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Ferrari staunt über konservative Flügel der Konkurrenz
Ferrari-Chefdesigner Aldo Costa kann nicht nachvollziehen, warum die Konkurrenz den Frontflügel öffentlich kritisiert, rätselt selbst aber über Red Bull
(Motorsport-Total.com) - Die Frontflügel von Ferrari und Red Bull sorgen im Fahrerlager weiter für Diskussionen. Es ist optisch eindeutig zu erkennen, dass diese deutlich flexibler sind als jene der Konkurrenz. Doch auch den verschärften Frontflügel-Test, den der Automobilweltverband FIA an diesem Wochenende in Belgien erstmals angewandt hat, haben die Konstruktionen der beiden Teams bestanden.

© xpb.cc
Aldo Costa wundert sich über konservative Frontflügel der Konkurrenz
"Unser Frontflügel ist linear - wir haben keinerlei Tricks oder irgend so etwas", so Ferrari-Chefdesigner Aldo Costa gegenüber 'Autosport'. Somit haben die Italiener auch kein Problem, den neuen Test zu bestehen, bei dem der Frontflügel mit dem doppelten Gewicht belastet wird und sich im Verhältnis dazu lediglich linear verbiegen darf.#w1#
Ferrari setzt in Spa auf denselben Frontflügel wie beim vergangenen Rennen, für den neuen Test musste man keine Modifikationen vornehmen. Beim zweiten Test wird das Nachgeben des Flügels nicht zur Referenzplatte gemessen, sondern zur Nase. Damit möchte man sicherstellen, dass Teams nicht auf flexible Nasen oder flexible Montagepunkte setzen.
"Auch das ist für uns kein Problem, abgesehen von der Tatsache, dass man auch den Unterboden des Autos leicht deformiert, wenn man den Frontflügel belastet. Das bedeutet, dass die Verformung ein wenig größer sein wird. Das mussten wir in Betracht ziehen."
Ohne Probleme könne der Frontflügel nach Aussage des Ingenieurs einen noch härteren Belastungstest bestehen: "Wir sind von der maximalen Belastung bei der Höchstgeschwindigkeit noch ziemlich weit entfernt, der Flügel kann also in Bezug auf den FIA-Test mit Sicherheit noch höhere Belastungen bestehen."
Beim kommenden Rennen in Monza wird es zudem einen neuen Test für den Unterboden geben. Dieser soll sicher stellen, dass keines der Teams einen flexiblen Unterboden verwendet. Neben einem Belastungstest muss das Brett unter dem Unterboden nun mindestens einen Meter lang sein. Damit soll sicher gestellt werden, dass sich kein Bereich des Unterbodens verbiegt, denn dann würde das Brett aufsetzen und das Auto ausbremsen. Laut Costa müsse jedes Team hier nachbessern.
Auch in Bezug auf den bevorstehenden Belastungstest erwartet der Italiener, dass der Großteil der Teams Überarbeitungen vornehmen muss: "Alle Teams, welche in der Mitte lediglich eine Strebe haben, werden ein paar Veränderungen vornehmen müssen. Das betrifft nicht nur ein paar Teams, ich denke, es müssen alle Spezifikationen in der Formel 1 verändert werden."
¿pbvin|512|3059|ferrari|0|1pb¿Costa zeigt sich "sehr überrascht", dass Konkurrenten den Frontflügel öffentlich an den Pranger stellen: "In unserem Fall wurde er entwickelt, um ein minimales Gewicht zu erreichen. Ich bin überrascht, dass es Flügel gibt, die womöglich deutlich steifer sind, als es die FIA erfordert. Das bedeutet, dass sie einen sehr konservativen Ansatz haben, was nicht unserem Vorgehen entspricht. Wir verstehen ihr Verhalten wirklich nicht."
Ferrari gibt zu, dass man selbst nicht versteht, wie es sein kann, dass Red Bull den Frontflügel noch einen Tick tiefer einsetzen kann als man selbst: "Ich weiß nicht, wie sie in der Lage sind, dies zu tun. Und McLaren und Mercedes verstehen nicht, wie wir den Frontflügel so tief einsetzen können."
Man könne auch nicht nachvollziehen, dass sich die Konkurrenz darüber beschwert, dass der Frontflügel in bestimmten Situationen nahe über dem Asphalt liegt: "Das hängt mit der Steifheit unserer Vorderradaufhängung, unserer Aufhängungsgeometrie und -Charakteristik zusammen. Wir verstehen aus diesem Grund nicht, worüber sie sich beschweren."
Die Konkurrenz sei seiner Meinung nach nervös, weil sich Ferrari in den vergangenen fünf Rennen "um mehr als eine Sekunde" gesteigert hat. Dies habe jedoch auch mit anderen Entwicklungen zu tun, wie dem Diffusor oder dem F-Schacht und anderen Teilen am Bodywork.

