• 01.06.2003 17:59

  • von Reinhart Linke

Ferrari: Qualifying schuld am Rennergebnis

Weil das Ferrari-Team im Qualifying nicht weit genug nach vorne kam, hatte man im Rennen kaum eine Chance auf den Sieg

(Motorsport-Total.com) - Das Ferrari-Team konnte in Monte Carlo nicht wie geplant mit Michael Schumacher die WM-Führung übernehmen, sondern musste sich im Rennen mit den Plätzen drei durch Michael Schumacher und acht durch Rubens Barrichello zufrieden geben. Nachdem die beiden Ferrari-Fahrer im Qualifying nur auf die Plätze fünf und acht gekommen waren, fehlte ihnen im Rennen Speed, um ganz nach vorne zu fahren.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Die Boxenstopps funktionierten bei Ferrari in Monaco wieder gut

Michael Schumacher fuhr einen im Vergleich zur Konkurrenz langen ersten Stint und tankte erst in der 31. Runde nach. So konnte er aber seinen Bruder und Jarno Trulli hinter sich bringen und behielt bei seinem zweiten Stopp in Runde 59 seinen dritten Platz. Im Ziel fehlten dem Wahlschweizer 1,720 Sekunden zum Sieger.

"Von der fünften Position in der Startaufstellung aus Dritter geworden zu sein, ist in Monaco ziemlich gut", fand der Weltmeister. "Ich kann sagen, dass ich das Rennen hätte besser beenden können, wenn ich nicht hinter Trulli hängen geblieben wäre, aber unsere Strategie sah vor, dass wir einen langen ersten Stint fahren und das bedeutete, dass wir mehr Kraftstoff dabei hatten. Deshalb lag ich auch hinter Trulli."

"Während des Rennens war ich nicht immer in der Lage so schnell zu fahren, wie ich wollte, da das gesamte Paket nicht so wie gewünscht funktionierte", fuhr der Familienvater fort. "Ich genoss jedoch die Verfolgung am Ende des Rennens und ich gab bis zur Zielflagge alles, da die zwei an der Spitze sehr eng beisammen lagen und es immer die Möglichkeit gab, dass sie einen Fehler machen. Wir haben dieses Wochenende wieder gesehen, dass die Konkurrenz dieses Jahr sehr nah dran ist."

Während es für "Schumi" im Rennen weiter nach vorne ging, verlor Teamkollege Rubens Barrichello eine Position. Gleich am Start fiel der Brasilianer auf den achten Platz zurück und konnte diesen auch bei seinen beiden Boxenstopps in den Umläufen 30 und 60 nicht wieder gut machen. Im Ziel fehlten dem Ferrari-Fahrer schließlich 53,266 Sekunden.

"Ich habe nicht viel zum Ausgang meines Rennens zu sagen, da ich nur sagen kann, wie enttäuschend es ist", so der Brasilianer. "Immer, wenn ich Druck machen wollte, kam ich in Verkehr und hatte nie die Möglichkeit, das Beste aus meinem Auto herauszuholen, obwohl es großes Potenzial hatte. Überholen ist hier unmöglich. Nachdem ich am Start einen Platz verloren hatte, war es unmöglich, diesen wieder gut zu machen."

Rennleiter Jean Todt erklärte: "Das war ein sehr enges Rennen. Die Autos, die von den ersten vier Reihen ins Rennen gingen, beendeten alle das Rennen auch in den Punkten, wenn auch nicht in der gleichen Reifenfolge wie am Start. Dies zeigt, dass das Feld sehr eng beisammen liegt und dass die ersten vier Teams in der Meisterschaft ein sehr hohes Wettbewerbsniveau und eine hohe Zuverlässigkeit erreicht haben."

"Nach seinem ersten Boxenstopp hatten wir erwartet, dass Michael die übrigen zwei Positionen bei seinem zweiten Boxenstopp gutmachen würde", fuhr der Franzose fort. "Aber das Auto-Reifen-Paket funktionierte im zweiten Teil des Rennens nicht ideal, so dass der Rückstand größer wurde und er die Plätze nicht mehr gutmachen konnte. Rubens verlor einen Platz am Start und blieb dann fast während des ganzen Rennens in der achten Position, so dass er schließlich einen Punkt holte. Überholen ist hier nur möglich, wenn andere Fehler machen oder beim Boxenstopp, aber in Rubens' Fall gab es eine solche Situation nicht."

"Dennoch sind diese sieben Punkte für die Meisterschaft wichtig", so Jean Todt weiter. "Michael ist zwei Punkte weiter hinter den Führenden in der Meisterschaft zurückgefallen, während wir drei Punkte hinter dem führenden Team in der Konstrukteursweltmeisterschaft liegen. Dieses Resultat beweist erneut, dass diese Saison sehr eng umkämpft ist. Wir müssen in der nächsten Woche hart an der Weiterentwicklung des F2003-GA und den Bridgestone-Reifen arbeiten."

Technikdirektor Ross Brawn sieht das Qualifying als Grund für das schlechte Abschneiden im Rennen: "Unsere Leistung im Qualifikationstraining gestern kostete uns wahrscheinlich ein besseres Resultat heute im Rennen. Zunächst lag Michael hinter Trulli und folglich verlor er kostbare Zeit gegenüber den Führenden. Unsere Strategie basierte darauf, ein gutes Auto zu haben und wie üblich gute Boxenstopps zu absolvieren. Wir taten wirklich alles, was wir tun konnten."