• 27.06.2002 12:15

  • von Marcus Kollmann

Ferrari schockt die Konkurrenz

Noch früher als im letzten Jahr haben in Maranello die Entwicklungen für den 2003er-Ferrari begonnen - Brawn verrät die Strategie

(Motorsport-Total.com) - Ganze 45 Punkte Vorsprung hat das Ferrari-Team in der Konstrukteursweltmeisterschaft nach neun von siebzehn Rennen bereits auf den ärgsten Verfolger angesammelt und weltweit sind sich Motorsportfans wie -experten darin einig, dass den "Roten" die Titelverteidigung kaum zu nehmen sein wird. Zwar besteht zumindest rein theoretisch noch die Chance darauf, dass die Michelin-bereifte Konkurrenz einen Superreifen aus Frankreich bekommt, jedoch lassen die jüngsten Aussagen von Motorsportdirektor Pierre Dupasquier darauf nicht schließen.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Brawn und Co. können noch früher als im Vorjahr am neuen Ferrari arbeiten

Bei BMW-Williams und McLaren-Mercedes hat man längst eingesehen, dass Ferrari mit dem F2002 ein Auto konstruiert hat welches nun einmal das beste Gesamtpaket darstellt. Während sich die Konkurrenz des italienischen Teams folglich nach jeder "Niederlage" auf der Rennstrecke dazu ermahnt noch härter arbeiten zu müssen, ruht man sich auch in Maranello nicht auf den Lorbeeren aus. Angst und Bange muss es den im britischen Grove und Woking beheimateten Teams aber nicht nur wegen der Dominanz der "Roten" auf der Rennstrecke werden, sondern weil man sich in Italien schon jetzt darauf konzentriert den Nachfolger des F2002 zu entwickeln.

Früher noch als in der letzten Saison tüftelt man nun bereits an einem noch überlegenerem Paket als es die Konkurrenz auf die Beine zu stellen vermag. "Wir ruhen uns nicht aus und werden weiterhin sicherstellen über die notwendige Zuverlässigkeit und Performance zu verfügen, denn es wird noch einige schwierige Rennen in diesem Jahr geben", verriet Ross Brawn dem 'Autosport'-Magazin, dass man es bei Ferrari versteht die Schwerpunkte zu setzen. Der Technische Direktor weiter: "Aber natürlich versucht man immer die Ressourcen zwischen dem gegenwärtigen und dem auf die Zukunft ausgerichteten Programm zu verteilen. Wir können uns ganz offensichtlich schon mehr auf das neue Auto konzentrieren und das zu einem früheren Zeitpunkt als es im letzten Jahr der Fall war", sieht der Brite einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz.

Zwar tüfteln auch schon bei BMW-Williams und McLaren-Mercedes die Designer und Aerodynamiker am neuen Auto, jedoch müssen diese dabei das Kunststück bewerkstelligen nicht nur den jetzigen Rückstand wettzumachen, sondern diesen auch noch in einen Vorsprung umkehren. Ferrari steht seinerseits jedoch auch vor der schwierigen Aufgabe den Vorsprung den man hat nicht zu verlieren, denn je weiter man am Limit ist, desto kleiner fallen die Verbesserungen aus.