unsere Stärke zu bewerten, fällt mir schwer", meinte Schumacher. "Wir müssen die Daten erst genau analysieren. In der zweiten Session lief es definitiv besser, aber auch nur, weil wir unseren neuen Reifensatz kurz vor dem Regen schon ausgepackt haben. Die Zeiten spiegeln nicht unsere wahre Position wider, und es gibt keinen Grund, weshalb wir stärker als in Brasilien sein sollten. Das unvorhersehbare Wetter könnte uns allerdings helfen."#w1#

Barrichello äußerte sich ähnlich: "Zuerst, mit neuen Reifen, war die Balance in der ersten Runde nicht allzu gut, aber dann fand ich gegen Ende des Tages eine gute Balance, als mein Auto mit Reifen ausgestattet war, die schon ein paar Runden auf dem Buckel hatten. Insofern bin ich relativ zuversichtlich für den Rest des Wochenendes, denn was zählt, ist, wie sich das Auto am Ende verhalten hat", so der Brasilianer.

Technikchef Ross Brawn blieb verhalten: "Die Zeiten der zweiten Session erklären sich dadurch, dass wir dann neue Reifen verwendet haben, während dies die meisten anderen Teams schon am Morgen getan hatten. Sie hatten wohl früher als wir mit Regen gerechnet", gab der Brite zu Protokoll. "Wir sind ganz gut in Form, das Auto ist auch gut ausbalanciert, aber der Verschleiß scheint für beide Reifenhersteller recht hoch zu sein. Viel wird daher am Sonntag von den Reifenfirmen abhängen."

"Ein Land, das mich fasziniert, und ein wichtiger Markt für Ferrari" ist Japan aus Sicht von Teamchef Jean Todt, der daher immer wieder gerne nach Suzuka kommt. Und: "Wir sind hier in Bridgestones Heimat, weshalb wir in den letzten Tagen einige interessante Meetings auf unterschiedlichsten Ebenen mit ihnen in Tokio hatten, um die gegenwärtige Situation zu analysieren und Pläne für die Zukunft zu schmieden", gab der Franzose zu Protokoll.

"Was den heutigen Tag angeht, ist es eindeutig schwieriger als sonst, das Kräfteverhältnis einzuordnen, weil in den zwei Stunden verschiedene Programme durchgeführt wurden", fuhr er fort. "Wir sind durch unsere gewöhnliche Routine gegangen und haben die beiden Bridgestone-Reifentypen ausprobiert. Außerdem sind auf unseren Autos hier zum ersten Mal - wie auch in einer Woche in China - die Logos der Olympischen Spiele von Turin 2006 zu sehen. Das ist eine Veranstaltung, die uns sehr am Herzen liegt."